Köstliche Marmelade aus roten Johannisbeeren, die ohne störende Kerne auskommt

Leuchtend rot, herrlich süß und leicht säuerlich: Diese Johannisbeermarmelade sorgt für Sommer auf dem Frühstücksteller! In diesem Beitrag verrate ich euch, wie einfach die Zubereitung ist.
Warum selber machen statt kaufen?
Johannisbeermarmelade selber machen hat viele Vorteile. Das Ergebnis begeistert garantiert auch Menschen, die mit rohen Johannisbeeren nicht allzu viel anfangen können (wie mich). Die Konfitüre hat eine ausgewogene Süße und Säure; die Konsistenz ist schön samtig, weich und glatt, da es sich um Johannisbeermarmelade ohne Kerne handelt. Die Variante mit Kernchen geht zwar schneller, wird aber längst nicht so fein. Das Rezept ist eine tolle Verwertungsmöglichkeit für Johannisbeeren, wenn die Ernte wie in diesem Jahr groß ausfällt. Man kann ja nicht immer nur Muffins mit Johannisbeeren oder Johannisbeerkuchen vom Blech essen 😉 . Ich mache die Johannisbeerkonfitüre mit 2:1 Gelierzucker. Dadurch beinhaltet sie weniger Zucker als der (gekaufte) Klassiker, ist aber dennoch ausreichend süß. Los geht´s!
Diese 2 Zutaten braucht ihr
Die Johannisbeeren sollten reif und saftig sein. Im Rezept stecken vergleichsweise viele: Für 1 Kilo feines Johannisbeerpüree benötigt ihr grob 1,4 kg rohe Beeren. Dauert ein bisschen, wenn man sie selber pflückt 😉 . Es handelt sich um rote Johannisbeermarmelade. Ihr könnt theoretisch auch schwarze Beeren verwenden, diese haben aber eine höhere Gelierkraft.
Der Gelierzucker ist für Süße, Volumen und Konsistenz notwendig. Mein Rezept basiert auf fertig gekauftem 2:1 Gelierzucker wie diesem, diesem oder diesem, für den ihr doppelt so viel Frucht wie Zucker benötigt. 1:1 ist ebenfalls möglich (dann gleich viel Beerenmus wie Gelierzucker verwenden), 3:1 eher nicht.
Unser Rezept Schritt für Schritt
- Als erstes müsst ihr die Beeren vorbereiten, d.h. waschen und am besten mit den Fingern von den Rispen lösen.
- Dann macht man ein feines Obstmus, indem die Beeren zunächst püriert und dann durch ein großes Sieb gestrichen werden. So landen die Kerne und Schalen später nicht in der Marmelade.
- Nun die Johannisbeermarmelade kochen und eine Gelierprobe machen (Tipps dazu im Rezept).
- Zuletzt die heiße Marmelade abfüllen. Gläser und (Schraub-)Deckel müssen für die Haltbarkeit super sauber sein!.
So gelingt euch Marmelade aus Johannisbeeren
Im Grunde kann nicht viel schief gehen, wenn ihr die Johannisbeer-Marmelade selber machen wollt. Dennoch einige Tipps:
- Zutatenmengen nicht verändern, also nicht einfach weniger Gelierzucker verwenden, weil es nicht so süß sein soll, oder ganz normalen Zucker statt Gelierzucker. Auch das Gewicht des Pürees muss stimmen. Es kann sein, dass ihr dafür je nach Obstreife und Sieb etwas mehr oder weniger Beeren braucht.
- Topf und Sieb sollten groß sein und weit, weil die Masse stark aufsprudeln kann, am besten auch möglichst gleich groß. Meine haben beide einen Durchmesser von ca. 24 cm. Das Sieb darf zudem weder zu fein noch zu grob sein.
- Haltet die Zeiten ein, wobei die leider nur grob angegeben werden können. Aber immer gilt: Die Masse muss mindestens 3-4 Minuten kochen (gemessen ab dem ersten Aufsprudeln), aber auf keinen Fall mehr als 8 Minuten.
Varianten: mit Kernen oder als Gelee
Wir essen die feine Variante am liebsten, aber falls ihr es lieber etwas „rustiker“ bzw. mit Stückchen wie bei Erdbeermarmelade mögt, könnt ihr das Passieren auch überspringen. Für Johannisbeermarmelade mit Kernen also nur die Beeren kurz pürieren und einkochen. Wenn es stattdessen komplett klares rotes Gelee sein soll, verwendet man statt Obstmus nur (750ml) Saft.
Viel Spaß beim Ausprobieren des Rezepts! Ihr könnt übrigens wunderbar noch Gewürze wie etwas Vanille zufügen, Zitronenabrieb oder gemahlene Tonkabohne. Und wenn ihr noch mehr der säuerlichen Beeren zum Verarbeiten habt, backt doch gerne mal unseren beliebten Johannisbeer-Streusel-Kuchen oder den Klassiker mit Baiserhaube nach.
Johannisbeer-Marmelade
Zutaten
- 1400 Gramm Johannisbeeren siehe Hinweise unten!
- 500 Gramm Gelierzucker 2:1
Zubereitung
- Die Johannisbeeren waschen, abtropfen lassen und mit den Fingern oder einer Gabel von den Rispen streifen.
- Beeren auf einmal oder in 2-3 Etappen kurz pürieren, z.B. in einem großen Foodprocessor, im Thermomix (ca. 15-20 Sekunden auf Stufe 6) oder mit einem Pürierstab.
- Die pürierten Beeren portionsweise durch ein großes Sieb mit mittelfeinen Löchern/Maschen streichen, d.h. in das Sieb geben und mit einem Löffel oder Teigschaber sorgfältig durchdrücken, bis möglichst viel Fruchtfleisch und Saft herausgepresst wurden.
- Übrig im Sieb bleiben v.a. Kerne und Häute, die man wegwirft. Das entstandene kernfreie Püree dann in einem großen weiten Topf abwiegen. Das Gewicht muss 1kg betragen.
- Gelierzucker zum feinen Fruchtpüree zugeben und gut unterrühren. Die Masse auf dem Herd aufkochen und, sobald sie blubbert, für 4 Minuten unter Rühren sprudelnd kochen lassen. Die Kochzeit kann je nach Gelierzuckerprodukt bzw. Packungsangabe etwas variieren.
- Nach 4 Minuten eine Gelierprobe machen. Dafür einen Teelöffel Marmelade auf einen kalten Porzellanteller geben und kurz abwarten. Falls die Marmelade leicht geliert, ist sie fertig; sollte sie noch extrem flüssig sein, 1-3 Minuten weiter köcheln.
- Sollte sich viel Schaum auf der Marmelade gebildet haben, kann man diesen mit einem Schaumlöffel abnehmen.
- Die heiße Marmelade sofort vorsichtig in 4-6 saubere, heiß ausgespülte Gläser (je 200-300ml) bis zum Rand füllen und mit einem sauberen Schraubdeckel fest verschließen.
Dieses und alle anderen Rezepte findest du in unserer APP
zu unserer APP!Anmerkungen
- Obst-Menge: Bei Verwendung von einem Päckchen Gelierzucker 2:1 (500g) benötigt man 1kg Fruchtfleisch. Da die Kerne und Häute vorher entfernt werden, bleibt von anfänglich ca. 1,4kg Beeren nach dem Passieren deutlich weniger übrig. Je nach Reife der Beeren und Feinheit eures Siebs erhaltet ihr womöglich etwas mehr oder weniger Püree als 1kg. Bei zu viel: Rest einfach anderweitig verwenden; bei zu wenig: Masse mit etwas Saft oder Wasser strecken.
- Tipp zum Abwiegen: Da die Masse erst nach dem Passieren genau abgewogen wird, entweder den Topf vorher wiegen, das Gewicht notieren und später abziehen; oder die Johannisbeeren erst einmal in ein anderen Behälter passieren und später direkt im Topf abwiegen.
- Schaum: Der eventuell entstehende leichte Schaum ist ungefährlich und v.a. ein optisches Problem. Wenn ihr eine Mini-Menge (ca. 3g) Fett wie Öl oder Kokosfett mit-köchelt, vermeidet ihr ihn weitgehend.
- Aufbewahrung: Damit sich die Marmelade möglichst lang hält, müssen Gläser und Deckel sehr sauber sein und der Rand der Gläser nach dem Befüllen ebenfalls. Mit Vakuum und an einem kühlen dunklen Ort hält sich die Marmelade mehrere Monate; ich lagere sie dennoch oft direkt im Kühlschrank.
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