Lesegenuss: Neue Backbücher im Herbst 2017

Fotos aus (v.l.n.r.): „Ein Herz für Klassiker, „Lieblingskuchen aus der Pfanne, „Süße Weihnachten, „Yummy backen“, „Ein Herz für Klassiker“, „Fika & Hygge“

Die schönste Backzeit des Jahres hat wieder begonnen – und mit ihr die Zeit der Backbuch-Neuerscheinungen. In den vergangenen Wochen habe ich mich für euch ausführlich über die neuen Backbücher im Herbst/Winter 2017 informiert. In diesem Post erfahrt ihr, welche ich entdeckt habe – und welche ich euch empfehlen kann.Besonders spannend finde ich ja immer die Frage nach den aktuellen Food- bzw. Backtrends. Ich habe den Eindruck, dass es im Herbst und Winter 2017 recht viele Kochbücher zum Themenbereich Achtsamkeit und Essen, Feeldgood-Küche und Co gibt. Gemüsenudeln bzw. Spiralnudeln scheinen wieder im Kommen zu sein. Ich habe zahlreiche Thermomix-Bücher gefunden. Überraschungskuchen und Gravity Cakes sind wohl ein kleiner Back-Trend. Dezidiert Weihnachtliches und Winterliches im Backbereich ist mir vergleichsweise selten untergekommen. Aber seht selbst! Wie immer habe ich meinen Post zur besseren Übersicht in mehrere große Backbuch-Kategorien gegliedert. Übrigens: Hier findet ihr all meine Backbuch-Beiträge der vergangenen Jahre zum Nachlesen.

Neue allgemeine Backbücher: Backschulen, Klassiker und Rundumschläge

Vielleicht besitzt ihr es ja bereits: Den Bestseller „Grundbackbuch“ von Dr. Oetker. Jetzt gab es ein großes Facelifting: In der stark überarbeiteten Neuauflage dieser Art Backschule mit großem Ratgeberteil finden gerade Anfänger viele Tipps und Rezepte, seien es Kleingebäck oder Blechkuchen, Torten oder Herzhaftes. In der großen Backzeitreise“ (GU) werden Trends und Klassiker der vergangenen Jahrzehnte präsentiert. Angefangen von den 1950ern mit Eierschecke und Frankfurter Kranz über die 70er mit Philadelphiatorte und Spiegeleierkuchen bis in die Gegenwart mit Cake Pops, Whoopie Pies, Superfoodbrot und Low Carb Blumenkohlpizza. Ein witziger Ansatz mit Nostalgiegarantie! Ich werde das Buch sicher immer wieder nutzen. Nur die etwas „andere“ Bildsprache mit starken Schatten auf den Foodfotos hat mich ehrlich gesagt ein bisschen irritiert 😉 … Ein kleines optisches Kunstwerk ist „Dolci, Tartes und zauberhafte Kuchen backen“ (Prestel), geschrieben von einer jungen italienischen Konditorin. Sie hat sowohl Typisches aus ihrer Heimat wie Baci, Torta della nonna, Cantuccini und Schokosalami ausgewählt als auch Internationales wie Brownies al Formaggio (Cheesecake-brownies) und Experimentelles wie Schokokuchen mit Basilikum und Pfeffer. Ein tolles Geschenkbuch, auch wenn mir der Rezeptmix etwas beliebig erscheint und viel Zucker verwendet wird.

Bild aus „Dolci, Tartes und zauberhafte Kuchen backen“ (Prestel)

Wie ihr sicher schon gemerkt habt, liebe ich klassisches Gebäck. Da kommt „Ein Herz für Klassiker“ (EMF) gerade recht, entstanden aus der schönen Blog-Serie von Maras Wunderland und Birds like Cake, in der die beiden Kuchen- und Torten-Rezepte modern sowie traditionell interpretieren. Rotweinkuchen und Rotwein-Madeleines, Marmorkuchen und Marmorpfannkuchen, Maulwurftorte und Maulwurf-Rolle. 28 Klassiker mit herrlichen Bildern!

Ein wirklich empfehlenswertes Buch ist auch „Barcomi´s Backschule“ (DK) von Cynthia Barcomi. Das Besondere: Sie stellt 9 Grundteige mit unzähligen Varianten vor – und tollen Tipps bzw. Tabellen, wie man seine eigenen Rezepte kreieren kann. Darunter sind alle wichtigen Teige von Hefe-, über Sauer- bis hin zu Rührteig. Ein etwas anderes Grundbackbuch, das auch mit seinen Fotos definitiv Lust auf mehr macht! Im selben Verlag ist der Wälzer „Sweet“ von Yotam Ottolenghi erschienen. Der israelitische Starkoch setzt bei seinem Gebäck und Desserts auf Farben, Aromen und Gewürze. Für alle, die es etwas experimenteller mögen!

Nachschub für backverrückte Kinder und Familien 😉 : In “ Heute back ich selbst“ (GU) gibt es einfache Kuchen, Kekse und Co im Set mit Bechern zum Abmessen. Das Buch für Nachwuchsbäcker ab etwa 5 hat abwischbare Rezeptkarten und viele Bilder zu allen Zubereitungsschritten. „Yummy Backen!“ (ZS) bietet eine bunte Mischung an Rezepten, die der ganzen Familie schmecken – von Omas Kuchen über einfaches Motivgebäck, pikante Brote und Pizza, Eulenmuffins, Tassenkuchen und Co. Mir gefällt, dass viele schnell und einfach zu machen sind, aber trotzdem etwas her machen; außerdem wirkt die Süßung angenehm und nicht zu übertrieben.

Winterliches Schlemmen und weihnachtliches Backen

In „Weihnachts-Hüftgold“ (BLV) ist der Name Programm! Das Buch ist optisch sehr traditionell aufgemacht, die Rezepte selbst sind aber teils ausgefallen und sehr modern: Adventswhoopies mit Salzkaramell, Lebkuchenwelle mit Rotweinkirschen, Orangenpunsch-Savarins, Spekulatius-Pops.  Der Mix aus „Oma-Optik“ und „hippem Inhalt“ ist, sagen wir mal, interessant 😉 . Den Autor, Konditormeister Martin Rößler aus Nürnberg, kennt ihr vielleicht aus „Wir in Bayern“.

Bild aus „Süße Weihnachten“ (Fackelträger)

Süße Weihnachten“ (Fackelträger) ist eine wirklich schöne Sammlung an Plätzchen, Weihnachtskuchen und Geschenken aus der Redaktion von „Essen&Trinken“. Darin viele Klassiker, aber oft mir einem Dreh – etwa Süßholz-Husarenkrapfen, Honigkuchen-Bratapfeltorte oder Schoko-Kirsch-Stollen. Sehr hilfreich: Bei jedem Rezept ist die Haltbarkeit angegeben. Was mir ein bisschen fehlt, sind ein paar Sätze zum Gebäck; das Buch besteht wirklich nur aus Vorwort und Rezepten. „Volksfest Sweets“ (BLV) zeigt Leckereien von Jahrmärkten wie Magenbrot, Lebkuchenherzen, Baumkuchen und Crepes. Außerdem gibt es Rezepte mit diesen Süßigketen, etwa Lebkuchen-Crumble und Gebrannte-Mandel-Parfait. Bei einigen Sachen weiß ich zwar nicht ganz, was sie mit dem Thema zu tun haben, allgemein aber ein nettes Geschenk für Volksfestfans.

Zwar nicht neu, aber immer noch brandaktuell 😉 ist mein Buch „Die kleine Weihnachtsküche“ (BLV). Es enthält 50 süße und pikante Leckereien im Mini-Format, die sich allesamt nicht nur zum Schlemmen, sondern auch zum Verschenken eignen. In diesem Beitrag findet ihr ausführlichere Infos dazu.

Neue Bücher zum gesünderen Backen: Vegan, zuckerfrei, ausgewogen

Vor einem guten Jahr ist mein Buch Clean Baking – Natürlich backen“ erschienen. Meine liebe Coautorin Katharina hat nun zwei ergänzende Bücher geschrieben, die einen etwas anderen Schwerpunkt haben. „Clean Eating – Projekt Zuckerfrei“ (h.f.ullmann) ist Ratgeber, Koch- und Backbuch in einem. Alle Rezepte sind wenig und natürlich gesüßt und passen in das Schritte-Programm zum „Entwöhnen“ von Zuckermassen.  In „Sweet Clean Eating“ (Trias) zeigt Katharina ebenfalls, wie toll man Süßes aus möglichst natürlichen und unverarbeiteten Zutaten machen kann. Etwa süße Hauptgerichte (z.B. Süßkartoffelwaffeln mit Cashewcreme, Desserts (Schokokeks-Tiramisu), Naschkram wie Kokos-Erdbeer-Kugeln, Eiscreme oder süße Getränke.

Bild aus „Butterkuchen und Quittenbrot“ (Thorbecke)

In „Butterkuchen und Quittenbrot“ (Thorbecke) interpretiert Helene Holunder Omas Schätze vegan. Bei den Rezepten handelt es sich nicht nur, aber auch, um süße und gebackene Kindsheitserinnerungen. Vom Frankfurter Kranz und Heidesand bis zu „Quark-„Klößen und Kaltem Hund. Alles toll fotografiert und komplett ohne tierische Zutaten, aber nicht zwangsläufig „gesünder“, da mit normalem weißem Zucker, Margarine und Weißmehl gebacken.

Das kleine Büchlein „Balanced Christmas Baking“ (EMF) zeigt 30 weihnachtlich-winterliche Rezepte ohne weißen Zucker und Haushaltsmehl und eigentlich auch ohne Butter, heißt es zumindest im Untertitel. Der Pumpkin Pie ist dennoch mit Butter 😉 . Es gibt Plätzchenrezepte genauso wie Desserts und Torten, geeignet für unterschiedliche Ernährungsrichtungen wie mal Paleo, mal vegan, mal low carb, mal laktosefrei. Köstliche Anregungen! Aber seit wann ist Kokosöl „kalorienarm“ oder helles Dinkelmehl so viel besser als normales Weizenmehl?

Backtrends und Spezialthemen: Von Pfannenkuchen bis Thermomix

Man nehme eine Pfanne mit Antihaft-Bechichtung und Glasdeckel, typische Backzutaten und lässt den Teig eine Zeit lang auf dem Herd garen. Fertig sind „Lieblingskuchen aus der Pfanne“ (ZS) bzw. „Die besten Kuchen aus der Pfanne“ (Bassermann). Eine spannende und lustige Idee, die mich an den kleinen Trend „Backen auf dem Grill“ vom Sommer erinnert, und für Menschen ohne Backofen sicher besonders interessant. Ich werde Karottenkuchen und Riesen-Cookie aus der Pfanne definitiv mal testen. Schade: Schneller fertig sind die Pfannenkuchen nicht.

Bild aus „Lieblingskuchen aus der Pfanne“ (ZS)

Fika und Hygge: Skandinavisch backen“ greift den herrlichen Zu-Hause-Schönmachen-und-Wohlfühlen-Trend auf. In dem Buch findet ihr wunderschön bebilderte Backrezepte aus Dänemark, Norwegen und Co., darunter süße Kleinigkeiten wie Traumplätzchen, Daim-Kekse und Roggen-Blaubeer-Riegel, opulente Festtagstorten, Plunderteilchen und nordische Brote. Backen, Reinkuscheln, Genießen!

Ich kann den Thermoküchengeräte-Hype noch immer nicht ganz nachvollziehen. Aber er ist nicht wegzudiskutieren. Und so gibt es auch wahnsinnig viele neue Bücher zu diesem Thema. Zum Beispiel für „Brot und Brötchen mit dem Thermomix“ (Oetker); Weihnachtsrezepte oder allgemein Lieblingsbackrezepte. Mitte Oktober erscheint zudem „Das Backbuch für die Thermoküchenmaschine“ (Christian).

Welche Neuerscheinungen interessieren euch denn besonders? Besitzt ihr bereits eines der Bücher? Oder hat euch etwas vielleicht gar nicht gefallen? Ich freue mich auf eure Kommentare!

Danke an die Verlage GU, Bassermann, Oetker, DK, Thorbecke, Christian, BLV, Trias, ZS , Prestel und EMF, die mir PDFs bzw. Rezensionsexemplare zukommen haben lassen. Meine Meinung bleibt davon natürlich unberührt.

Hinweis: Dieser Artikel enthält Affiliate Links (was bedeutet das?).

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12 Kommentare

  1. Liebe Kathrin,
    Dankeschön für die informative Übersicht über die neuesten Backbücher. Wie immer sehr gelungen und spannend.
    Eine Frage zu „Heute back ich selbst“, das mit einem Becherset erhältlich ist. Kann ich mir das in etwa vorstellen wie „Die kinderleichte Becherküche“? Kennst du das? Das ist auch ein Backbuch, das sich speziell an Kinder richtet und ein Becherset zum Abwiegen verwendet.

    Liebe Grüße
    Vera

    • Liebe Vera, danke erstmal 🙂
      Ich habe von der kinderleichten Becherküche bisher nur gehört, aber ja, ich glaube, das Prinzip ist dasselbe – also quasi nachgemacht…
      Viele Grüße, Kathrin

  2. Hallo ihr Lieben! Vielen Dank für die nette Vorstellung dieser tollen Bücher und es freut uns sehr dass ihr an unserem Gefallen gefunden habt!

    Lieber Gruss
    Sara

  3. „Butterkuchen und Quittenbrot“ finde ich interessant. Die Kuchen von meiner Mutti haben immer so gut geschmeckt, da fehlt mir etwas.

  4. Hallo Kathrin,

    da hast du ja wieder ein paar spannende Sachen ausgegraben.
    Das skandinavische Backbuch ist interessant.

    Worauf ich prinzipiell gar nicht klarkomme, sind diese Dr. Oetker Backbücher…
    Warum? weil das im Grunde vorrangig eine Auflistung von Dr. Oetker Zutaten quasi als Produktkatalog sind, die wenn dieser Konzern sich dazu entschließt sie nicht mehr anzubieten, die Rezepte nicht mehr funktionieren…

    Ist genauso wie „ich kann kochen“ darüber zu definieren, eine Maggi fix Tüte als Würze oder Basis zu nehmen… das hat für mich nix mit kochen zu tun, weil im Falle des Wegfalls des Produkts die Koch-Skills ganz schnell am Ende sind und das Gericht eben auch nicht mehr so schmeckt, wie es die Tüte ermöglichte…

    vom fehlenden Grundverständnis der ganzen Grundlagen mal ganz abgesehen…

    • Hallo Rikibu,
      ich glaube ich weiß, was du meinst. Aber wenn das „früher“ mal so gewesen sein sollte, hat es sich anscheinend ziemlich geändert. In dem Grundbackbuch ist kein Hinweis bei den Zutaten auf Oetker-Produkte, es handelt sich nur um ganz normale Backzutaten, die es von allen möglichen Herstellern gibt. Der Verlag hat vor einiger Zeit auch gewechselt (gehört jetzt zu ZS) – insofern, gib den Büchern doch vielleicht noch ne zweite Chance 😉

  5. Avatar von Marlies ZimmermannMarlies Zimmermannsagt:

    Hallo Kathrin,
    erst einmal vielen lieben Dank für all deine Rezepte und Anregungen. Es waren bisher ganz tolle Sachen dabei und ich werde morgen den Käsekuchen nachbacken. Ich freue mich auch in der Zukunft über jede Mail von Ihnen. Was die neuen Backbücher betrifft, so kann ich dir mitteilen, dass ich das alte Backbuch von Dr. Oetker schon über 30 Jahre besitze. Dementsprechend sieht es inzwischen auch aus, etwas zerfleddert und mitgenommen. Ich werde mir die neue Auflage davon bei Amazon bestellen.
    Herzliche Grüße Marlies

    • Liebe Marlies, vielen herzlichen Dank für den netten Kommentar! Meine Oma hat auch noch so ein uraltes Oetker-Buch (allerdings glaube ich, „Backen macht Freude“), und die haben ja oft ihren ganz eigenen Charme.
      Viele Grüße, Kathrin

      • Meine Mutter hat auch ein altes Dr. Oetker Backen macht Freude. Ich habe eine neuere Version (Ca. 7 Jahre alt) und wir haben festgestellt, dass in meiner Version häufig mehr Eier und Zucker verwendet werden. Ich nehme meist nur 2/3 der angegebenen Zuckermenge, weil es mir sonst einfach zu süss ist und für mich ungenießbar wird.

        • Hallo Maria, das ist ja echt interessant, ich hätte es umgekehrt vermutet (früher a la „üppig im Wirtschaftswunder“, heute eher in Richtung „gesünder“). Aber du hast Recht, meist kann man die meisten Rezepte aus Backbüchern getrost weniger süß machen. Besonders krass ist es oft bei amerikanischen Rezepten, da reicht auch mal die Hälfte an Zucker.