Klassisches Apfelstrudel-Rezept mit Strudelteig

Schritt für Schritt Anleitung für Omas köstlichen Apfelstrudel – eine Süßspeise, die der ganzen Familie schmeckt!

Apfelstrudel selbermachen

Obwohl ich so gerne und viel backe, habe ich lange gedacht, dass nur erfahrene Omas Wiener Apfelstrudel selber backen können. In meiner Erinnerung war der Strudelteig, den meine Oma oft fürs Mittagessen gemacht hat, kompliziert und heikel herzustellen. Bin ich froh, dass ich es vor einigen Jahren doch endlich selbst probiert habe! Ok, mit Hilfe meiner Oma. Das schöne Gefühl, Apfelstrudel selber machen zu können ohne Tiefkühlblätterteig und Co, ist die „Mühen“ definitiv wert 🙂

Ich hoffe, dass ich den ein oder anderen von euch mit diesem Apfelstrudel-Rezept dazu bringen kann, es auch einmal zu wagen. Damit die Zubereitung verständlicher wird, habe ich beim letzten Backen mit Oma Fotos als Schritt-für-Schrittanleitung für Apfelstrudel gemacht. Beim Rezept handelt es sich um eine Art Zwitter: eine Mischung aus einem Wiener-Apfelstrudel-Originalrezept mit ausgezogenen Strudelteig sowie dem Rezept meiner Oma. Ihre Variante stammt in Teilen aus dem Buch „Die Wiener Mehlspeise“ aus den 1960er Jahren. Das Strudelteigrezept kommt ohne Zucker aus und ist daher auch für pikante Varianten wie Gemüsestrudel geeignet. Falls es mal schnell gehen soll, könnt ihr den Teig natürlich auch schon fertig kaufen und nur die Apfelstrudel-Füllung aus meinem Rezept verwenden. Hier einige Fotos von unserem Backen:

Der Teig für das Strudel-Grundrezept muss eine halbe Stunde ruhen muss. Ich empfehle euch dafür (doppel-)griffiges Mehl, etwas gröber als normales Mehl, aber feiner als Gries (alternativ Type 550). Währenddessen kann man die Apfelstrudelfüllung vorbereiten. Sie besteht traditionell aus Äpfeln, dazu nach Belieben Zimt, Zitronenschale, evtl. Rum und nach Geschmack Mandeln oder Nüssen.

Tipps für Omas Apfelstrudel-Rezept

Meine Oma verwendet zusätzlich in Butter geröstete Semmelbrösel. Die schmecken nicht nur lecker, sondern saugen auch die Feuchtigkeit der gebackenen Äpfel auf. Als Apfelsorte für Omas Apfelstrudel empfehlen wir euch Früchte aus dem eigenen Garten – oder, wenn nicht vorhanden, z.B. Braeburn oder Elstar. Eigentlich geht, was schmeckt. Also nehmt eure Lieblingssorte! Der Strudelteig wird zunächst ausgerollt und mit den Händen hauchdünn in Form gezogen. Oma sagt immer, man müsse eine Zeitung durchlesen können… Wenn man den Belag verteilt hat, wird der Strudel mithilfe eines Küchentuchs aufgerollt, geschlossen, mit Eigelb bestrichen und goldgelb gebacken. Soweit die Kurzfassung 😉 .

Omas Apfelstrudel

Falls ihr euch fragt, worin eigentlich die Unterschiede zwischen diversen Apfelstrudel-Arten liegen, hier noch folgende Info: In Südtirol wird er fast ausschließlich mit Blätterteig oder Mürbteig gemacht. Letzteres ist natürlich einfacher, da selbstgemachter Blätterteig durchaus etwas Erfahrung und Zeit braucht. Daneben gibt es eben noch die von mir beschriebene Variante mit dem Ziehteig, der das Charakteristikum des Wiener Apfelstrudels ist. Unter welchem Namen auch immer: Traut euch, den Apfelstrudel selber zu machen! Die pikante Variante, der herzhafte Gemüsestrudel, ist ebenfalls nicht zu verachten. Weitere leckere Backrezepte mit Äpfeln findet ihr hier in unserer Apfelkuchen-Übersicht. Zum Beispiel die schnelle Apfeltarte mit Blätterteig.

Hinweis: Diesen Beitrag habe ich 2015 erstmals veröffentlicht und zuletzt 2021 aktualisiert.

Apfelstrudel mit Strudelteig

Apfelstrudel Rezept
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Klassischer Apfelstrudel, der mit ein wenig Übung und dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung nicht so schwer zu machen ist. Am besten gleich 3 große Strudel machen und portionsweise einfrieren.
Vorbereitung30 Minuten
Backzeit40 Minuten
Wartezeit30 Minuten
Gesamt1 Stunde 10 Minuten
Menge: 3 gr. Strudel bzw. 1 Blech

Zutaten

Für den Strudelteig

  • 50 Gramm Öl neutrale Sorte wie Sonnenblumenöl
  • 1 mittelgroßes Ei verquirlt
  • 1 Prise Salz
  • 2 Teelöffel Essig Weißweinessig
  • 125 Milliliter Wasser
  • 300 Gramm Weizenmehl ich empfehle doppelgriffiges Mehl bzw. Type 550

Für die Füllung bzw. den Belag

  • 100 Gramm Butter geschmolzen
  • 100 Gramm Semmelbrösel grobe Angabe, so viel wie die Butter aufsaugt
  • 1 1/2 Kilogramm Äpfel
  • Zimtzucker, Rosinen und Mandeln Menge nach Belieben
  • 1 mittelgroßes Eigelb verquirlt
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Zubereitung

  • Für den Strudelteig in einer Schüssel das Öl mit dem Ei verquirlen, Essig und Salz dazugeben, anschließend im Wechsel Wasser und Mehl unterrühren. Mit einem stabilen Kochlöffel aus Holz glatt rühren bzw. schlagen.
  • Den Teig mehrmals auf ein Holzbrett oder einen anderen Untergrund schlagen (quasi „draufwerfen“), damit er kleine Blasen bekommt. Teig dritteln und mit den Händen zu glatten Kugeln formen bzw. rollen. Die Teigkugeln mit etwas Öl bestreichen, damit sie nicht austrocknen. Auf ein Brett oder einen großen Teller legen, mit einer Schüssel abdecken und etwa 30 Minuten ruhen lassen.
  • Währenddessen für die Füllung die Butter in einer Pfanne schmelzen lassen und so viele Semmelbrösel dazugeben, wie die Butter aufsaugt. Etwas abkühlen lassen. Die Äpfel waschen, schälen und in kleine Stückchen schneiden.
  • Die Arbeitsfläche mit etwas Mehl bestäuben. Eine Teigkugel nehmen, als erstes mit dem Nudelholz ein bisschen ausrollen und dann mit den Händen über beiden Handrücken in der Luft auseinander, also größerziehen. Wichtig: Ringe dabei ausziehen!
  • Ein Küchentuch auf die Arbeitsfläche legen, den Strudelteig darauf legen und mit den Fingern vorsichtig an den Rändern zur richtigen Größe ziehen. Das Ergebnis sollte ein Rechteck sein, das knapp so groß wie euer Backblech ist. Der Teig hat die perfekte „Dicke“, wenn er hauchdünn ist, man also das Küchentuch durchschimmern sieht, aber noch keine Löcher o.ä. hat. Wenn doch ein paar kleine Löcher drin sein sollten, ist das aber auch nicht schlimm.
  • Den Teig mit rund einem Drittel der Butter-Semmelbrösel-Mischung sowie einem Drittel der Äpfel belegen. Einen Rand freilassen. Nach Belieben Zimtzucker, Rosinen und Mandelstifte darüber streuen.
  • Die belegte Teigplatte an den kurzen Seiten einklappen, sodass nichts herauslaufen kann. Mithilfe des Küchentuchs über die lange Seite zu einem Strudel einrollen. Den Strudel mit dem Tuch auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Die Naht (also dort, wo sich die Enden überlappen) sollte auf der Unterseite sein.
  • Das Eigelb zum Bestreichen mit einer Gabel verquirlen. Den ersten Strudel bestreichen. Backofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Dann mit den zwei übrigen Teigkugeln alle Schritte wiederholen und die Strudel am Schluss bestreichen. Die 3 Strudel passen dicht nebeneinander gelegt auf ein großes Backblech.
  • Die Apfelstrudel etwa 40 Minuten backen, bis die Oberfläche goldbraun ist. Mit Puderzucker bestäuben und pur oder zusammen mit Vanillesoße oder Vanilleeis genießen.
Apfelstrudel selbermachen

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21 Kommentare

  1. Avatar von Luba BerensteinLuba Berensteinsagt:

    Thank you for this brilliant recipe! I was planning an apfelstrudel for some time, and had gone over a lot of different recipes. I have been enjoying your blog for close to a year now and your recipes always work – so I went for your strudel recipe. And it worked – right from the first time. I made 3 strudels this morning and there’s half a strudel left after our small family lunch! I got so many complements and definitely plan to make it many more times! Thank you!

  2. Die Beschreibung mit Bildern finde ich super, das hätte mir früher gut weiter geholfen. So einmal im Jahr mache ich meist einen Apfelstrudel. Vor ca. 30 Jahren bekam ich mein Rezept von einer alten Frau. Seit dieser Machart gelang mir jeder Strudel und die gute Kruste. Allerdings mache ich zwei Stück in der gebutterten Bratraine. Die Strudel begieße ich 20 Minuten vor Schluss mit einem Becher Sahne, Eigelb zum Bestreichen verwende ich nicht. Statt Semmelbrösel mische ich viele gemahlene Nüsse unter die Äpfel. Die saugen den Saft ebenfalls auf.
    Da ich gerne drei Strudel (mit doppelgriffigem Mehl) machen würde, meine Frage. Für welche Blechgröße ist denn das Rezept für den Teig?

  3. Die Strudel sind wunderbar. So schwierig ist das Rezept nicht und auf Vorrat gebacken hat man immer etwas fruchtig leckeres zu Hause.
    Das Strudelrezept steigt in meiner Favoritensammlung gleich ganz oben ein.

  4. Apfelstrudel ist mein Lieblingsgericht. Mit Semmelbröseln habe ich es bislang noch nie gegessen. Werde dieses Rezept gleich morgen ausprobieren.

  5. Danke für dieses tolle Rezept! Ich habe mal einen südtiroler Apfelstrudel ausprobiert. Meine Family war begeistert, ich fand ihn eher trocken. Bin also sehr gespannt 🙂

  6. Hallo Kathrin,

    das Rezept ist super! Kommt sofort auf meine Nachkoch-Liste!
    Leider bin ich aber allergisch gegen Äpfel und ersetze die in Rezepten immer mit Birnen.
    Hast du vielleicht einen Tipp welche Birnensorte hier gut passen würde?

    Vielen Dank und liebe Grüße,
    Irene

    • Hallo Irene, mit Birnensorten kenne ich mich leider gar nicht aus. Meist gibt es ja auch nicht soo eine große Auswahl. Aber ich bin mir sicher, dass der Strudel auch in der Birnenvariante toll schmeckt 🙂

    • Liebe Rita, das hätte ich tatsächlich näher erklären sollen, ich trage es noch nach. (Doppel-)Griffiges Mehl ist gröber als normales Mehl, aber feiner als Gries, d.h. eine Art Mischform und etwas kerniger als herkömmliches Weizenmehl. Man kann es auch gut für Spätzle verwenden. Doppelgriffiges Mehl gibts im Supermarkt z.B. von Rosenmehl unter dem Namen „Wiener Griessler
      Viele Grüße, Kathrin

      • ad „Doppelgriffiges Mehl gibt´s im Supermarkt ….“ – ja wenn´s denn dann der Supermarkt im Süden is´ … 🙂
        Hallo,
        dachte mir, ich gebe vielleicht noch einen kleinen Tip hinzu: ich selbst bin Österreicherin und vor einigen Jahren nach Norddeutschland ausgewandert. Hier angekommen, musste ich feststellen, dass man im hohen Norden die Bezeichnungen glatt und griffig für Mehl noch nie zuvor gehört hatte, sondern fast ausschließlich Nummern verwendet. Für griffig verwende ich nun erfolgreich 550 er Mehl. Glatt wäre 405 er. Ich selbst habe mir zum Beispiel von Aurora eine Liste ausgedruckt, mit allen Mehlsorten, deren Nummern, und den spezifischen Anwendungsbereichen. Ganz praktisch.
        Lieben Gruß
        Katrin

        • Hallo Katrin,
          da hast du Recht, danke für den Auswanderer-Tipp 😉
          Ich habe kürzlich erst „gelernt“, dass Spätzlemehl z.B. auch Type 550 ist – zuvor hatte ich 550 noch nie verwendet bzw. noch nicht einmal gekannt.

        • Avatar von Loreley134Loreley134sagt:

          Doppelgriffig bezeichnet die etwas gröbere Feinheit von Mehl. Ist also wie schon oben genannt viel feiner als Grieß, jedoch nicht so fein wie das geöhnliche Mehl.
          Die Typenbezeichnungen 405, 550 usw. hingegen bezeichnen den Ausmahlgrad.
          Je höher die Bezeichnung, desto mehr Mineralstoffe sind noch im Mehl enthalten. Der niedrigste Ausmahlgrad ist 405.

  7. Avatar von ClarimondeClarimondesagt:

    Ohh wie lecker, davon würde ich jetzt sofort ein, oder zwei Stücke, oder am besten gleich einen ganzen Strudel nehmen ♥
    Das sieht wirklich sehr, sehr gut aus, mir läuft das Wasser im Mund zusammen 🙂

    Liebste Grüße,
    Clarimonde