
Selbstgemachtes Eis war für mich bis vor kurzem eigentlich kein Thema. Da ich inzwischen aber eine Eismaschine mein Eigen nennen darf (die Rezension findet ihr hier), haben meine vielen Backbücher nun auch Zuwachs in Form von Eis-Büchern bekommen. Und was passt gerade im Sommer besser zusammen als ein Stückchen leckerer Kuchen und eine Kugel Eiscreme? Ein kleines Buch zum Eis-Selbermachen hat es mir momentan besonders angetan: „Eis-Träume. Selbstgemachtes aus Früchten, Milch und mehr“ von Sabine D’Agostino, erschienen 2013 im BLV Buchverlag. Die Autorin hat eine Eisfachschule besucht (was es alles gibt!) und besitzt mehrere Eiscafés im Raum München. Ich bin allerdings noch nie in den Genuss ihrer Produkte gekommen, was wegen ihre schönen Kochbuchs wirklich mal zu überdenken wäre…
In einem kleinen Einführungskapitel erklärt Sabine D’Agostino grundlegende Dinge zum Herstellen von Eis, so dass auch Anfänger wie ich gleich loslegen können: Welche Geräte und welches Zubehör brauche ich für selbstgemachte Eiscreme? Was muss ich bei Rezepten mit und ohne Eismaschine beachten? Welche Möglichkeiten gibt es, wenn man Eis ohne Eier machen will? Und was zum Himmel bedeutet in Eisrezepten der Begriff „zur Rose abziehen“? (Letzteres habe ich leider immer noch nicht hundertprozentig verstanden…). Die Eis-Rezepte selbst sind in fünf Kapitel aufgeteilt (Creme-Eis, Frucht-Eis, Sorbets, Granita, Parfaits), dazu kommt ein Mini-Kapitel mit Rezepten für Karamellsoße, Schokoladensoße und Erdbeersoße. Die Aufmachung des Buchs ist eher schlicht, aber durchaus ansprechend gehalten: Neben dem Eis-Foto kommt rechts das Rezept. Die Auswahl an Leckereien finde ich wirklich toll; und wer meine Rezensionen kennt, weiß, dass ich eine durchaus kritische Leserin bin.

Unter den Eisrezepten sind sowohl Klassiker wie Vanilleeis, Schokoladeneis und Himbeereis als auch ausgefallene Kreationen etwa für Basilikumeis, Aprikosen-Kardamom-Eis, Waldbeer-Balsamico-Eis und Amaretti-Nektarinen-Eis. Dazu kommen wie schon gesagt Rezept für Sorbets (u.a. Orangen-Ingwer-Sorbet und Heidelbeersorbet), Granita (u.a. Feigen-Zimt-Granita) sowie Parfaits (wie Schokoladenparfait mit Chili oder Orangen-Mohn-Parfait), wobei mich die ganz normale Eiscreme definitiv am meisten interessiert. Es sind eigentlich keine total abgefahrenen Eissorten dabei, was ich eher positiv als negativ finde. Geschätzt 90 Prozent der Rezepte in „Eis-Träume“ sprechen mich so sehr an, dass ich sie definitiv nachmachen möchte. Ziemlich hoher Anteil, finde ich ;-). (Und nein, ich werde nicht für Buchwerbung bezahlt…)
Viele Eis-Rezepte mit Alternativen für Eier und Sahne
Ein weiterer Pluspunkt an diesem Buch ist für mich, dass die Autorin nicht nur Rezepte mit (viel) Sahne und Eiern vorstellt, sondern auch genügend Alternativen. In vielen Rezepten kommt zum Beispiel das Bindungsmittel Johannisbrotkernmehl statt Eiern zum Einsatz, Joghurt und Milch statt Sahne, sogar mal Kokosmilch, Reismilch und Sojasahne für Veganer und Menschen mit Laktoseintoleranz. Frische Früchte spielen fast überall eine große Rolle; für Herbst und Winter gibt es Rezepte wie Eierlikör-Eis, Zimteis und Apfelstrudeleis. Das Apfelstrudel-Eis will ich unbedingt bald mal nachmachen; in der Creme stecken Apfelmus, Apfelsaft und Joghurt…mhhhh….

Was die Eisrezepte angeht, sind bei mir eigentlich keine Wünsche offen geblieben. Schön hätte ich gefunden, wenn im Buch auch noch zwei, drei Rezepte für Eiswaffeln und ähnliches wären – einfach, weil die mindestens so wichtig sind wie Dessertsaucen. Statt Johannisbrotkernmehl wäre ein weiteres pflanzliches Bindungsmittel perfekt gewesen, aber das ist wirklich Jammern auf hohem Niveau. Alle Rezepte in „Eis-Träume“ sind übrigens auch geeignet, wenn man Eis ohne Eismaschine selber machen möchte. Es ist sogar so: Wer wie ich eine Eismaschine hat, muss diese selbst ins Rezept „einbauen“. Über das Ergebnis der Eiscreme ohne Maschine kann ich zwar nichts sagen; die vier Sorten, die ich bislang mit meinem Kitchenaid Ice Creme Maker gemacht habe, sind aber allesamt gelungen. Daumen hoch!
- D'Agostino, Sabine (Autor)
- 128 Seiten - BLV Buchverlag (Herausgeber)
Danke an den BLV-Verlag, der mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat! Meine Meinung über das Buch bleibt davon natürlich unberührt.
Hinweis: Dieser Artikel enthält Affiliate Links (was bedeutet das?).