Lesegenuss: Neue Backbücher im Frühjahr 2018

Neue Backbücher Frühjahr 2018Fotos aus (v.l.n.r.): „Deko-Tartes, „Einfach schön backen“, „Zuckerfrei backen“, „Backen aus dem Obstgarten, „Deko-Tartes“

Auch wenn die warme Jahreszeit sicher keine Hauptbacksaison ist, sind in den vergangenen Wochen wieder viele Backbuch-Neuerscheinungen auf den Markt gekommen. Ich habe mich für euch ausführlich über die aktuellen Backbücher im Frühjahr und Sommer 2018 informiert. Inhaltlich ist von sommerlichen Obstkuchen über gesünderes Gebäck bis hin zu pikanten Snacks viel Unterschiedliches dabei! Wenn man grundsätzlich die Titel der neuen Kochbücher vergleicht, sind momentan folgende Themen interessant: kulinarische Reisen, etwa nach Asien, Skandinavien oder ans Mittelmeer, dazu sommerlich leichte Rezepte, Marmeladen und Eiscreme. Es gibt zahlreiche Neuerscheinungen zu gesünderem Kochen und Backen. Fasten und Low Carb sind nach wie vor angesagt; ein Schwerpunkt sind zuckerfreie Rezepte und „Feeldgood-Küche“. Passend zum Wetter gibt es wieder einige Bücher zu Grillen und Outdoorküche.

Neue allgemeine Backbücher und Kochbücher

Unterschiedlichste Rezepte für alle Back-Kategorien von Kuchen und Torten über Kleingebäck bis hin zu Brot und Pikantem findet ihr in der Neuauflage des Standardwerks „Ich helf Dir backen“  (BLV). Die Retro-Ausgabe der „Back-Stuber“ mit 400 Rezepten (echter Pluspunkt: darunter viele glutenfreie!) ist Backschule und Rezeptsammlung in einem. Sicher nichts für Fans von Backtrends oder moderner Foodfotografie, aber sonst ein sehr hilfreiches Grundlagenbuch! Ergänzend hat der BLV Verlag noch das schöne Buch „Ich helf Dir kochen: Nachspeisen“ veröffentlicht, indem neben Altbewährtem auch viele neue Dessertvarianten stecken. Im Mai erscheint im ZS-Verlag die Neuauflage des Klassikers Landfrauen-Backen von A bis Z“ mit  Hofcaférezepten, Traditionellem aus der Kindheit genauso wie Modetorten (Dr. Oetker).

Foto aus „Schnelle Kuchen“ (Oetker)

Neu aufgelegt und aktualisiert wurden außerdem „Rührkuchen von A bis Z (Oetker) sowie  Schnelle Kuchen“ (Dr. Oetker). Alle Rezepte darin – ob Blütentorte, Blaubeertarte oder Espresso-Karamell-Kuchen – sind in maximal 30 Minuten zubereitet. Backzeit oder Abkühlzeit ist allerdings nicht inbegriffen. Eine Sammlung aus Backrezepten aus dem gleichnamigen Magazin gibt es in essen & trinken Für jeden Tag: Backen“ (NGV), darunter vor allem Rührkuchen, Obstkuchen und Blechkuchen, aber auch Tartes und Kleingebäck.In „Familien-Küchenglück“ (Christian) geht´s um ausgewogenes Familienessen sowohl für den Alltag als auch fürs spezielle Anlässe – und um Tipps, wie man den Kleinen auch mal gesunde Zutaten „unterjubeln“ kann. Unter den (leider nicht allzu vielen) Back-, Snack- und Dessertrezepten sind u.a. tolle zuckerfreie Müslimuffins, pikante Knabberstangen und Frühstücks-Zupfbrot, angenehm dezent gesüßt. Ebenfalls für Familien mit Kindern ist das Büchlein „Lustige Rezepte für den Kindergeburtstag“ (NGV), in dem man Süßes und Herzhaftes für Fußballcakepops, Krümelmonster-Muffins, Papageienkuchen und Co findet.

Meine kleine Küche am See“ (Thorbecke) trägt den Untertitel „Saisonale Wohlfühlrezepte“ – ein weites Feld, und so ist auch die Rezeptauswahl bzw. das Konzept meines Erachtens etwas beliebig. Trotzdem schöne Inspirationen für alle Jahreszeiten, sowohl zum Kochen als auch zum Backen. Wie wäre es zum Beispiel mit Tomaten-Oliven-Focaccia, Joghurttorte mit Flieder, Limettenpie im Glas oder Honig-Zimtbirne im Blätterteigmantel?

Sommerliches Backen mit Früchten und Co

Zwei Bücher mit absoluten Hingucker-Rezepten sind „Deko Tartes“ (Thorbecke) sowie „Einfach schön backen: Weil Kuchen glücklich machen“ (DK). In letzterem findet ihr schöne Kunstwerke, die wirklich zum Essen gedacht sind und nicht wie z.B. Motivtorten mit Massen an Fondant mehr zum Anschauen. Von einer herrlichen Apfelrosentarte über eine Erdbeer-Feuerwerk-Torte mit Schokoblüten-Ornamenten bis hin zur Rhabarber-Galette, die  aussieht wie geflochten. Anders als der Titel vermuten lässt, findet sich auch vereinzelt Pikantes, Zimtschnecken, Crepes und Co. im Buch. Die Rezepte sind eher aufwändig und für besondere Gelegenheiten, aber richtig toll!

Foto aus „Einfach schön backen“ (DK)

In „Deko-Tartes“ liegt der Schwerpunkt auf ebenfalls optisch ansprechenden süßen und salzigen Rezepten, die besonders für Partys geeignet sind: Pizza-Pinwheel, Windmühlen-Tartes, Quittentörtchen oder Focaccia-Schnecken… Gefällt mir gut!

In „Backen aus dem Obstgarten“ (Thorbecke) geht es um saisonale (v.a. süße) Rezepte für alle Jahreszeiten, von Erdbeer-Scones im Frühling über Johannisbeer-Streusel-Pie im Sommer bis hin zu Zucchini-Nusskuchen im Herbst und Orangen-Cheesecake im Winter. Wer gerne einmacht und Geschenke aus der Küche mag, dürfte sich über „Liebe im Glas“ freuen (BLV). Darin: Pesto, Marmeladen, Liköre und Co. Für mich war allerdings nicht so viel neues dabei.

Neue Bücher zum gesünderen Backen: Zuckerfrei & Feelgood

Das absolute Nummer-1-Thema im Bereich bewusstes Backen ist derzeit „zuckerfrei“. In meinem Buch Clean Baking – Natürlich backen“ von 2016 findet ihr ja schon zahlreiche Rezepte, die ohne Industriezucker auskommen und ihre dezente Süße durch Reissirup, Trockenfrüchte oder Kokoszucker erhalten. Sehr gut gefällt mir das eher schlichte Buch „Power Snacks: Naschen ohne Zucker“ (DK), in dem ihr selbstgemachte Energy Balls, Proteinriegel und Co findet. Manche davon gebacken, andere „aus dem Kühlschrank“. Das Buch ist so aufgebaut, dass links immer alle Zutaten zu sehen sind, rechts das Ergebnis. Für die Rezepte, z.B. Apfel-Gewürzschnitten mit Cashewmus, Joghurt-Hafer-Riegel oder Himbeer-Streusel-Bars, braucht man auf jeden Fall einen Food Processor bzw. guten Mixer.

Toll finde ich auch „Lenaliciously: Bunte Powerküche“ (Knesebeck). Die Bilder der Bloggerin liebe ich von Instagram sowieso. In ihrem Buch hat sie köstliche vegane Rezepte versammelt (viele Frühstücksideen, Gebäck und süße Snacks, aber auch ein Teil Pikantes), die wirken wie Kunst. Nachteil: Für so eine Optik braucht man Zeit (sonst sieht die hippe Smoothie Bowl gleich nur noch halb so lecker aus). Und für die Kreationen teils recht teure Zutaten. Wenn man davon absieht und von den teils etwas seltsamen Portionsangaben: Vollste Empfehlung!

Foto aus „Lenaliciously“ (Knesebeck)

Zuckerfrei backen“ von Hannah Frey (GU) ist eine Art Nachfolger der „Zuckerfrei Challenge“. Wieder tolle Fotos, leider auch wieder (für mich etwas nerviges) Denglisch und eine etwas „zu hippe“ Aufmachung. Aber die Rezepte von Rosinen-Süßkartoffel-Schnecken oder Schokodonuts aus Kidneybohnen klingen spannend! Gesüßt wird sehr dezent mit Früchten, Kokoszucker und Reissirup. Bei „Zucker is(s) nicht“ (books4success) von Moderatorin Andrea Ballschuh handelt es sich um eine 90-Tage-Challenge, weswegen der Schwerpunkt nicht nur auf Rezepten sondern auch Informationen liegt. Es ist eine Art Arbeitsbuch mit Platz zum Ausfüllen für eigene Erfahrungen. Unter den Rezepten, sei es für Frühstück, Snacks oder Desserts, findet sich ein Teil komplett ohne Zuckerersatz (nur Früchte), ein Teil auch mit Erythrit. Die Rezepte sind recht einfach und basic gehalten. Ebenfalls eher ein Ratgeber ist „Ohne Zucker“ (Christian), worin es um Zuckerentzug in 3 Phasen geht. Rezepte und Bilder haben mich hier aber nicht ganz so angesprochen.

Pizza ohne Reue“ (Brandstätter), voller gesünderer nährstoffreicher Pizzen, ist meines Wissens das erste Buch dieser Art. Die süßen und herzhaften Ideen sind wirklich spannend und toll bebildert. Schonmal Haferflocken-Apfel-Leinsamen-Pizza, Chia-Pizza mit Pesto und Feigen oder Blumenkohlpizza mit Erbsenhummus gegessen? Wer Experimente mag und gerne gesünder backt, sollte auf jeden Fall mal einen Blick ins Buch werfen. Oder meine Mandelmehlpizza bzw. Low Carb Zucchinipizza testen 😉 . Beide übrigens „von Natur aus“ glutenfrei. So wie alle Rezepte in „Glutenfrei Brot und Kuchen backen“ (Ulmer). Der Brotexperte Martin Pöt Stoldt bietet ziemlich ausführliche Infos für Menschen mit Zöliakie oder Weizenallergie; dazu gibt´s Rezepte für Brote, Brötchen, Kuchen und Gebäck, die auf einer der zahlreichen vorgestellten selbstgemixten Mehlmischungen basieren.

Backtrends und spezielle Back-Themen

So sehr ich gesundes Backen mag, so sehr stehe ich auch auf rohen Keksteig. Wem es genauso geht, der dürfte „Cookie Dough“ (Ars Vivendi) lieben. Lauter fiese 😉 leckere Ideen für Keksteigfans, von Blondies mit Macadamia-Cookie-Dough über Keksteigtartelettes mit mexikanischer Schokolade und French Toast mit Cookie-Dough-Füllung bis hin zu Cookie-Zimtschnecken und Pizza mit rohem Keksteig. Alles natürlich ohne rohes Ei. Aber Zuckerschock inklusive!

Foto aus „Cookie Dough“ (Ars Vivendi)

Nachdem im Herbst schon einige Bücher zu skandinavischem Backen und Kochen erschienen sind, kam nun noch „Kaffeepause auf schwedisch“ (ZS) auf den Markt. Anders als man vermuten könnte, findet man darin neben Zimtschnecken, schwedischer Mandeltorte oder Sirupkeksen aber auch (mit etwas zu) viele herzhafte Gerichte für Salate, Suppen und andere Hauptspeisen.

GU hat außerdem einen neuen kleinen Küchenratgeber zum Thema Zupfbrote herausgebracht, also Pull Apart Breads, Brotsonnen, Pizzaschnecken und anderes pikantes Partyfood.

Und, welche Neuerscheinungen interessieren euch besonders? Habt ihr vielleicht bereits eines der Bücher? Oder hat euch etwas gar nicht gefallen? Ich bin gespannt auf eure Kommentare! Hier findet ihr übrigens all meine Backbuch-Vorstellungen der vergangenen Jahre zum Nachlesen.

Danke an die Verlage GU, Oetker, DK, Knesebeck, Ulmer, Ars Vivendi, Books4success, Thorbecke, Christian, BLV und ZS, die mir PDFs bzw. Rezensionsexemplare zukommen haben lassen. Meine Meinung bleibt davon natürlich unberührt.

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7 Kommentare

  1. Sehr schöne Seite hier 🙂 Macht immer Spaß diese mal selber auszuprobieren! Leider werden du Kuchen bei niemals so schön wie auf euren Bildern, aber das kann ja noch werden haha.

    • Danke liebe Sophia! Das freut mich. Und zu deiner Beruhigung: Bei mir sehen Kuchen auch nicht immer schön aus – die hässlichen 😉 kommen dann eben nur nicht vor die Kamera bzw. auf die Seite, oder werden nochmal neu gebacken. Und: Hauptsache ist eh, dass es schmeckt!

  2. Hallo Kathrin,
    da hast du ja wieder für jeden was schönes rausgesucht.
    Das Pizzabuch ist in jedem Fall interessant.

    Übrigens hat dein Buch durchweg gute Bewertungen und ich sogar für meine Besprechung über 60 Zustimmungen 🙂
    Das is schon was.

    Ich stöbere gerade in der Liste der zukünftigen Veröffentlichungen… wenn man das alles ernst nimmt, kann man sich doch eigentlich nur noch falsch ernähren…

    Wenn dann so Bücher wie

    Essen gegen Demenz
    Essen gegen Adipositas
    Essen gegen Arthritis
    Essen gegen Herzinfarkt
    Bücher die sich bewusst gegen die vielen Ernährungstrends aussprechen
    kochen und backen nach mondphasen – ehrlich, kein witz 🙂

    eigentlich müsste man ja alles kombinieren und wird sich damit in Summe sicher nichts Gutes tun 🙂

    Was auch auffällt, gefühlt jeder der nen Blog betreibt, schreibt nun irgendwie Bücher.
    Einerseits gut, andererseits trennt sich hier die Spreu vom Weizen. Dir (Kathrin) ist der Spagat geglückt. Bei manch anderen Foodies sieht das nicht so gut aus. Das passiert wohl, wenn wenig Sorgfalt in so ein Buchprojekt gesteckt wird und es nicht ausgiebig getestet und lekturiert wurde.

    Ich kann zumindest für dein Büchlein sagen, dass bisher alles funktioniert hat.
    (habe noch nicht alles ausprobiert)

    Ist aber schon unglaublich, wieviele Bücher zum Backen, Kochen usw. erscheinen.
    Dabei sollte man nicht nur in gute Anleitungsbücher und Ideenspender investieren, sondern auch in gutes Handwerkszeug.
    Auch wenn unserer aller Zeit begrenzt ist, kann ich nur jedem raten alles mögliche selbst zu machen – nur so geht gesund inkl. über die Stränge schlagen ohne Probleme.

    Erst vor kurzem eine Doku gesehen, in der es um die Herstellung von Frischkäse ging…bäh, das war unlecker…
    Seitdem mache ich meinen Frischkäse selbst – ohne Gelatine und Wasser… 🙂 ganz einfach ohne Aufwand.

    • Hallo Rikibu,
      danke dir nochmal für dein Lob, das freut mich echt total – und die neuesten Bewertungen habe ich eben erst nach deinem Kommentar entdeckt, sehr schön 🙂
      Ja, es stimmt, dass inzwischen sehr viele Blogger eigene Bücher haben. Mir war es einfach wichtig, kein typisches Bloggerbuch zu schreiben, sondern ein Themenbuch.
      Es ist wirklich witzig, welche Inhalte in Büchern bzw. Diäten propagiert werden, auch ganz allgemein – alleine, welche widersprüchlichen Studienergebnisse es gibt. Da weiß man hinten und vorne nicht mehr, was gut sein soll 😉 Ich persönlich denke ja, dass man mit einer möglichst natürlichen, ausgewogenen Ernährung (zu der auch Genuss und mal „Ungesundes“ gehört!) richtig fährt.
      Viele Grüße, Kathrin

      • Hallo Kathrin,

        ungesund kann doch eigentlich gar nichts sein, sofern man versucht auf industriell (vor-)verarbeitete Sachen zu verzichten, bzw. die Liste dieser Produkte als Zutat zu einem Großen Ganzen überschaubar zu halten.

        Ungesund wird es doch immer dann, wenn die Dosis zu hoch ist bzw. es nur aus den minderwertigen Zutaten besteht.
        Sobald man aber die Kontrolle über seine Sünden hat, weil man sie selber herstellt, ist einzig die ungewisse Kompnente, dass die Rohzutaten tatsächlich so angebaut wurden, wie sie auf der Packung deklariert wurden.