Köstliche Mischung zwischen Dessert und Kuchen: Diesen Klassiker aus Frankreich müsst ihr unbedingt testen!

Buttriger Mürbeteig, saftig-karamellisierte Äpfel und ein wirklich umwerfender Duft: Tarte Tatin ist aus gutem Grund einer der berühmtesten französischen Kuchen. Zugegeben: Die Zubereitung ist nicht ganz ohne, weil ziemlich „heiß“ 😉 . Aber: Mit den richtigen Tipps ist das Tarte Tatin Rezept kein Problem. Und es lohnt sich definitiv!
Wieso ihr Tarte Tatin lieben werdet
Tarte Tatin gilt als „aus Versehen erfundener“ Kuchen: Angeblich vergaßen die Schwestern Tatin im 19. Jahrhundert beim Backen den Mürbeteig und legten ihn kurzerhand später auf die Äpfel. Heraus kam die mittlerweile so beliebte umgedrehte Apfeltarte. Aus dem Stürzen entstehen eine besondere Optik (super hübsch ist die typische gold-glänzende Oberfläche!) sowie eine geniale Konsistenz: sehr süß, karamellig, buttrig, knusprig und fruchtig. Erinnert ein wenig an einen Mix aus Karamellkeks, gedecktem Apfelkuchen, Apple Crumble und Plätzchen 🙂 . Ich verrate euch im Folgenden ein Original-Rezept für Tarte Tatin mit Mürbeteig (statt des teils verwendeten Blätterteig), das ich zugleich aber so angepasst habe, dass das Ergebnis sicher gelingt, weil ihr mögliche Stolperfallen schon kennt.
Die Zutaten im Überblick
Tarte Tatin ist eine Kombi aus drei Komponenten, nämlich Teig(decke), Obst und Karamell. Die Zutaten sind basic:
- Der Mürbeteig besteht ganz klassisch aus hellem Weizenmehl, Zucker, kalter Butter sowie einem Eigelb für die Bindung.
- Das Karamell basiert auf weißem Zucker sowie (ungesalzener oder gesalzener) Butter.
- Die Äpfel sollten eher klein und für die Optik auch gleich groß sein. Am besten eine eher feste, säuerliche Sorte wählen, die beim Backen nicht zerfällt, z.B. Boskoop, Elstar, Jonagold oder Braeburn.
Tarte Tatin backen in 5 Schritten
- Als erstes müsst ihr den Mürbeteig vorbereiten; entweder am Vorabend oder mindestens 30 Minuten im Voraus, damit er kühlen kann.
- Dann folgt das Karamell kochen, und zwar am besten direkt in der späteren Backform bzw. Pfanne.
- Nun die Äpfel mit andünsten im Karamell, damit sie etwas weicher werden.
- Dann müsst ihr den Teig auflegen, den ihr vorher rund ausgerollt habt. Der Teig kommt auf die Karamelläpfel; die Ränder werden leicht nach unten gedrückt, damit der Teig die Füllung umhüllt.
- Das Backen dauert so lange, bis der Teig goldgelb ist.
- Das Stürzen ist mit der wichtigste und heikelste Schritt. Dafür eine Kuchenplatte auflegen und die Tarte dann quasi blitzschnell auf den Kopf drehen. Ihr solltet nicht lange warten, sonst wird die Karamellschicht fest und alles klebt an.
Ist eine spezielle Tarte-Tatin-Backform nötig?
Klar, am besten ist eine spezielle Tarte-Tatin-Form wie diese oder diese, aber eben auch teuer. Und dann steht noch ein Zubehör in der Küche herum, das man nicht oft braucht.
Ich empfehle euch daher eine schwere, ofenfeste Pfanne (aus Gusseisen bzw. emailliert) mit evtl. abnehmbarem Griff, die ihr vielleicht eh besitzt. Wir haben diese hier mit Innenmaß 26 cm. In der könnt ihr sowohl das Karamell machen als auch den Kuchen backen, die Hitze wird gleichmäßig verteilt, die Apfeltarte Tatin löst sich später super ohne extra Einfetten.
Falls ihr weder eine Spezialform noch passende Pfanne zu Hause habt, ein paar praktische Hinweise: Verwendet ihr eine normale Keramikform, kocht das Karamell separat z.B. in einem Topf. Den Boden ggf. rund mit faltenfreiem Backpapier auslegen oder zumindest gut einfetten. Bei einer Springform (empfehle ich nicht) zusätzlich den Rand mit Alufolie abdichten und die Form auf ein Backblech stellen, sonst gibt es vielleicht eine Karamell-Sauerei. Allgemein müsst ihr auf ausreichend hohe Ränder achten (gerne 5-6 cm), damit nichts überläuft.
Geling-Tipp fürs Karamell
Egal, ob für Karamell-Creme-Aufstrich oder Karamellpopcorn, die Zubereitung der zuckrigen Masse ist manchmal nicht ganz einfach. Sie kann zu dunkel werden, das Fett sich vom Zucker trennen, alles steinhart werden etc. Daher weiche ich ein bisschen von der klassischen Technik ab. Für ein gelingsicheres Tarte-Tatin-Karamell gebe ich Zucker und Butter gleich zusammen in die Pfanne statt erst nur den Zucker. So verbinden sich beide besser. Kann ein paar Minuten dauern, in denen sich nichts zu tun scheint. Wer mag, rührt zum Schluss noch 1 EL Sahne unter – das stabilisiert zusätzlich.
Darauf solltet ihr achten
- Die richtige Apfel-Menge ist v.a. fürs Auge wichtig. Viertel oder halbe Äpfel sind oft zu groß, Achtel passen viel besser. Am besten die Apfelspalten vorab einmal „trocken“ in die Form legen, um die Menge abzumessen. Die Äpfel müssen wirklich recht dicht nebeneinander geschichtet werden, damit es nach dem Stürzen nicht „leer“ aussieht.
- Um den Teig sicher und stressfrei zu platzieren, rate ich dazu, ihn auf einem aufgeschnittenen Gefrierbeutel oder Backpapier auszurollen, mit dieser Unterlage anzuheben und so vorsichtig auf die Äpfel in der heißen Form bzw. Pfanne zu legen.
- Wegen der Hitze vorsichtig arbeiten ist allgemein anzuraten 😉 Seid also vorsichtig, wenn ihr die Äpfel ins heiße Karamell in die heiße Pfanne setzt. Auch beim Stürzen muss man echt aufpassen. Also unbedingt gute Topflappen benutzen, zügig stürzen und zur Sicherheit ein Blech unterlegen. Ofenfeste Pfannen wie meine sind prima fürs Ergebnis, aber schwieriger beim Stürzen, weil sie einfach ordentlich Gewicht haben.
Lasst euch nicht von kleinen Schönheitsfehlern beim Stürzen entmutigen. Bei mir wirbeln manchmal die Apfelstücke durcheinander. Lege sie dann wieder an Ort und Stelle und drücke sie leicht in den Teig 😉 Am Ende schmeckt die Tarte Tatin immer köstlich, karamellig, buttrig und fruchtig – lauwarm wie kalt ein Traum ♥. Einfacher und simpler ist die Apfeltarte mit Blätterteig. Und wenn ihr generell Gebäck mit Äpfeln liebt, schaut unbedingt auch mal Omas Apfelkuchen sehr fein an, den Apfel-Streusel-Kuchen oder auch die Apfel-Sahne-Torte!
Tarte Tatin
Zutaten
Für den Teig
- 230 Gramm Weizenmehl
- 115 Gramm Butter kalt
- 55 Gramm Zucker
- 1 mittelgroßes Eigelb
- 1 Esslöffel Eiswasser nach Bedarf
Für das Karamell
- 110 Gramm Zucker
- 50 Gramm Butter
Außerdem
- 600 Gramm Äpfel ca. 4, grobe Menge
Zubereitung
Teig kneten
- Die kalte Butter in Stückchen zusammen mit Mehl, Zucker und Eigelb in eine Schüssel geben. Mit der Küchenmaschine möglichst schnell zu einem homogenen Teig verkneten. Dieser ist erstmal sehr bröselig, wird dann aber zu einer Art Streusel. Mit den Händen bei Bedarf kurz nacharbeiten. Falls der Teig extrem trocken wirkt, einen Löffel Eiswasser zugeben.
- Den Mürbeteig zu einer Kugel formen und diese mit der Hand etwas platt drücken. In Frischhaltefolie wickeln oder in eine Tupperbox geben und für mindestens 30 Minuten oder über Nacht in den Kühlschrank legen.
Äpfel vorbereiten
- Die Äpfel schälen, entkernen und in Achtel schneiden. Beiseite stellen und ggf. eine "Trockenprobe" in eurer Form bzw. Pfanne machen, ob die Apfelmenge passt.
Karamell machen
- Zucker und Butter in eine ofenfesten Pfanne geben (ca. 26 cm), in der der Kuchen dann auch gebacken wird. Bei mittlerer Hitze unter ständigem Rühren schmelzen lassen. Dabei entsteht zunächst eine körnige Masse, die sich dann nach und nach auflöst und goldbraun wird. Wenn die Masse glatt und hellgolden ist, optional 1 EL Sahne unterrühren, das sorgt für eine noch feinere Konsistenz. Achtung: Das Karamell ist sehr heiß!
- Danach die vorbereiteten Apfelspalten dekorativ vorsichtig reihum in das heiße Karamell legen und 4–5 Minuten leicht köcheln lassen. Ofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen.
Teig ausrollen
- Den Mürbeteig vor dem Ausrollen kurz Zimmertemperatur annehmen lassen. Dann auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche etwas größer als eure Form bzw. Pfanne ist ausrollen. Ich mache das immer auf einem leicht bemehlten aufgeschnittenen Gefrierbeutel oder Backpapier
- Den Teig mithilfe eurer Unterlage (Papier/Folie) vorsichtig über die heißen Äpfel legen, das Papier dann abziehen.
- Die Ränder z.B. mit einem Löffel leicht nach unten schieben. Teigoberfläche mehrfach mit einer Gabel einstechen.
Tarte backen
- Die Tarte im vorgeheizten Ofen ca. 30-35 Minuten goldgelb backen.
Tarte stürzen
- Nach max. 1 Minute Abkühlzeit eine Tortenplatte bzw. Kuchenplatte kopfüber auf eure Pfanne oder Form auflegen.
- Die Tarte mithilfe von Topflappen zügig, aber vorsichtig stürzen. Verrutschte Apfelstücke einfach wieder anordnen.
Anmerkungen
- Vorsichtig arbeiten: Karamell kann sehr heiß werden, also sowohl beim Kochen als auch beim Äpfel-Anordnen, Auflegen des Teigs sowie v.a. beim Stürzen aufpassen.
- Form: Am besten eine große ofenfeste Pfanne (mit ggf. abnehmbarem Griff) oder spezielle Tarte-Tatin-Form nutzen. Bei Keramik- oder Springformen Karamell separat kochen, Boden mit Backpapier auslegen und ggf. Rand abdichten. Immer auf hohe Ränder achten (mind. 5-6 cm), sonst läuft Karamell womöglich über.
- Aufbewahrung: Tarte Tatin schmeckt frisch und lauwarm oder zumindest am Backtag am besten, etwa mit Schlagsahne oder Vanilleeis. Abgedeckt im Kühlschrank hält sie sich 1-2 Tage, der Teig wird dabei allerdings etwas fester. Reststücke also eventuell kurz in der Mikrowelle oder im Ofen wieder etwas aufwärmen.
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