Wenn man mich im Sommer 2015 gefragt hätte, ob Hobbybäcker einen Pizzastein für den Backofen brauchen, hätte ich weder gewusst, was das denn genau sein soll, noch geglaubt, dass so ein Stein wirklich sinnvoll ist. Ich war auch noch ziemlich skeptisch, als Jan im darauf folgenden November diesen Pizzastein bei Amazon gekauft und mir – oder uns 😉 – quasi zu Weihnachten geschenkt hat.
Schwer ist das Ding. Unhandlich. Groß. Aber: Ich möchte den Stein inzwischen tatsächlich nicht mehr missen! Warum das auch noch Jahre später so ist, das erfahrt ihr jetzt in meinem Pizzstein-Test.
In der Vergangenheit hieß Pizzabacken bei uns meist folgendes: Schnell in den Supermarkt fahren, Teig aus dem Kühlregal kaufen (schäm… und das als leidenschaftliche Bäckerin!), Tomatensoße zusammenrühren, Pizzateig mit dem mitgelieferten Backpapier aufs Blech legen, belegen, Käse drüber und dann für einige Zeit in den Ofen. Klar – so eine Pizza schmeckt schon auch. Aber sie hat, wie uns im direkten Vergleich mehr als klar wurde, leider nichts mit einer richtig guten Pizza zu tun. Das liegt zum einen natürlich daran, dass selbstgemachter Pizzateig einfach besser ist als gekaufter. Und dass ein Pizzastein für den Backofen ein völlig anderes Ergebnis liefert als ein normales Backblech. Wer wie wir gerne knusprige Pizza wie beim Italiener isst, sollte also unbedingt weiterlesen 😉
Was ist ein Pizzastein?
Zunächst ein paar Basics: Ein Pizzastein (unserer besteht aus Schamott) sorgt dafür, dass die Pizza gleichmäßig backt, ohne auszutrocknen. Je dicker und schwerer der Stein, desto mehr Hitze kann er speichern und wieder abgeben. Das Geheimnis des knusprigen Pizzateigs ist also anscheinend, dass der Stein dem Teig Feuchtigkeit entzieht und die Pizza kross statt matschig wird und „unter Wasser“ steht. Die Temperatur ist vergleichsweise hoch (so hoch wie es euer Ofen hergibt), die Backdauer sehr kurz. Allerdings muss der Pizzastein lange vorgeheizt werden. Wirklich spontan kann man das ganze also leider nicht nutzen.
Meine Erfahrung mit dem Pizzastein: Groß, unhandlich, aber tolles Ergebnis!
Pizzasteine gibt es in unterschiedlichen Stärken ab etwa 1,5 Zentimeter. Unserer hat 5 Zentimeter und wiegt um die 10 Kilo. Man braucht Platz, um ihn zu lagern (hoffentlich hält unsere Schublade das lange aus). Ofen und Rost müssen natürlich groß genug sein. Unser Modell hat die Maße 40x30x5 Zentimeter. Auf jeden Fall sollte man Nachmessen vor dem Pizzastein-Kaufen! Und das sind die einzelnen Schritte zur perfekten Pizza: Hefeteig vorbereiten (das ist mein Grundrezept). Stein in den kalten Ofen schieben und bei höchster Temperatur (bei uns 300 Grad) aufheizen. Tomatensoße und alle weiteren Zutaten vorbereiten bereitlegen. Teig ausrollen bzw. in Form ziehen. Je eine Pizza belegen, auf den Stein geben, wenige Minuten backen, herausnehmen, staunen, genießen.
Für den Teig solltet ihr frische Hefe statt Trockenhefe verwenden. Das Pizzastein-Rezept ist schnell gemacht, braucht aber Zeit zum Gehen. Wichtig: Eine Pizzaschaufel, wie sie in unserem Set von Pimotti dabei ist, ist kein nettes Kinkerlizchen, auf das man verzichten könnte. Man braucht sie unbedingt, um die rohe Pizza einigermaßen sicher auf den Stein zu bekommen und sie wieder rauszuholen. Falls keine Holzschaufel mitgeliefert wird, solltet ihr euch also eine zusätzlich kaufen. So ausgerüstet steht dem Genuss quasi nichts mehr im Weg. Seit wir den Stein haben, gibt es bei uns deutlich öfter Pizza als vorher 😉 Dennoch gibt es leider auch ein paar kleine Kritikpunkte.
Wie backt man eine Pizza auf einem eigenen Pizzastein
Auf dem Pizzastein kann man immer nur eine runde (wenn auch große) Pizza backen. Wenn man die nächste Pizza schon vorbereiten will, muss man schauen, wie man den ungebackenen Teig samt Belag unbeschadet auf die Pizzaschaufel bekommt. Eine Möglichkeit wäre vielleicht, sich noch ein zusätzliches Schäufelchen zu kaufen. Da die Pizzen aber nur rund 5 bis 8 Minuten im Ofen brauchen, ist ganze nicht wirklich schlimm. Am besten teilt man sich die Pizzen, statt sie nacheinander zu essen. Da wir einen recht dicken Schamottstein haben, müssen wir diesen lange vorheizen – rund 45 Minuten. Zusammen mit dem selbstgemachten Pizzateig braucht es also schon ein bisschen Vorarbeit und – planung, bevor man essen kann. Aber es lohnt sich!
Welchen Pizzastein sollte ich wählen?
Nach mehreren Jahren Nutzung kann ich sagen, dass so ein Pizzastein sich nicht merklich abnutzt, somit investiert ihr in ein lang haltbares Küchengerät (wenn man so will).
Große/dicke Pizzasteine (5cm und mehr)
Wenn ihr regelmäßig mehr als 2 Pizzen backt, und mit dem Gewicht kein Problem habt, dann nehmt einen Stein mit 5cm oder mehr Dicke. So schmeckt nicht nur die erste Pizza gut, sondern alle Nachfolgenden auch. Diesen Stein kann ich uneingeschränkt empfehlen:
- Seit 2015 dauerhaft im Einsatz bei Familie Runge
- Die 5cm Stärke sorgen für eine sensationelle, im Heimbereich nie da gewesene, Hitze von unten und liefern perfekte Ergebnisse.
- Diese Schamottsteine werden seit Jahren von Hafnermeistern in professionellen Pizzaöfen von Pizzarien verbaut.
Dünne Pizzasteine (ca. 1.5cm)
Habt ihr einen kleinen Haushalt, wenig Platz, oder ihr macht immer nur 1-2 Pizzen, so werdet ihr – aus meiner Sicht – die Vorteile eines dicken Steins nicht ausnutzen können (heißer als die Ofentemperatur kann er nicht werden, und bei 1-2 Pizzen muss der Stein auch nicht so viel Wasser aufnehmen). Dann würde ich eher auf Komfort mit einem leichteren Stein und kürzerer Vorheizdauer setzen, und einen dünneren Stein nehmen, wie einen der beiden nachfolgenden Steine:
Solltet ihr auch einen Pizzastein besitzen, bin ich natürlich gespannt auf eure Erfahrungen.
Viel Spaß beim Backen!
Hinweis: Dieser Artikel enthält Affiliate Links (was bedeutet das?).
Wow. Ein super schönes Rezept. Macht gerade Lust auf mehr. ich bekomme gleich Hunger und Lust selber eine Pizza zu backen 🙂
Hey Kathrin,
du ahnst nicht wie unglaublich Lust ich jetzt auf eine Rucola-Pizza habe, oder doch Sardellen ach Qual der Wahl… 😉
Aber mal ne Frage, du hast die Dicke des Pizzasteins erwähnt. Hast du auch mal dünnere Pizzasteine im Backofen getestet? Wird da der Boden auch so gut?
Unser aktueller Ofen braucht eh schon lange zum Vorheizen und ich befürchte durch einen dicken Stein gehts noch länger…
Danke & liebe Grüße
Patric
Hallo Patric, je dicker, desto besser, aber ein dünner ist schon auch gut 🙂
Hallo Zusammen,:-) also ich habe heute meinen Pizzastein bekommen, samt Schaufel, und bin begeistert. Die erste Pizza war recht lange im Ofen und ist mir letztendlich auch zu dunkel geraten, weil mir nicht klar war, in welcher Einstellung ich backen muss. Nur Oberhitze, nur Unterhitze, beides???? Ich hatte während des Backprozesses immer wieder hin und hergeschaltet in der Hoffnung, das was passiert, aber das ganze kam nicht so recht in die Gänge. Die zweite dagegen war perfekt, mit nur Oberhitze.… Weiterlesen »
Hallo Manja, freut mich! Ich nehme Ober- und unterhitze, aber umluft geht sicher auch. Normal sollte die Pizza bei vorgeheizten Ofen und Stein nur sehr kurz brauchen.
Pizza schaufel selbst gemacht. Ganz einfach.
Im Baumarkt Sperrholzplatte besorgen. Am besten Reststück, ist billiger ca 35×40+
die 35er Seite mit Holzraspel abschrägen ,ca 45° ,sauber schmirgeln.Schieber fertig.
Die Pizza auf Backpapier vorrichten belegen,gehen lassen. Mit dem SchieberIn auf den heißen Steinnschjen, ach ca 5Minuten Papier endfernen.
Pizza festhalten Papier rasch wegziehen noch 3-4 Minuten ist die Pizza fertig.
Hallo Kathrin, ich habe heute den Stein ausprobiert und war total begeistert. Nach 6 min. waren die Pizzen fertig. Knusprig wie beim Italiener! Dein Test gab den Ausschlag, denn ich habe schon lange damit geliebäugelt ;-), klare Kaufempfehlung!
Liebe Grüße
Sonja
Danke dir, freut mich dass der Stein bei euch so gut ankommt 🙂
Hallo Zusammen, wir haben uns zu unserem neuen Gasgrill einen Pizzastein mitgekauft. Einfach genial! Wir heizen den Grill auf höchster Stufe ca. 15 vor … dann hat er so 280 Grad. Die Pizza braucht ca. 8 Minuten. Den Teig bereite ich in der Peng Schüssel von Tupper vor … sonst ist mir das nicht gelungen. So ist das sehr einfach. Bei uns gibt es seit dem auch öfters Pizza und mein vergibt hier eine 1+. Allen gutes Gelingen und guten… Weiterlesen »
Muss man den Stein vorher nass machen ?
nein
Hallo Ihr alle, kann mir jemand sagen ob man auch Blätterteig auf dem Pitzzastein backen? Bei uns klebte er am Stein.
Viele Grüße Hinnerk
Hallo Kathrin,
Über einen Pizzastein hatte ich auch schon nachgedacht. Bislang habe ich aber immer gute Resultate mit der Jamie-Oliver-Methode erzielt. In seinem Italien-Kochbuch beschreibt er eine Methode ohne Stein. Dafür einfach den Backofen auf Maximaltemperatur vorheizen, das Backblech bemehlen und die Pizza auf der untersten Schiene backen. Das klappt wunderbar und die Pizzen sind ein Gedicht.
LG von Frau Brause
Darauf muss man erst einmal kommen 😉
Danke für den Tipp!
Viele Grüße, Kathrin
Hallo Kathrin,
ich besitze auch einen Pizzastein, allerdings nutze ich diesen für meinen Gasgrill.
Und in der Tat, ein riesen Unterschied zum Backblech. Der Teig wird endlich richtig schön knusprig und die Pizza schmeckt einfach viel besser und saftiger.
Lange Vorheizen wie du selbst beschreibst, ist sehr wichtig. Und so heiß als möglich die Pizza drauflegen.
Viel Spaß weiterhin! 🙂
Grüße,
Tom
Ich habe immer Angst beim Gasgrill dass die Pizza verbrennt durch die Höhe Hitze. Was sind denn da deine Erfahrungen? Im Backofen klappt es Prima!
Ich freu mich auf eine Antwort
Hallo Heide,
dazu habe ich leider noch keine Erfahrung, einmal testen – und du weißt es 😉