In diesem Beitrag geht es um Backkurse – und darum, was man innerhalb weniger Stunden lernen kann. Nachdem ich kürzlich ein Tortenseminar besucht habe, kann ich nämlich endlich Torten verzieren. Zumindest besser als zuvor. Denn obwohl ich schon lange und viel backe, ist das Thema Tortendeko bei mir immer zu kurz gekommen. Ein vierstündiger Tortenkurs in München kam da also wie gerufen. Um das Wichtigste vorweg zu nehmen: Es hat sich gelohnt. Nicht nur, weil ich am Ende vier leckere Torten mit nach Hause nehmen konnte, eine üppiger als die andere, und unser Kaffeetrinken am Sonntagnachmittag damit gesichert war (zur Sicherheit hatte ich noch unsere Nachbarn zur Ess-Unterstützuung eingeladen 😉 ). Es hat sich vor allem gelohnt, weil ich jetzt keine „Angst“ mehr vorm Füllen, Dekorieren und Verzieren von Torten habe, sei es mit Vanillcreme, Eiweißspritzglasur oder Ganache. Gefühlt bin ich nun „Master of Einstreichen“. Aber von vorne.
Der Tortenkurs-Start: 10 Tapeziertischchen mit Tortenzubehör und Zutaten
Der Tortenkurs fand in einem normalen Seminarraum eines Hotels statt. Klingt komisch; war es auch irgendwie. 10 Arbeitsplätze mit vielen Schneebesen, Paletten, Löffeln, Zutaten-Behältern und vorgebackenen Tortenböden warteten auf uns, neun Frauen und einen mutigen Mann. Bei den Tischen handelte es sich um Tapeziertische mit Tischdecke. Alles war etwas improvisiert und nicht ganz stilecht 😉 . Eigentlich wollte unser Seminarleiter, der Konditor Frank Simon, seine Kurse in einer Konditorei machen. Das sei aber mit zu vielen lebensmittelrechtlichen Vorgaben verbunden. Und so standen wir fast fünf Stunden im etwas dunklen Seminarraum an Tapeziertischchen, haben Dosenobst statt frischer Früchte verwendet (wieder Lebensmittelrecht) und unsere Torten verziert. Das können wir jetzt! Denn der Kurs an sich war wirklich sehr hilfreich und gut.
Auf dem Programm des Tortenseminars standen vier Kreationen: Baileys-Trüffel-Torte mit Nougatganache und Zuckerdekor, Pfirsisch-Maracuja-Sahne-Torte mit Batida, bunte Obsttorte mit Vanillecreme sowie Schoko-Himbeer-Torte mit Glasur und Blattgold. Alle Teilnehmer waren leidenschaftliche Hobbybäcker, fühlten sich beim Dekorieren von Torten aber unsicher. Wobei ich sagen muss, dass sich die anderen teils deutlich besser angestellt haben als ich 😉 .
Videos übers Torten-Verzieren in Endlosschleife
Im Backkurs konnten wir uns aufs Wesentliche konzentrieren. Abwiegen, Wegräumen oder Putzen hatte der Veranstalter übernommen. Jede Torte haben wir schrittweise bearbeitet – erst erklärte der Konditor alles, dann lief ein Anleitungs-Video in Endlosschleife über den Beamer (sehr hilfreich), und jeder bekam individuelle Tipps. Die viereinhalb Stunden vergingen extrem schnell. Erst danach habe ich gemerkt, wie anstrengend es doch war.
Nach Hause ging es dann mit vier Torten und einigen Erkentnissen: Torten verzieren und dekorieren ist gar nicht so kompliziert; zum Tortenfan werde ich wohl trotzdem nicht mutieren. Eine ruhige Hand ist nicht meine Stärke. Übung macht die Meisterin! Zum Abschluss noch der ermutigende Satz unseres Backkurs-Leiters: „Nur du weißt, dass die Tortendeko nicht perfekt ist. Deine Gäste werden sie wunderbar finden!“ Und so war es dann auch.
Habt ihr auch schon Backkurse besucht? Wie waren eure Erfahrungen? Welche Kurse fehlen eurer Meinung nach?
Danke für Deinen Bericht, das bestärkt mich auch mal bei so einem Kurs teilzunehmen. In meiner Region sind Pralinenkurse zur Zeit sehr modern, da ist es nicht so leicht Tortenkurse zu finden. Ich bin auch kein Meister im Dekorieren von Torten, meine schmecken immer nur gut 😉
Interessanter Erfahrungsbericht – und es beruhigt mich, dass doch noch kein Meister vom Himmel gefallen ist und anscheinend auch andere Foodblogger so ihre Felder haben, auf denen sie sich erst Erfahrung aneigenen müssen 😉 Dann sehen wir in Zukunft vermutlich häufiger Torten hier, oder? Ich bin gespannt 🙂 Viele Grüße, Katharina
Liebe Katharina, ohja, ich hätte definitiv noch viel zu lernen! Ob ich alles lernen will, ist eine andere Sache 😉 Motivtorten sind zB überhaupt nicht meines. Aber wer weiß…
Normale Torten kann ich jetzt jedenfalls fast mit links. Oder so ähnlich 😉
Wow! Wie toll, dass du bei so einem Seminar mitgemacht hast. Das wollte ich auch schon immer machen, aber entweder fehlt die Zeit dazu, oder es ist zu teuer. Aber nach deinem Beitrag überlege ich mir das nochmal. Verzieren und Dekoration kam bei mir auch immer zu kurz!
Jedenfalls ist es sehr gut, dass du hier deine Erfahrungen teilst und darüber berichtest!
LG Janna
Hallo Janna,
Zeit und Geld, das fehlt definitiv oft. Aber vielleicht lässt du dir einfach mal einen Kurs schenken? Auf meinen Seminar waren einige, die die es geschenkt bekommen haben. Und man lernt ja wirklich was fürs ganze (Back-)Leben 🙂
Ich habe das Glück in der Nähe von Michelstadt zu wohnen und habe daher die Möglichkeit die Seminare unseres Weltkonditors 🙂 Bernd Siefert zu besuchen. Die Seminare sind wirklich klasse, auch wenn man als „Hausfrau“ einsteigt. Professionelle Vorkenntnisse werden nicht erwartet und sind auch nicht notwendig. Abwiegen (statt Cup) sollte aber schon gekonnt werden 🙂 🙂
DAnn machen Kuchen, Torten, Pralinen und Weihnachtsbäckeri wirklich Spaß.
Fondant und Cupcakes sind allerdings nicht so sein Ding (sagt er).
Hallo Andrea, von so einem Profi zu lernen ist nochmal eine ganz andere Sache. Toll, dass du dazu schon die Gelegenheit hattest!
Fondant ist übrigens auch nichts für mich – bisher 😉