Focaccia erinnert an schöne Italien-Urlaube, gutes Wetter, laue Sommerabende und Pizzeria-Besuche. Wie gut, dass ihr Focaccia einfach selber machen könnt ‒ denn schließlich hat man die meiste Zeit im Jahr nun mal keinen Urlaub.
Mit meinem Grundrezept erhaltet ihr ein wunderbar aromatisches und fluffiges italienisches Fladenbrot. Das „Geheimnis“ (das eigentlich keines ist): vergleichsweise wenig Hefe und dafür eine lange Gehzeit. Wenn man Focaccia über Nacht macht, werden Geschmack und Konsistenz besonders toll. Aber keine Angst: Selbst wenn Über-Nacht-Gare gerade für Anfänger erstmal fremd klingen mag, ist das Focaccia-Rezept einfach. Es stimmt nämlich gar nicht, dass echte Italiener das Ganze nur mit einem Mikrogramm Hefe machen, Autolyse und Co brauchen, den Teig drei Tage gehen lassen etc 😉 . Die reine Arbeitszeit für mein Focaccia-Grundrezept ist gering. Der Focaccia-Teig ruht allerdings über Nacht im Kühlschrank. Oder von morgens bis abends. Daher solltet ihr direkt anfangen, wenn ihr das Brot bald genießen möchtet!
Und das sind die einzelnen Zubereitungs-Schritte: Als erstes knetet ihr einen eher feuchten, klebrigen, leicht salzigen Hefeteig mit Olivenöl. Da das Öl auch reichlich in die Form kommt sowie der Teig damit bepinselt wird, solltet ihr eine Sorte verwenden, die euch gut schmeckt. Ich backe die Focaccia mit Trockenhefe (und zwar nur ca. 2 Gramm). Die Menge an Hefe, die ihr benötigt, hängt von der Ruhezeit ab. Dieses Rezept ist wie beschrieben mit Über-Nacht-Gare. Im Gegensatz dazu basiert z.B. die Tomaten-Focaccia auf frischer Hefe und geht deutlich kürzer im Warmen.
So bekommt der Focaccia-Teig seine Form
Direkt nach dem Kneten kommt der Teig über Nacht in den Kühlschrank. Am nächsten Tag darf er in die eingeölte Form bzw. auf ein Blech. Ihn rollt ihr anders als etwa bei Streuselkuchen oder Butterkuchen übrigens nicht aus, sondern zieht ihn in Form bzw. drückt ihn in alle Ecken. Das funktioniert erstaunlich gut 😉 Für die typische Optik einer Original Focaccia macht man mit den Fingerspitzen dann noch kleine Mulden in den Teig.
Vor dem Backen beträufelt oder bepinselt ihr das Brot mit Olivenöl, dazu kommen nach Belieben gehackte Rosmarinnadeln, Pfeffer und Meersalz. Allein der Duft, wenn das italienische Fladenbrot im Ofen ist, ist genial 🙂 ! Am besten schmeckt Focaccia noch lauwarm. Ihr werdet eh nicht abwarten wollen, sie zu testen… Und während der Backzeit könnt ihr ja noch ein wenig durch unsere vielen anderen Brotrezepte stöbern, darunter auch Türkisches Fladenbrot, dünnes Pizzabrot und luftiges Pita-Brot.
Focaccia
Zutaten
Für den Hefeteig
- 500 Gramm Weizenmehl am besten Type 550
- 2 Gramm Trockenhefe siehe Tipps
- 1/2 Teelöffel Zucker
- 330 Milliliter Wasser lauwarm
- 2 Teelöffel Salz Menge nach Geschmack
- 4 Esslöffel Olivenöl ca. 30g
Zubereitung
- Trockenhefe und Zucker mischen. Mit dem Mehl in eine große Schüssel geben. Lauwarmes Wasser, Salz und Olivenöl ebenfalls zugeben und alles ca. 5 Minuten mit den Knethaken eurer Küchenmaschine kneten lassen. Der Hefeteig ist eher feucht und löst sich wahrscheinlich nicht vom Rand; sollte er trocken wirken, noch etwas mehr Wasser verwenden. Die Schüssel mit Frischhaltefolie bedecken und den Teig ca. 12 Stunden bzw. über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen.
- Den Teig etwa eine Stunde vor der Weiterverarbeitung aus dem Kühlschrank holen. Boden und Rand einer Auflaufform (grob 25*30 cm) oder eines Backblechs mit hohem Rand mit 2 Esslöffeln vom Olivenöl einfetten. Den Teig z.B. mit einer Teigkarte von der Schüssel in die Form geben. Teig dann einmal wenden, sodass die eingeölte Unterseite dann oben ist.
- Den Teig mit den Händen in der Form verteilen bzw. auf Formgröße ziehen. An einem warmen Ort ca. 1 Stunde gehen lassen. Dabei entweder mit Frischhaltefolie oder einem Küchentuch abdecken.
- Nach der Gehzeit mit allen Fingerspitzen Mulden in Teig drücken – ein bisschen, wie wenn man Klavier spielt. Nochmal ca. 30 Minuten gehen lassen.
- Rosmarinnadeln von den Zweigen abzupfen und feiner hacken. Mit den restlichen 2 EL Öl mischen. Den Rosmarin-Öl-Mix vorsichtig auf den Teig träufeln und ggf. mit einem Pinsel besser verteilen. Nach Belieben mit Meersalzflocken und Pfeffer bestreuen. Die Focaccia nochmal kurz ruhen lassen; währenddessen den Ofen auf 230 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen.
- Die Focaccia auf der zweiten Schiene von unten ca. 18-25 Minuten goldgelb backen. Die Zeit hängt v.a. von der Teigdicke ab. Kurz in der Form abkühlen lassen und dann in Stücke schneiden.
Anmerkungen
- Die Menge an Hefe, die ihr benötigt, hängt von der Ruhezeit des Teiges ab. Ich mache das Rezept wie beschrieben mit Über-Nacht-Gare und 1/2-3/4 TL Trockenhefe, wodurch die Focaccia besonders aromatisch und fluffig wird. Bei längerer Gehzeit (bis zu 20h) könnt ihr noch etwas weniger Hefe nehmen; wenn es schneller gehen soll, braucht ihr entsprechend mehr. Tipp: Das Tomaten-Focaccia-Rezept ist mit kurzer Gehzeit im Warmen und frischer Hefe.
- Obwohl der Teig eher feucht ist, lässt er sich mit den Händen und Fingern recht gut bearbeiten, in Form ziehen und „löchern“. Sollte er dennoch zu klebrig sein, könnt ihr eure Finger auch etwas einölen.
- Die Mengen an Olivenöl für die Form und das Bestreichen sind Mindest-Mengen; ihr solltet also ein hochwertiges Produkt verwenden, das euch schmeckt. Manche verwenden noch deutlich mehr oder bepinseln die fertige Focaccia direkt nach dem Backen zusätzlich mit etwas Öl.
- Am besten schmeckt Focaccia noch lauwarm. Ihr könnt die Stücke aber auch gut einfrieren und nochmal kurz aufbacken.
- Das Brot kann man wunderbar pur als Snack essen; es passt aber auch super z.B. zu Antipasti, Salat, Käse oder Gegrilltem.
Noch mehr Tipps zu diesem Rezept
Hier findest du Tipps, wie und durch was du Zutaten ersetzen kannst.
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Wie alle deine Rezepte: ein Traum, super fluffig und uuuurgut 👍👌
Wie schön, danke dir 🙂