5 Fragen an … Gabi Frankemölle von „USA kulinarisch“

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Gabi Frankemölle hatte schon eine eigene Seite im Internet, als ich noch nicht einmal eine E-Mail-Adresse besaß. 1998 ging der Vorläufer von „USA kulinarisch“ online, einer der ersten Food Blogs überhaupt, die ich regelmäßig gelesen habe (wobei es sich natürlich nicht um einen wirklichen Blog handelt, sondern eher um ein Magazin bzw. eine Datenbank mit Rezepten zur amerikanischen Küche). Ich freue mich sehr, dass ich mit Gabi, die ebenfalls Journalistin ist, quasi ein „Urgestein“ der Szene interviewen konnte. Das Gespräch ist Teil meiner Reihe “5 Fragen an…”, bei der alle möglichen Back-Menschen im Mittelpunkt stehen – Cafébesitzer, Hobby-Konditoren, Blogger und viele mehr.

1. Du hast vor mehr als 15 Jahren deine Seite „USA kulinarisch“ online gestellt. Wie ist es dazu gekommen?

Gabi Frankemölle: Als damals die ersten privaten Homepages im Netz erschienen (Endlostexte mit regenbogenfarbenen <hr>-Linien dazwischen), hat mich das als Journalistin ungeheuer fasziniert. Da brauchte man plötzlich weder Verlag noch sonstige Auftraggeber, um etwas zu veröffentlichen. Da konnte man von der Leber weg schreiben, über genau die Themen, die einem lagen, so knapp oder ausführlich wie man wollte – und es wurde von Tausenden von Leuten weltweit gelesen! Allerdings waren viele private Webseiten kaum mehr als „wer ich bin und was ich mache“ – das fand ich dann doch etwas simpel, abgesehen davon, dass ich mit „wer ich bin und was ich mache“ niemanden lange am Lesen gehalten hätte :-). Ich habe mir dann meine englischsprachigen USA-Kochbücher genommen, Texte zur amerikanischen Küche und Esskultur geschrieben, Rezepte umgerechnet, übersetzt und nachgekocht. An dem Thema hatte ich Riesenspaß – und habe ihn heute noch.

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Andere Zeiten, andere Designs: So hat USA kulinarisch zum Beispiel 2005 ausgesehen

2. Wenn du die Food-Blog-Szene damals und heute vergleichst: Was sind die größten Unterschiede? War früher alles besser ;-)?

Gabi Frankemölle: Überhaupt nicht! Es war von der Technik her ungleich schwieriger, eine Webseite ins Netz zu bringen. Homepage-Baukästen oder gar Blogsysteme gab es nicht, also brachte man sich HTML und Grafikbearbeitung bei und lud seine geänderten Dateien per FTP auf den Server. Wenn man z.B. in einem Web wie usa-kulinarisch.de eine neue Seite ergänzen wollte, musste man in 150 statischen Dokumenten händisch die Navigationsleiste um diesen Punkt ergänzen. Sowas kostete Zeit und Nerven…

Durch Plattformen wie Blogger, WordPress, Jimdo & Co. entfällt heute diese Technikschwelle und deswegen schreiben jetzt viel mehr Frauen und Männer. Auch solche, die unglaublich talentierte SchreiberInnen und FotografInnen sind, aber mit der Technik nichts am Hut haben. Ich finde es toll, dass es heute diese viel größere Bandbreite von Foodblogs gibt.

3. Deine Seite macht sicher sehr viel Arbeit. Wie sieht denn dein Alltag aus?

Gabi Frankemölle: Um ehrlich zu sein: Die Hauptarbeit an der Seite liegt Jahre zurück. Das Projekt ist zwar über 15 Jahre gewachsen und sehr umfangreich. Aber es lässt sich sehr gut verwalten, seitdem ich vor vier Jahren das komplette Material in ein selbst gehostetes WordPress-System übertragen habe. So aktualisiere ich „nur“ regelmäßig die statischen Seiten wie z.B. „Maßeinheiten umrechnen“, hebe saisonal passende Themen auf die Startseite, koche wöchentlich ein neues Rezept oder fotografiere ein „altes“ neu. Das kann ich auch neben meinem Beruf gut schaffen (ich betreue vier Tage pro Woche als Content Managerin die Webseiten einer großen lokalen Firma). Den Grundstock zu USA-Kulinarisch habe ich allerdings gelegt, als ich noch von zuhause aus als freiberufliche Journalistin für Computerzeitschriften gearbeitet habe. Da habe ich einfach an meinen Webs ausprobiert, worüber ich schreiben musste: „Webseitenlayout mit Dreamweaver“ oder „So laden Ihre Bildergalerien schneller“…

4. Eine Frage zum Inhalt deiner Seite, also den Rezepten: In den USA wird ja gerne süß und bunt und üppig gebacken. Ist dir die deutsche oder die amerikanische Backweise lieber?

Gabi Frankemölle: Ich mag eher die schlichteren amerikanischen Backwaren. Pies mit knusprigem Teig und Obstfüllung finde ich großartig. Je nach Jahreszeit kommen da Rhabarber, Erdbeeren, Pfirsiche, Aprikosen und im Winter Äpfel, Birnen und Cranberries rein. Natürlich versuche ich mich auch an „Trendgebäcken“, aber allemale lieber als ein Regenbogenkuchen mit Buttercreme sind mir fluffige Zimtschnecken, noch warm aus dem Ofen…

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5. Apropos: Magst du uns noch eines deiner Lieblingsbackrezepte verraten?

Gabi hat ihre Zimtschnecken kürzlich in Form eines „Christmas Wreath“ gebacken, also eines gebackenen Adventskranzes. Schmeckt außerhalb der Weihnachtszeit natürlich mindestens genauso lecker – dann nennt man das Gebäck eben saisonunabhängig Zimtschnecken-Kranz oder Riesen-Zimtschnecke 🙂 :

Zimtschnecken-Kranz

Zimtschnecken Rezept
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Ein Adventskranz zum Essen! Bei diesem Rezept handelt es sich quasi um eine Riesen-Zimtschnecke.
Backzeit25 Minuten
Wartezeit30 Minuten
Gesamt25 Minuten
Menge: 12 Stücke

Zutaten

Für den Hefeteig

  • 14 Gramm frische Hefe ein Drittel Würfel
  • 75 Milliliter Wasser lauwarm
  • 75 Milliliter Milch lauwarm
  • 50 Gramm Zucker
  • 250 Gramm Weizenmehl
  • 1 Prise Salz
  • 1 kleines Ei
  • 25 Gramm Butter geschmolzen
  • 25 Gramm Orangeat sehr fein gehackt
  • 1 Portion abgeriebene Orangenschale

Für den Belag

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Zubereitung

  • Hefe, Wasser, Milch und Zucker verrühren und 10 Minuten stehen lassen. Die übrigen Zutaten in einer Schüssel mischen, die Hefemilch dazugeben und alles zu einem glatten Teig verkneten. Etwa eine Stunde gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat.
  • Den Teig etwa einen halben Zentimeter dick zu einem länglichen Rechteck ausrollen. Großzügig mit weicher Butter bestreichen sowie Zucker und Zimt bestreuen.
  • Teig an der langen Seite aufrollen, damit eine lange Rolle entsteht. Mit einem scharfen Messer Rolle längs halbieren.
  • Die beiden Teighälften umeinander schlingen. Dabei am besten in der Mitte anfangen und erst nach rechts arbeiten, anschließend von der Mitte aus nach links. Darauf achten, möglichst wenig Zuckerfüllung herauszubröseln, und die „offenen Seiten“ nach oben legen.
  • Backofen auf 200 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Die Teigschlange auf ein Backblech mit Backpapier legen, zu einem Kreis formen und an den Enden fest zusammen drücken. 30 Minuten gehen lassen.
  • Den Zimtschnecken-Kranz mit Milch bestreichen, mit braunem Zucker bestreuen und etwa 25 Minuten hellbraun backen.
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