Dieses Haferflockenbrot ist ein echter Allrounder: Es schmeckt zu süßem Belag wie Marmelade genauso wie zu herzhaftem wie Käse, als Frühstücksgrundlage genauso wie als Beilage zu einem schönen Salat. Die Kruste ist super knusprig, die Krume weich und saftig.
Das Haferbrot mit Hefeteig geht definitiv als Anfängerbrot durch. Das hat mehrere Gründe: Ihr braucht weder einen eigenen Sauerteigansatz noch spezielles Zubehör oder Techniken. Zudem handelt es sich um ein besonders schnelles Haferflockenbrot-Rezept, da ich die Gehzeit durch einen Trick minimiert habe. Haferbrot backen ist keine Kunst. Wie es funktioniert, zeige ich euch nun Schritt für Schritt – so gelingt euch das Rezept garantiert!
Was dieses Haferflockenbrot-Rezept auszeichnet
Das Rezept ist blitzschnell gemacht. In gerade einmal 1.5 Stunden seid ihr fertig, inklusive Teigkneten, Gehen, Backen. Das liegt vor allem daran, dass man anders als z.B. beim Ciabatta oder Zwiebelbrot wirklich nur eine Mini-Gehzeit benötigt, da der Teig im sich vorheizenden Backofen gehen gelassen wird. Das Haferbrot-Rezept ist also perfekt, wenn ihr wenig Zeit und/oder wenig Erfahrung im Brotbacken habt.
Vielleicht habt ihr auch einfach mal Lust auf ein anderes Aroma als man es vom klassischen Bauernbrot, Weizensauerteigbrot oder Weißbrot kennt. Die Hafer-Note kommt gut durch, ist aber nicht aufdringlich. Das liegt auch daran, dass es sich um kein reines Haferflockenbrot handelt: ich kombiniere den Hafer mit Getreidemehl. Das Gluten in Weizen oder Dinkel ist nämlich für die richtige Teigbeschaffenheit und das Zusammenhalten der Zutaten wichtig. Wenn ihr unbedingt auf Gluten verzichten wollt oder müsst, kann ich euch z.B. das mehl-lose Saatenbrot empfehlen.
Zutaten für das Haferbrot
Das Haferbrot basiert auf einem simplen Hefe-Brotteig ohne zusätzliches Fett. Das Rezept ist eine schöne, aber viel einfachere Ergänzung zum ebenfalls köstlichen Sauerteigbrot mit Haferflocken. Die Hauptzutaten habt ihr wahrscheinlich eh zuhause.
Haferflocken: Für die perfekte Konsistenz und einen ausgewogenen Geschmack braucht ihr sowohl Haferflocken (am besten zarte) als auch Hafermehl. Letzteres kann man fertig kaufen, aber auch selbst herstellen; etwa, indem ihr Haferflocken in einem Food Processor oder Küchenhäcksler fein mahlt.
Mehl: Ich verwende eine Mischung aus klassischem hellem Weizenmehl (Type 405) sowie Weizenvollkornmehl. Diese Kombination ergibt einen besonders ausgewogenen, etwas kräftigeren Geschmack. Ihr könnt die Weizenmehlsorten problemlos ohne zusätzliche Änderungen durch helles Dinkelmehl (Type 630) sowie Dinkelvollkornmehl ersetzen.
Hefe: Mit Trockenhefe als Triebmittel gelingt das Rezept besonders einfach, da ihr keinen separaten Vorteig braucht. Wer generell lieber mit frischer Hefe arbeitet, kann dies ebenfalls tun und benötigt davon ca. 20g. Zusätzlich zur Hefe kann man etwas (Trocken)Sauerteig zugeben. Der ist in diesem speziellen Rezept aber kein weiteres Triebmittel wie die Hefe, sondern v.a. für ein dezent säuerliches Aroma da, kann also auch weggelassen werden.
Zucker: Eine Minimenge Zucker sorgt nicht nur für ein ausgewogenes Aroma, sondern hilft der Hefe auch beim Gehen. Den Zucker am besten direkt mit der Trockenhefe mischen.
Salz: Das Haferflockenbrot soll weder zu süß oder zu salzig schmecken. Wir mögen Brote tendenziell gerne etwas pikanter; ihr könnt die Salzmenge aber nach Belieben leicht verringern oder erhöhen.
Wasser: Wie für jeden Hefeteig benötigt ihr lauwarmes Wasser. Ist die Flüssigkeit zu kalt, kann der Teig nicht aufgehen, ist sie zu heiß, arbeitet die Hefe ebenfalls nicht richtig.
Haferflockenbrot backen in 4 Schritten
Die Zubereitung ist kinderleicht. Im Grunde besteht das gesunde Haferflockenbrot-Rezept aus vier simplen, schnellen Steps. Lest euch gerne ergänzend mein Hefeteig-Grundrezept mit vielen Tipps durch, wenn ihr zum allerersten Mal einen Hefeteig macht.
Teig vorbereiten: Die trockenen Zutaten werden mit dem Wasser einige Minuten verknetet und kommen dann sofort in eine gefettete und mit Haferflocken ausgestreute Form.
Teig gehen lassen: Das Haferflockenbrot hat eine minimale Gehzeit von nur 20 Minuten und ist dadurch ein echtes Last-Minute-Gebäck. Damit das Brot dennoch luftig statt kompakt wird, geht ihr folgendermaßen vor: Der Laib kommt in den noch kalten Ofen und wird mit diesem zusammen aufgeheizt, d.h. kann beim Aufheizen noch ein wenig aufgehen. Sobald der Ofen warm ist, wird das Brot bei hoher Temperatur normal weiter gebacken. Diese Idee, um die Gehzeit zu verkürzen, habe ich aus diesem Buch.
Für Dampf sorgen: Das Haferflockenbrot mit Hefeteig soll eine schöne Kruste bekommen – und diese entsteht durch Dampf. Normal backe ich meine Brote in einem Dutch Oven, also ofenfestem Topf mit Deckel und damit automatisch etwas Dampf. Da das Haferflockenbrot aber eine klebrigere Konsistenz sowie eine eckige Kasten-Form hat, muss der Dampf anderweitig erzeugt werden: etwa, indem ihr vorsichtig etwas Wasser auf den heißen Herdboden bzw. ein darunter eingeschobenes Blech gießt oder eine kleine ofenfeste Schüssel mit heißem Wasser auf den Boden stellt.
Brot fertig backen: Das Haferflockenbrot wird zunächst in der Kastenform gebacken, bis es stabil ist, und dann gegen Ende der Backzeit vorsichtig gestürzt. Nach dem Stürzen backt ihr den Laib ohne Form auf einem Blech oder Gitter fertig. So wird er außenherum schön knusprig.
Vor dem Anschneiden muss das einfache Haferbrot mit Hefeteig leider komplett abkühlen – definitiv der härteste Schritt im Rezept 😉 .
Tipps zur Aufbewahrung
Das Abkühlen nach dem Backen ist wichtig, damit der Teig stabil genug zum Schneiden ist. Zum Aufbewahren legt ihr das Brot z.B. in einen Brotkorb oder verpackt es in einer Brot-Tüte oder Alufolie. Es hält sich bei Zimmertemperatur etwa 2-4 Tage. Wer es länger lagern will oder besonders knusprige Scheiben mag, kann es fertig geschnitten wunderbar einfrieren und dann einzeln kurz auftoasten.
Viel Spaß beim Backen und Genießen! Und klickt euch gerne auch mal durch unsere vielen weiteren Brotrezepte wie das Türkische Fladenbrot, Dinkel-Sauerteigbrot oder Pizzabrot. Wenn ihr generell auf Haferflocken steht, kann ich euch die folgenden süßen Leckereien empfehlen: Hafer-Cookies mit Schokolade, Zwetschgen-Crumble mit Haferflocken-Streuseln oder vegane Hafer-Bananen-Pancakes.
Haferflockenbrot
Zutaten
- 250 Gramm Weizenmehl oder Dinkelmehl
- 100 Gramm Weizenvollkornmehl oder Dinkelvollkorn
- 100 Gramm Hafermehl
- 150 Gramm Haferflocken zarte
- 7 Gramm Trockenhefe 1 Tütchen
- 5 Gramm Zucker ca. 1.5 TL
- 10 Gramm Trockensauerteig optional, siehe Tipps
- 9 Gramm Salz ca. 2 gestr. TL
- 450 Milliliter Wasser lauwarm
- 20 Gramm Haferflocken für Form & Bestreuen
Zubereitung
- Mehl, Vollkornmehl, Hafermehl, Haferflocken, Trockenhefe, Zucker und ggf. Trockensauerteig in einer großen Schüssel mischen. Das lauwarme Wasser und Salz zugeben. Alles einige Minuten zu einem eher klebrigen Teig verkneten lassen. Sollte der Teig sehr trocken und fest wirken, noch etwas Wasser zugeben.
- Eine 28-30 cm lange Kastenform fetten und mit ca. 10g Haferflocken ausstreuen. Den Teig löffelweise gleichmäßig in die Form geben, glattstreichen (z.B. mit einem angefeuchteten Teigschaber oder Löffel), mit den restlichen 10g Flocken bestreuen und abgedeckt an einem warmen Ort ca. 20 Minuten gehen lassen.
- Die Form in den kalten Ofen auf die 2. Schiene von unten stellen. Backofen auf 195 Grad Ober- und Unterhitze aufheizen. Sobald die Temperatur erreicht ist, für etwas Dampf sorgen, z.B. indem ihr vorsichtig etwas Wasser auf den Herdboden gießt oder eine kleine ofenfeste Schüssel mit heißem Wasser auf den Herdboden stellt.
- Das Brot ca. 45 Minuten backen. Sollte die Oberfläche zu dunkel werden, nach ca. 30 Minuten mit Alufolie abdecken. Dann das Brot vorsichtig aus der Form stürzen, mit Topflappen wieder richtig herum drehen und so weitere 10-15 Minuten ohne Form auf einem Blech oder Gitter fertig backen. Klopfprobe machen. Sollte das Brot noch nicht hohl klingen, nochmal ca. 5 Minuten weiter backen. Vor dem Anschneiden komplett abkühlen lassen.
Anmerkungen
- Wir mögen Brote tendenziell gerne etwas salzig, ihr könnt die Salzmenge aber auch nach Belieben verringern oder erhöhen (zwischen ca. 7-10g).
- Der (Trocken)Sauerteig ist vor allem für das Aroma, nicht als Triebkraft da. Wer einen frischen Sauerteigansatz hat, kann davon ebenfalls ca. 10g verwenden und dann einfach etwas weniger Wasser nehmen. Bei längerer Gehzeit, etwa 2 Stunden, kann man die Hefemenge auch gut reduzieren und z.B. nur 4 statt 7g Trockenhefe verwenden.
- Das Brot hält sich komplett abgekühlt und gut verpackt bei Zimmertemperatur sicher 2-4 Tage. Man kann es in Scheiben geschnitten aber auch wunderbar einfrieren und dann einzeln nochmal kurz auftoasten.
Noch mehr Tipps zu diesem Rezept
Hier findest du Tipps, wie und durch was du Zutaten ersetzen kannst.
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Hallo,
mich würde interessieren, wie das tolle Rezept im Brotbackautomaten funktioniert.
Herzliche Grüße
Hallo Sasa, damit habe ich leider keine Erfahrung, denke aber, ähnlich zu anderen Broten, die du darin backst.