
Im Herbst 2012 haben Kathrin und Ich – ohne groß nachzudenken – backenmachtgluecklich.de ins Leben gerufen. Wir hatten dazu zwei Ausgangspunkte: Kathrin war eine (bald) arbeitslose, junge Journalistin, die für ihr Leben gerne frei schreibt. Und ich hatte im Studium eine Webseite für Studenten aufgebaut, mit der ich mir (zum Teil) mein Studium finanzieren konnte. Damals wussten wir nicht, ob Bloggen etwas für Kathrin und mich ist.
Inhaltsverzeichnis
Mehr als 8 Jahre später kennen wir unsere Gründe genau, warum wir nach wie vor mit großer Leidenschaft backenmachtgluecklich.de betreiben. Und wir wissen auch genau, warum uns in Zeiten von Influencern, Insta-Sternchen etc. unsere Webseite immer noch das Wichtigste ist.
Also tauche ein in unsere ganz persönliche Liste der Hauptmotivationen
Mach dein Hobby zum Beruf und werde Experte auf deinem Gebiet
backenmachtgluecklich.de ist eigentlich aus der Not heraus entstanden. Gerade noch Volontärin bei einer großen Zeitung, wurde Kathrins befristeter Arbeitsvertrag nicht verlängert. Damals waren die Chancen auf einen anderen Job im Journalismus waren mau. Als Ausgleich zu einem darauf folgenden Job als Pressesprecher haben wir dann backenmachtgluecklich.de aufgebaut, und Kathrin konnte über das schreiben, was ihr wirklich Spaß macht – backen. Also wurde Kathrins Hobby (nach und nach) zu ihrem Beruf, und das Optimieren von Webseiten zu meinem.
Wenn ich früher gelesen habe „mach dein Hobby zum Beruf“ klang das immer toll, und klischeehaft. Aber es gibt noch einen tieferen Grund: du kannst dich mit einer ganz anderen Hingabe deinem „Hobby“ widmen, und hast plötzlich die nötige Zeit sowie die Ressourcen dazu. Kathrin hat richtig gut fotografieren gelernt, durch tausende Schritte. Und sie hat viel Erfahrung als Bäckerin gesammelt, die sie sonst nie bekommen hätte. Ich habe gelernt, wie man wirklich gute WordPress Seiten baut, durch viele viele Anpassungen. Auch, wie man Webseiten so vermarktet, dass man auch davon leben kann.
Das Wachsen mit einem Thema, das „immer-besser-werden“ und die Erfolgserlebnisse (neben den ganzen Fehlschlägen, die natürlich auch passieren), kann dir kein Hobby liefern, dass so nebenbei läuft.
Begeistere Andere mit deinem Wissen
Mit einer der schönsten Momente ist es, die begeisterten Leserkommentare zu lesen. Von Menschen, denen wir in ganz besonderen Situationen geholfen haben. So wie jemanden, der noch nie im Leben gebacken hat, und der nun vor seinem ersten selbstgebackenen Kuchen steht. Oder jemand mit einem Rezept bei der ersten Geburtstagstorte für den Kindergeburtstag geholfen zu haben.
Diese Nachrichten sind nur die Spitze des Eisbergs, aber es macht uns glücklich zu wissen, dass wir mit unseren Inhalten täglich ganz vielen Menschen eine Freude machen können. Ich finde das ist auch ein ganz bedeutender Unterschied zu Facebook und Instagram, wo mehr die Personen und nicht so sehr die Inhalte im Mittelpunkt stehen.
Lerne spannende Leute (und Communities) kennen
Die „Blogosphäre“ besteht nicht nur aus dem Blogger und seinen Lesern. Im Lauf der Zeit lernt man viele andere Teilnehmer kennen, seien es andere Blogger, Firmen, oder Menschen aus dem WordPress Ökosystem.
Was diese Menschen eint ist ihre Neugier und das Interesse, etwas Tolles zu schaffen. Zudem lernt man viele Menschen aus der ganzen Welt kennen (Englischkenntnisse sind von Vorteil). Diese Kontakte sind übrigens meistens in der „Offline-Welt“. So gibt es in den meisten größeren Städten Blogger-Stammtische, auf denen man erfahrene Blogger interviewen kann. Dann gibt es sogenannte WordPress-Meetups für technische Themen (wenn man mag), oder auch gesponserte Firmen-Events wie Messebesuche oder Informationsveranstaltungen.
Über die Jahre haben wir hier viele Freunde und Gleichgesinnte auf der ganzen Welt kennengelernt.
Verdiene dir ein zusätzliches Einkommen
2012 gab es in Deutschland nur eine handvoll Blogger, die von ihrem Blog (direkt und indirekt) leben konnten, das Berufsbild „Influencer“ gab es damals noch nicht. Das hat sich inzwischen zum Glück geändert, heute gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, als Blogger Geld zu verdienen, selbst wenn man noch keine große Reichweite hat. Viele Blogger, die wir kennen, können inzwischen als Blogger ein gutes Leben führen. Und falls das nicht klappt, so haben viele ihren Blog indirekt als zusätzliches Einkommen genutzt, in dem Sie das Bloggen als zusätzliche Qualifikation für einen besseren Job genutzt haben.
Allerdings wartet auch beim Bloggen nicht das schnelle Geld. Wir haben die ersten beiden Jahre keinen Cent mit backenmachtgluecklich.de verdient. Deshalb ist es aus meiner Sicht auch so wichtig, das Geldverdienen nicht als zentralen Erfolgsfaktor von Anfang an zu sehen.
Werde Unabhängig
Für uns ein wichtiger Grund. Mit zwei Kindern ist es schwer, einen klassischen 9-5 Job zu machen, ohne dass die Kinder dadurch benachteiligt werden. Andere reisen gerne, und möchten nicht immer von einem Ort aus arbeiten. Oder wer eher Nachteule als Früher Vogel ist, hat es bei klassischen Arbeitszeiten schwer, sich zurecht zu finden.
All dies lässt sich für uns mit dem Blog recht gut unter einen Hut bringen. Im Prinzip braucht man als Food Blogger nur eine Küche, eine gute Kamera, ein Nordfenster (für die Beleuchtung der Fotos), sowie einen Laptop, und schon hat man 95% der wichtigsten Ausstattung eines erfolgreichen Food Bloggers beisammen. Wenn man morgens zwei und abends vier Stunden arbeiten kann, lässt sich auch das gut unterbringen. Meist passiert auch nichts, wenn ein Kind spontan krank wird, und der kommende Arbeitstag komplett umgeplant wird.
Es fallen zudem viele Dinge weg, die man vielleicht nicht vermisst: im Stau stehen, unangenehme Kollegen, einen unzufriedenen Chef, Restrukturierungsmaßnahmen, spontane Überstunden, unproduktive Besprechungen,…
Man genießt die Vorteile der Selbständigkeit (Selbstbestimmung, freie Zeiteinteilung etc), jedoch mit ein paar gravierenden Unterschieden bei den Nachteilen. Deine Kunden (Leser) stellen andere Forderungen als bspw. ein Kunde; wenn du krank bist, kommen nach wie vor Besucher auf deine Seite. Wenn sich deine Besucherzahlen verdoppeln, verdienst du (ganz grob) doppelt so viel mit Werbung wie zuvor. Und das ohne dafür mehr arbeiten zu müssen.
Ganz unabhängig ist man leider nicht. Deine Besucher kommen nur zu einem kleinen Teil direkt zu dir. Die meisten finden dich über Google und die ganzen Social Media Plattformen wie Pinterest, Facebook, Twitter, Instagram. Man hängt sozusagen an deren „Traffic-Tropf“, zudem ändern sich regelmäßig die Vermarktungsmöglichkeiten. Sprich, man muss dran bleiben.
Die Vorteile der Unabhängigkeit wiegen für uns aber mehr als ausreichend die Abhängigkeiten aus.
Und warum kein Influencer?
Wer von Euch kennt noch StudiVZ? Die erste „Social Media“ Plattform in Deutschland war 2009 mal die erfolgreichste Online-Plattform in Deutschland, 10 Jahre später erinntert man sich nur mit Mühe daran. Damals gab es noch keine richtigen Influencer, aber die Problematik bleibt bestehen: Als Influencer füttert man fremde Plattformen, und begibt sich damit in die komplette Abhängigkeit. Diese Abhängigkeit hat gravierende Nachteile.
Wir nutzen Social Media Plattformen intensiv (v.a. Instagram und Pinterest), aber für uns bricht keine Welt zusammen, wenn diese Plattformen von heute auf morgen nicht mehr existieren würden. Unsere treuesten Leser kennen wir mit Name und Email-Adresse (über unseren Newsletter), und wir haben über 20 verschiedene nennenswerte Besucherquellen. Zudem haben wir volle Gestaltungsfreiheit für unsere eigene Plattform, und sind nicht von denFeatures der Social Media Plattformen abhängig. All das ist – für uns – eine weitaus solidere Basis für langfristigen Erfolg.
Und nun?
Ich hoffe die Liste hat dich inspiriert. So spannend diese Punkte auch klingen mögen, es gibt ein paar Voraussetzungen, um erfolgreich zu bloggen, welche verrate ich hier. Wenn du doch noch eine Karriere als Influencer vorziehst, so lies dir doch meinen Post zu den Gründen, besser Blogger als Influencer zu werden durch.
Fehlen dir noch Punkte? Was inspiriert dich am meisten? Lass es mich in den Kommentaren wissen.