Bevor es wieder Backrezepte mit Eiern, Butter und Milch gibt, habe ich heute nochmal einen veganen Kuchen für euch: veganen Käsekuchen mit Tofu statt Quark. Im Anschluss an meine Rezension von „Vegan for Fit“ und „Vegan for Youth“ war mir einfach nochmal wichtig, das Thema auch in der Praxis zu testen. Die veganen Cashew-Happen mit Dattel-Karamell kamen schonmal gut an (auch wenn die Zubereitung vergleichsweise aufwändig und die Zutaten teuer waren), ein veganes Käsekuchen-Rezept inspiriert von Nicole Just war nun mein zweites Testobjekt.
In einem normalen Käsekuchen stecken vor allem Butter, Zucker und Mehl für den Mürbteig sowie Eier, Butter, Zucker und Quark für die Creme. Das meiste muss also beim veganen Backen wegfallen bzw. ausgetauscht werden. Nicole Just verfolgt in ihrem veganen Backbuch den Weg der veganen Ersatz-Produkte, was ich nicht ganz optimal finde. Der Mürbteigboden besteht dementsprechend auch einfach aus Zucker, Mehl und veganer Margarine. Was ich interessant fand, weil ich Mürbeteig eigentlich immer mit Butter mache: Er lässt sich tatsächlich auch mit Margarine (ob vegan oder nicht) ganz gut zubereiten.
Hauptzutaten im veganen Käsekuchen-Rezept: Seidentofu, Tofu und vegane Margarine
Spannender als der Boden ist natürlich die Creme bei einem veganen Käsekuchen. Seidentofu, Tofu und vegane Margarine sind die Hauptpfeiler in dem Backrezept. Wie eigentlich immer konnte ich den Zuckeranteil nochmal ohne Geschmacksverluste reduzieren. Tofu hat den Vorteil, dass er vergleichsweise geschmacksneutral ist. Neben normalem Tofu benötigt man für den Käsekuchen auch noch Seidentofu, den es leider nicht in jedem Supermarkt gibt. Er ist sehr weich und irgendwie „wabbelig“ in der Konsistenz, lässt sich aber toll pürieren und zu Cremes verarbeiten. (Und so sieht er aus.)
Die Zubereitung des Kuchens unterscheidet sich nicht groß von einem normalen Käsekuchen, außer dass das gute und sorgfältige Pürieren der Zutaten sehr wichtig ist. Optisch ist der vegane Käsekuchen schön, wird goldgelb und fällt nicht mehr zusammen als das sonst auch der Fall ist. Er riecht nur ein bisschen anders…“komisch“… Und ja, ich finde, er schmeckt auch anders (kein Wunder…).
Ich hatte den Kuchen für Jans Kollegen gemacht, denen er erst einmal nicht verraten sollte, was drinsteckt. Ehrlich gesagt hatte ich ein bisschen Angst, dass sie denken: Was hat die Kathrin denn da bloß gebacken? Gesagt haben sie zumindest nichts in der Richtung. Der vegane Käsekuchen habe ihnen gut geschmeckt. Ich selber finde: Ein veganer Käsekuchen ist cremig, gut und schön, aber wirklich anders als ein „normaler“, er hat einen spezifischen Eigengeschmack und wirkt auf mich etwas zu fettig. Und wenn es nicht nötig ist (weil zum Beispiel ein Veganer zu Besuch kommt), werde ich bei der normalen Variante mit Quark und Co bleiben. Falls ihr dazu noch Inspirationen braucht, dann schaut doch mal auf meiner Käsekuchen-Übersicht vorbei, auf der ich meine besten Käsekuchen-Rezepte vorstelle.
Veganer Käsekuchen mit Tofu
Zutaten
Für den Mürbeteig
- 250 Gramm Weizenmehl
- 2 Teelöffel Backpulver
- 1 Prise Salz
- 100 Gramm Zucker
- 160 Gramm Margarine vegan
Für die Füllung
- 800 Gramm Seidentofu
- 400 Gramm Tofu
- 240 Gramm Margarine vegan
- 2 Stück Zitronen davon Saft und abgeriebene Schale
- 150 Gramm Zucker
- 1 Päckchen Vanille-Puddingpulver
- 40 Gramm Speisestärke
Zubereitung
- Springform fetten und mit Mehl bestäuben. Für den Mürbteig Mehl, Backpulver, Salz und Zucker mischen. Margarine in Stückchen dazugeben und erst mit dem Knethaken, dann mit den Händen kurz, aber gründlich zu einem glatten Mürbteig verarbeiten.
- Mürbteig ausrollen und in die vobereitete Springform geben, dabei einen Rand formen. Man kann den Mürbteig auch nur für den Boden ausrollen und aus dem übrigen Teig eine lange Schlange formen, an den Springformrand legen und mit den Fingern zu einem Rand formen. Form für etwa eine Stunde in den Kühlschrank stellen.
- Für die Füllung Seidentofu abtropfen lassen. Dafür am besten ein Sieb mit Küchenpapier auslegen, Seidentofu darauflegen und etwas andrücken bzw. ausdrücken.
- Ofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Margarine in der Mikrowelle oder im Wasserbad schmelzen und etwas abkühlen lassen. Zitronen abreiben und Saft auspressen. Mit der Margarine, den beiden Tofusorten, Zucker, Vanillepuddingpulver und Speisestärke gut pürieren.
- Tofumasse auf den Mürbteigboden gießen und den Käsekuchen etwa eine Stunde backen, bis er goldgelb ist. In der Form auskühlen lassen.
Tipps & Tricks zum Mürbteig
Allgemeine Hinweise
- Die passenden Zutatenmengen für andere Backformgrößen kannst du mit unserem Umrechner ermitteln.
- Du möchtest Zutaten ersetzen? Hier findest du Tipps, wie und durch was du Zutaten ersetzen kannst.
Hinweis: Dieser Artikel enthält Affiliate Links (was bedeutet das?).
Hallo,
toll wäre es wenn hier die Kalorien- Angaben bei den Rezepten stehen würde. Ich bin durch Umstellung nach Magen Bypass zu Veganem Essen gekommen. Darum benötige ich noch die Kalorien und Kohlehydrat Werte.
L.G.
Heike Schneider
Hallo Heike, die müsstest du dir (bislang) bitte noch selbst berechnen
Extrem lecker der Käsekuchen! Vielen Dank für das Rezept. ?
Danke, freut mich!
Hey, also ich bin grade dabei den Käsekuchen zu backen und er ist jetzt die zweite stunde drin…
trotz des abtropfens vom Seidentofu ist das innere des teiges noch recht flüssig. :/
hast du da nen tipp? länger bei kleinerer hitze backen oder doch mehr bindemittel nutzen?
ist echt schade weil es gut riecht 🙂
Hallo Moni,
puh, da bin ich überfragt. Bei mir wurde der Kuchen schön fest. Bindemittel kannst du ja jetzt nicht mehr verwenden. Lass ihn doch noch etwas im ofen und decke die Oberfläche zur Not mit Backpapier ab, damit sie nicht zu dunkel wird. Käsekuchen wird oft noch etwas fester, wenn er abgekühlt ist. Vielleicht tut sich da also eh noch etwas. Viel Erfolg und guten Appetit!
der sieht super aus und ich werde ihn auch testen, da ich auch ein Käsekuchen Fan bin
Hallo Kathrin, ich bin gerade auf Deine tolle Seite hier gestoßen und habe mir ein paar Rezepte angeschaut 😉 Ich bin selber seit einiger Zeit am Testen von veganen/zuckerreduzierten/gesünderen (in beliebiger Kombination) Backrezepten und habe ähnliche Erfahrungen wie Du gemacht. Bei Deiner Bemerkung zu dem veganen Backbuch von N. Just musste ich eben schmunzeln – ich hattes es mir gekauft und fand es beim 1. Durchblättern toll, bei näherem Hinsehen ziemlich daneben, nämlich genau wegen dieser „Ersetzer-Mentalität“. Ich finde es… Weiterlesen »
ich kenne suuuuuperleckere vegane käsekuchen. wer mal in paris ist: vegan folie’s unbedingt besuchen!! vegane und bio cupcakes und käsekuchen der traumhaften sorte – auch für nichtveganer, meine ma hat’s getestet.
und auch in berlin und hamburg hab ich schon leckere unfettige käsekuchen gegessen.
da ich die auch in unvegan noch nie gebacken hab, hab ich bisher keinen selbst gemacht, werde es aber mal testen.
Recht gut geht Käsekuchen mit Soja-Yoghurt oder -Labne (die man aus Sojamilch halbwegs preiswert selbst machen kann), bzw. einem Gemisch.
Ich hab‘ den Kuchen dann bodenlos gemacht, um mir eine Schwierigkeit zu ersparen. Allerdings nicht vegan pur, weil ich noch Eier verwendet habe – das könnte man vielleicht auch ändern. Zum Beispiel mit Safran für die Farbe 😉
Ich bin schon lange ma überlegen einen veganen Käsekuchen zu backen, da Käsekuchen mein Lieblingskuchen ist und ich versuche mich vegan zu ernähren. Bisher hatte ich aber immer scheu, so viel Tofu…Danke das du so ehrlich schreibst wie er schmeckt, ich denke ich werde es einfach selber ein mal probieren müssen;)
Liebe Grüsse,
Krisi
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