Wir werden immer mal wieder gefragt, welche Fotoapparate und Objektive wir für unsere Fotos nutzen und welche Software zur Bildverarbeitung. Deshalb dachte ich (Jan) mir, dass es am einfachsten ist, wenn wir all diese kleinen Helfer auf einer Seite vorstellen. Wo es möglich war, findet ihr einen Link zu Amazon, wo ihr euch mehr Rezensionen und Details zu den Produkten ansehen könnt.
Kamera und Objektive
Sony α7R II
Seit Sommer 2016 fotografieren wir mit Sony-Kameras und Objektiven. Fragt man nach Zufallsprinzip 10 Freunde, Verwandte oder Kollegen nach der Marke ihrer Spiegelreflex, sagen sicher 5 „Canon“ und 5 „Nikon“. Und so war es bei uns auch, bis wir die Systemkamera α7R II kennengelernt haben. Und dann doch gemerkt haben, dass sich still und heimlich an den zwei Platzhirschen ein dritter Anbieter mit einer richtig guten Kamera positioniert hat.
Unterschiede zur Canon EOS 5DS: kleiner und handlicher, beweglicher Bildschirm, richtig gute Videofunktion, eingebauter Bildstabilisator – aber allem voran kein Spiegel. Das ist erstmal seltsam, denkt man doch, das gehört zur guten Kamera dazu – aber Sony hat es geschafft, einen so guten Monitor im Sucher einzubauen, dass ein Spiegel schon fast antiquiert wirkt. Vorteile? Bei der Tiefenschärfe sieht man sofort, wie das Bild später aussehen wird. Und ganz nebenbei macht die Kamera noch krass scharfe Bilder selbst bei 42 Megapixel. Wem der Preis für die Kamera zu teuer ist, findet mit der α7R oder der α7II eine gute Alternative. Für uns die Technik-Überraschung des Jahres.
Sony FE 24–70 mm F2,8 GM
Natürlich funktioniert eine gute Kamera nur mit einem herausragenden Objektiv. Kommt man aus der Canon-Welt, so ist man von einer großen Vielfalt an Objektiven verwöhnt. Umso erfreulicher auch hier, dass Sony richtig gute Objektive im Sortiment hat, die den Canon-Objektiven ebenbürtig (und aus meiner Sicht in der Bedienung sogar überlegen) sind. So haben die G-Master Objektive die charakteristische Fokushaltetaste, eine Erfindung, die man bei Canon vergeblich sucht.
In Sachen Bildqualität ist dieses Objektiv überragend. Es liefert auch bei 42MP eine beeindruckende Schärfe, und erzeugt aufgrund seiner hohen Lichtstärke von 2.8 eine tolle Unschärfe im Hintergrund (v.a. zum Freistellen von Backerzeugnissen sehr hilfreich ;-)). Es ist recht leicht für seine Werte und damit unser universell genutztes Objektiv, ob für Freizeit oder Shoot im Studio.
Sony Makro G OSS mit FE 90 mm F2.8
Für die Detailaufnahmen nutzen wir dieses Makro-Objektiv von Sony. In Kombination mit einem Stativ holt ihr damit auch das letzte Detail aus einer Aufnahme heraus, was durch den sanften Hintergrund (Fachsprech: Bokeh) noch ins richtige Licht gesetzt wird. Unser größter Vorteil vs. dem bisher genutzten Sigma: es ist richtig schnell (bspw. für Tieraufnahmen) und leise. Die Geschwindigkeit wird durch einen dreistufigen Fokusbereich optimiert, d.h. wenn einstellt, dass ihr zwischen 28 und 50cm nah dran seid, dann findet das Objektiv viel schneller seinen Fokuspunkt, als wenn ihr von 28cm bis unendlich eingebt. Klingt freaky, ist aber in der Realität eine große Hilfe.
Canon
Zum Anfang nutzten wir eine Canon EOS 5D Mark II, die – in Kombination mit dem Vollformatsensor und den richtigen Objektiven und Programmen – atemberaubende Bilder macht. Das gute Stück war immer dabei, ob beim Rucksackurlaub, für Portraitaufnahmen oder – wie ihr wisst 🙂 – zum Fotografieren unserer Leckereien ;-).
Zum Start muss es übrigens nicht so eine teure Kamera sein, eine sehr gute Kamera ist auch die EOS 90D oder die EOS 250D. Als Objektive nutzten wir das Canon EF 50mm f1.4, das Standardzoom EF 24-105 f4.0L oder ein recht altes aber geniales Zoomobjektiv EF 70-200mm f2.8L. Dazu gibt’s auch noch eine Geschichte: Vor 10 Jahren habe ich das Objektiv gekauft, damals gab es das ohne Bildstabilisator in Deutschland nicht mehr. Ich habe es dann aus Hong Kong importiert, für einen Testbericht musste ich damals aber in die Karlsruher Staatsbibliothek gehen und in Archiven von Fotozeitungen von 1995 wühlen 😉
Beleuchtung
LED Panels
Im Winter ist es schon eine Challenge, nach der Arbeit zu backen und dann für’s Fotografieren noch Tageslicht zu haben. Außer am Wochenende geht da nix. Um dieses Problem zu lösen, fotografieren wir seit Herbst 2016 mit vier dieser LED Panels. Durch das geschickte Positionieren der Panels bekommt man ein fast Tageslicht-ähnliches Setup, um realistische Bilder zu erhalten.
Das klappt auch mit einem Blitz, jedoch kann man bei LEDs das Licht die ganze Zeit sehen, während der Blitz nach ein paar Millisekunden bereits wieder erloschen ist. Das ist eine unschlagbare Hilfe beim Gestalten des Bildes.
Reflektoren und Hartschaumplatten
Unsere ständigen Hilfsmittel zum Ausleuchten, egal ob bei „Available Light“ oder mit Blitzlicht. Reflektoren gibt es in verschiedenen Farben und Größen und helfen bei richtiger Aufstellung, unschöne Schatten zu entfernen. Noch besser als Reflektoren: Hartschaumplatten (1×0.5meter, 3-5mm dick) vom Bauhaus oder Toom, in der Mitte durchschneiden und mit Klebeband verbinden. Die daraus resultierenden Fächer in V-Form (von oben gesehen) kann man wunderbar auf dem Tisch platzieren und das Licht in die geeigneten Bahnen lenken.
Software zur Bildbearbeitung
Auch wenn manch einer es nicht will – heutzutage ist die Nachbearbeitung der Bilder (Post-Processing) genauso wichtig wie das Fotografieren an sich. Man sollte es dabei natürlich nicht übertreiben, sondern die Fotos nur „verfeinern“. Wir nutzen vor allem die folgenden beiden Programme zur Bildbearbeitung:
Bildbearbeitung: Adobe Photoshop Lightroom
Was wären wir ohne Photoshop Lightroom? Mit Sicherheit nicht – schnell. Und unsere Bilder sähen wohl etwas fader aus. Denn trotz der Ausrüstung gehen wir über alle Bilder nochmal mit Lightroom drüber, korrigieren Farben, Belichtung, schneiden die Bilder zu und versehen sie mit dem obligatorischen backenmachtglücklich-Rahmen. Und mit Lightroom geht das extrem fix. Lightroom baut eine eigenen Bilddatenbank auf und merkt sich jede Änderung, man kann virtuelle Kopien anlegen und und und.
# | Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
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Bücher
Es gibt ein paar gute Bücher rund um das Thema Food-Fotografie, die uns wirklich geholfen haben. Man findet ja unzählige Informationen im Netz, aber sinnvoll aufbereitet in einem strukturierten Buch versteht man doch meist besser die Zusammenhänge. Viele der vorgestellten Bücher sind auf englisch.
Es gibt ja inzwischen eine ganz gute Selektion an Food Photography Büchern. Das Buch „Food Photography: From Snapshots to Great Shots“ von Nicole Young gefällt mir besonders gut, da es 1) schön geschrieben ist, 2) viele Bilder aus ihrem Photostudio zeigt (das erhöht für mich den Praxisgebrauch sehr) und 3) ein Großteil des Buches sich damit beschäftigt, wie der Aufbau von Licht, Objekten, Reflektoren und Kamera für ein bestimmtes Bild sind. „Plate to Pixel„, was noch ein wenig persönlicher ist. Richtig toll und unheimlich umfassend ist auch „Foodfotografie“ von Maria Panzer. Die Bücher beinhalten alle einen Teil zur Bildbearbeitung mit Photoshop und/oder Lightroom. Andere Bücher drehen sich schwerpunktmäßig ums Foodstyling und den Aufbau von Bildern.
So, wir hoffen, dass euch diese Liste ein wenig geholfen hat. Wenn ihr Tipps und Anregungen habt, noch bessere Bücher kennt oder den ultimativen Filter für schattenfreies Licht habt (hier wäre ich extrem interessiert :-)) – lasst es uns wissen. Wir stellen die Produkte hier gerne vor, so dass auch andere an euren Ideen teilhaben können.
Viel Spaß und Erfolg!
Kathrin & Jan
Hinweis: Dieser Artikel enthält Affiliate Links (was bedeutet das?).
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