Germknödel sind das perfekte Seelenfutter: Fluffig, wattig, süß, üppig, im Inneren fruchtig. Und wenn man mal nicht verreisen kann, sorgen sie zumindest zuhause für ein Hüttenfeeling. Mit meinem Original-Germknödel Rezept lassen sich die typisch österreichischen bzw. bayerischen Hefeklöße ab jetzt selbermachen.
Die Basis ist eine Art mittelschwerer Hefeteig, wobei sich diese Bezeichnung vor allem auf die Butter- und Eiermenge bezieht, nicht auf die Zubereitung. Wenn ihr mein Hefeteig-Grundrezept gelesen habt und euch an die Anleitung im heutigen Beitrag haltet, kann eigentlich gar nichts mehr schiefgehen. Die Zutaten sind denkbar simpel: Ihr braucht nur absolute Standards wie Mehl, Zucker und Milch. Einzig für die Füllung und das „Topping“ muss man eventuell nochmal einkaufen gehen. Ob ihr frische Hefe verwendet oder die Germknödel mit Trockenhefe backt, spielt übrigens keine allzu große Rolle. Ich bevorzuge trotzdem erstere. Übrigens: „Germ“ steht in Österreich für Hefe; das recht dicke Pflaumenmus wird dort als Powidl bezeichnet.
Erinnert euch mein Germknödel-Originalrezept an Buchteln oder Rohrnudeln? Kein Wunder, schließlich sind sie fast dasselbe. Die Mehlspeisen, die sich unter dem Oberbegriff „süße Knödel“ zusammenfassen lassen, bestehen aus den gleichen Zutaten. Nur das Backen bzw. Garen am Ende unterscheidet sich voneinander.
So bereitet man die Original Germknödel zu
Während man Buchteln in einer leicht gefetteten, gezuckerten Form im Ofen oder einer Pfanne backt, werden Original Germknödel gedämpft. Ich mache die Germknödel im Dampfgarer – das hat den Vorteil, dass alle gleichzeitig fertig werden. Und warm schmecken sie einfach am besten! Wer so ein Gerät nicht besitzt, kann die Germknödel ohne Dampfgarer selber machen; fürs Garen benötigt ihr dann einen großen Topf mit Deckel und Sieb oder einen entsprechenden Dämpfeinsatz.
Wir essen am liebsten Germknödel mit Vanillesoße und Zwetschgenkompott. Die klassische Variante mit Mohnbutter kommt nur manchmal auf den Tisch. Und dann braucht man meiner Meinung nach auch keine riesigen Mengen wie je 150 Gramm Butter und Mohn, wie es in anderen Rezepten oft empfohlen wird. Ich freue mich auf euer Feedback zu meinem Germknödelrezept! P.S.: Auch unsere vielen anderen Mehlspeisen sind natürlich superlecker – angefangen von Waffeln über Pfannkuchen bis hin zu Apfelstrudel, Scheiterhaufen, Hefe-Waffeln und Kaiserschmarrn. Milchreis kochen ist ebenfalls eine feine Sache 🙂 Und fürs Berg-Feeling kann ich euch die Vinschgauer empfehlen.
Germknödel
Zutaten
Für den Teig
- 500 Gramm Weizenmehl siehe Tipp
- 30 Gramm frische Hefe
- 200 Milliliter Milch lauwarm
- 70 Gramm Zucker
- 75 Gramm Butter weich
- 2 mittelgroße Eier
- 1 Prise Salz
- 1/4 Teelöffel gemahlene Vanille oder Vanillepaste
- 100 Gramm Pflaumenmus Powidl, zum Füllen
Zum Fertigstellen
- 80 Gramm Butter grobe Angabe
- 60 Gramm gemahlener Mohn grobe Angabe
- 1 Esslöffel Puderzucker
Zubereitung
- Die Hefe in eine Tasse mit etwa der Hälfte lauwarmen Milch bröckeln. Einen Teelöffel vom Zucker dazugeben und alles verrühren, bis sich die Hefe aufgelöst hat.
- Das Mehl mit dem restlichen Zucker in eine große Schüssel geben und in die Mitte eine Mulde drücken. Die lauwarme Hefe-Milch-Mischung in die Mulde gießen. Mit etwas Mehl vom Rand vermischen und zugedeckt an einem warmen Ort 10 Minuten stehen lassen.
- Die Eier, weiche Butter, die restliche (leicht erwärmte) Milch, Salz und Vanille hinzugeben und alles vermischen. Den Teig mit der Küchenmaschine einige Minuten kneten. So viel Milch verwenden, dass der Teig noch klebrig, aber nicht zu flüssig und auch nicht zu fest ist. Schüssel mit einem Tuch bedecken und den Teig an einem warmen Ort ca. 45 Minuten gehen lassen.
- Teig in ca. 6 Portionen teilen (siehe Tipp). Auf einer bemehlten Arbeitssache zu mindestens 15 cm großen Talern bzw. Fladen formen. Jeweils rund 1 Esslöffel Pflaumenmus in die Mitte geben, die Ränder leicht hochziehen und den Teig von allen Seiten hin in die Mitte schlagen. Alles muss dicht sein! Eventuell Knödel nochmal richtig rund formen. Mit der Naht nach unten und Abstand zueinander auf ein Blech setzen.
- Knödel noch einmal abdecken und rund 20 Minuten gehen lassen. Entweder im Dampfgarer in 2-3 leicht eingefetteten Loch-Behältern bei 100 Grad je nach Größe 13-15 Minuten garen. Alternativ im Topf nacheinander in einem leicht eingefetteten Sieb über heißem Wasserdampf (also kochendem Wasser) garen, dabei einen Topfdeckel aufsetzen.
- Währenddessen die Butter schmelzen. Die fertigen Knödel mit etwas flüssiger Butter begießen und Mohn bestreuen. Zum Schluss mit ein bisschen Puderzucker bestäuben.
Anmerkungen
- Die Menge der Knödel hängt davon ab, wie hungrig ihr seid 😉 , wie groß die Knödel werden bzw. ob sie als Haupt- oder Nachspeise serviert werden sollen.
- Als Mehl eignen sich am besten doppelgriffiges oder Wiener Griessler.
- Die Germknödel schmecken am besten warm, lassen sich notfalls aber auch in der Mikrowelle nochmal aufwärmen.
- Man kann sie nur mit Puderzucker bestäubt essen, mit Vanillesoße und/oder Zwetschgenkompott servieren.
- Für das Pflaumenmus, die flüssige Butter und den Mohn habe ich nur grobe Mengen angegeben, die ihr nach Geschmack verringern oder vergrößern könnt. In manchen Rezepten werden bis zu 150g Butter und 150g Mohn verwendet. Wer mag, kann die flüssige Butter gleich mit dem Mohn vermengen und dann beides auf die Knödel geben.
Noch mehr Tipps zu diesem Rezept
Damit euch dieser Hefeteig sicher gelingt, lest euch mein Grundrezept durch. Hier gibt es auch Antworten auf häufige Fragen wie: Kann man frische Hefe durch Trockenhefe ersetzen?, was ist der Unterschied zwischen frischer Hefe und Trockenhefe? und wann geht Hefeteig nicht auf? Hier geht’s zum Hefeteig-Grundrezept
Hier findest du Tipps, wie und durch was du Zutaten ersetzen kannst.
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