An vielen Lebkuchenrezepten oder Stollenrezepten stört mich, dass das Gebäck durchziehen sollte, bevor man es essen kann. Denn wer will nach dem Lebkuchen-Backen erstmal ein paar Tage warten? Niemand! Und deswegen präsentiere ich euch heute mein aktuelles Lieblingsrezept für einfache Lebkuchen, die sofort weich und saftig sind (und das auch bleiben). Die perfekten Last-Minute-Plätzchen 🙂
Am vergangenen Wochenende haben wir unser traditionelles Plätzchenbacken mit Freunden veranstaltet, bei dem u.a. auch dieses Lebkuchenrezept zum Einsatz kam. Die Hälfte der Lebkuchen war schon aufgegessen, bevor sie verziert und glasiert werden konnte. Ok, das ist durchaus aussagekräftig, oder 😉 ? In der Vergangenheit hatten wir immer meine ebenfalls leckeren weichen Chili-Lebkuchen ohne Mehl gebacken, oder neuerdings die supersaftigen Elisenlebkuchen ohne Mehl. Künftig haben wir also die Qual der Wahl. Das Rezept, das übrigens Teil 3 meiner Miniserie zu Klassikern der Weihnachtsbäckerei ist (hier Vanillekipferl, hier Kokosmakronen), beruht auf einem traditionellen Gebäck meiner Oma: dem „Ulmer Brot“. Das Rezept findet ihr in meinem Buch „Die kleine Weihnachtsküche„. Es handelt sich um eine Art Gewürzkuchen vom Blech, der mit Kaffee zubereitet, nach dem Backen mit Schokolade glasiert und dann in Quadrate geschnitten wird. Ähnlich wie „die Ulmer“, wie wir immer gesagt haben, schmecken auch diese selbstgebackenen Lebkuchen saftig und aromatisch.
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Die Lebkuchen sind sehr schnell gemacht, allerdings sollte der Teig am Vortag zubereitet werden und dann über Nacht im Kühschrank ruhen. Und nicht zuviel vorher naschen, sonst bleibt fürs Backen nichts mehr übrig (ich rede aus Erfahrung!). Auf einem Teil der Fotos seht ihr übrigens meine Lebkuchenglocke, die mir meine Oma vor einigen Jahren geschenkt hat und die seither auch im Freundeskreis schon weitere Fans gefunden hat.
So bekommt der Lebkuchen beim Backen seine schöne Form
Mit so einer Lebkuchenglocke ist das Lebkuchen-Formen nämlich wirklich ein Kinderspiel – der Teig wird hinein gestrichen, dann kommt eine Oblade drauf, und der Lebkuchen wird aufs Blech „gedreht“ (Bilder, wie das Teil genau funktioniert, habe ich hier gepostet). Ich selbst habe eine Lebkuchenglocke mit 5 cm Durchmesser und verwende dementsprechend auch genauso große Obladen. Allerdings läuft der Lebkuchenteig aus diesem Rezept etwas breit, was vielleicht am Hirschhornsalz liegt. Lasst also lieber ein bisschen Abstand auf dem Blech.
Dieses Lebkuchenrezept ist mein letztes Weihnachtsplätzchen-Rezept für dieses Jahr. Solltet ihr ganz kurzfristig noch auf der Suche nach weiterer Inspiration sein, schaut doch mal meine Weihnachtsrubrik an sowie meine Sammlung an Geschenken aus der Küche.
Viele Grüße und eine schöne Adventszeit noch! Kathrin
Weiche Lebkuchen

Zutaten
- 150 Milliliter Kaffee
- 100 Gramm Orangeat / Zitronat
- 40 Gramm Butter weich
- 200 Gramm brauner Zucker oder Vollrohrzucker
- 2 mittelgroße Eier
- 80 Gramm Honig eher flüssige Sorte
- 200 Gramm Mandeln gemahlen, alternativ Haselnüsse
- 15 Gramm Lebkuchengewürz
- 1 Esslöffel Kakaopulver
- 3 Tropfen Bittermandelöl
- 1 Esslöffel Sonnenblumenöl
- 3 Gramm Hirschhornsalz 1/5 Pck.
- 300 Gramm Mehl
- 40 Stück Lebkuchenobladen ca. 5 cm
Zubereitung
- Den Kaffee machen und abkühlen lassen. Die Orangeat/Zitronat-Mischung mit einem Küchenhäcksler oder scharfen Messer klein schneiden. Die weiche Butter kurz mit dem Zucker verrühren, dann die Eier einzeln unterrühren und den flüssigen Honig dazugeben.
- Die Mandeln, Lebkuchengewürz, Kakao, Bittermandelöl und Sonnenblumenöl zusammen mit dem Orangeat-Zitronat-Mix ebenfalls unterrühren. Das Hirschhornsalz in 1 Teelöffel kalten Wasser auflösen und zum Kaffee geben. Die kalte Kaffeemischung im Wechsel mit dem Mehl unter die Masse rühren.
- Den Lebkuchenteig in eine Schüssel oder Form mit Deckel geben und über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen.
- Am nächsten Tag den Ofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen und ein Blech mit Backpapier belegen. Den Lebkuchenteig entweder mithilfe einer Lebkuchenglocke auf die Obladen setzen oder mit einem Messer aufstreichen. Mit etwas Abstand zueinander aufs Blech setzen. Rund 20-25 Minuten backen.
- Lebkuchen abkühlen lassen und Schokoladenglasur oder Kuvertüre schmelzen. Die Lebkuchen damit überziehen und mit Zuckerdekor o.ä. bestreuen.
Hinweis: Dieser Artikel enthält Affiliate Links (was bedeutet das?).
Hallo Kathrin,
vielen Dank für das tolle Rezept, du bist Schuld, dass ich von jetzt an jedes Jahr Lebkuchen backen muss. 😉
Die sind einfach so lecker und gar nicht so schwer, wie ich immer dachte.
Habe sie direkt nachgebacken!
https://honeyani85.blogspot.de/2017/12/Elisenlebkuchen-Rezept.html
Ich wünsche dir frohe Weihnachten!
liebe Grüße
Anika
Ach, da bin ich doch gerne schuld 😉 Viele Grüße!
Hallo,
Ich überlege statt einzelnen Lebkuchen auf Oblaten, einen Blechkuchen zu machen. Also den Teig auf Backpapier auf einem Blech verteilen und anschließend kleine Vierecke schneiden. Meinst du das geht mit deinem Rezept gut und wie schätzst du dann die Backzeit ein?
Liebe Grüße,
Mara
Ehrlich gesagt müsstest du das testen, aber ich kann mir schon vorstellen, dass es geht. Der Teig sollte eher etwas hoch als zu flach sein. Backzeit könnte ähnlich sein, beobachte den Ofen eben genau.
hab heute angefangen, müssen über nacht noch ruhen…probiert hab ich aber schon – super lecker!! wie aus dem laden! und der teig ist fest genug um kugeln zu formen…gar nicht flüssig. weil meine tochter kaffee nicht mag, habe ich entkoffeinierten genommen. ich habe keine oblaten…ich hoffe sie kleben nicht am backpapier fest. tolles rezept, danke!
DEIN REZEPT IST ECHT SUPERLECKER ICH HAB ES AUSPROBIERT UND SIE SIND MIR SUPER GELUNGEN DANKE FÜR DAS REZEPT DIE GIBT ES IM NÄCHSTE JAHR SICHER WIETER
Habe das Rezept dieses Jahr nochmal versucht. Leider sind sie wieder sehr hart geworden. Nach 20 Minuten waren die nach dem abkühlen so hart, dass man damit Fenster einwerfen könnte. Die anderen habe ich nur 10 Minuten drin gelassen. Ich weiß wirklich nicht was ich falsch mache aber bei mir klappt das Rezept leider überhaupt nicht 🙁
Tut mir leid, habe auch keine Idee – wenn sie selbst nach 10 Minuten zu hart sind, stimmt vielleicht irgendwas mit deinem Ofen nicht?
Hallo Kathrin,
gerade habe ich den Lebkuchenteig gemacht und stelle fest, dass er sehr flüssig ist, ungefähr so wie bei Rührkuchen. Ich habe einige Zweifel, ob man den Teig zu Lebkuchen verarbeiten kann. Womöglich wird er zwar über Nacht etwas fester, aber ich frage mich, ob ich nicht noch etwas Mehl oder Mandeln unterrühren sollte?
Wäre für einen Tipp dankbar.
Viele Grüße von Monika.
Hallo Monika, der Teig wird definitiv fester beim Kühlen. Aber du kannst dann auch morgen noch gut ein, zwei Löffel Mehl oder Mandeln unterrühren, wenn es noch zu flüssig sein sollte.
Der Teig ist schon extrem lecker, aber die Lebkuchen… ? und so einfach zu machen. Die einzige Schwierigkeit war die Backzeit. 2/3 sind unten drunter zu dunkel geworden
Hallo Kathrin, ich habe leider keine Lebkuchenglocke. Wie kann ich die Lebkuchen anders backen? Geht Kugeln rollen und flachdrücken? Geht es auch ohne Oblaten? Ich bin nicht sicher, ob sie dann auch so schön aussehen wie deine ….
Hallo Filiz, du kannst die Masse auch mit einer Mini-Winkelpalette/Tortenpalette leicht kuppelförmig aufstreichen, das klappt auch gut.
Hallo liebe Kathrin,
… ich sag nur, die BESTEN Lebkuchen, aller Zeiten…
Ich habe nur das Zitronat und Orangeat gleich mit
dem Kaffee püriert (ich mag keine Stückchen),
dann untergemischt. Die Masse habe ich in einer
Tülle aufgespritzt, dann werden Sie super gleichmäßig.
Vielen Dank für dieses geniale Rezept.
Das mit den Chilis probier ich auch noch…
Viele liebe Grüße Heidi
Liebe Heidi,
wie schön, noch ein Fan mehr 🙂 ! Das freut mich.
Viele Grüße, Kathrin
Leider sind meine sehr hart geworden. Aber vllt werden sie ja noch weicher!
Hast du sie zu lange gebacken? Die werden bei mir immer superweich!
Eigentlich nicht. Aber vllt habe ich zu wenig Teig genommen. Nächstes mal lasse ich Sie bisschen weniger drin. Aber vom Geschmack sind sie super 🙂
brauch man insgesamt 100 g Orangeat oder Zitronat. Oder 100 g von beiden ?
In Summe
Also 100 g insgesamt. Keine 200 g
Das ist ein super Rezept. Habs das erste Mal mit Lebkuchen versucht. Ohne Form läßt sich der Teig mit wenig nassen Finger gut auf der Oblate verteilen. Hab ein paar mit Zucker glasiert. Und ein paar Tage liegen tut ihnen bestimmt gut. Ich bin begeistert.
Danke fürs Rezept.
Liebe Heidemarie, Danke für dein Lob, das freut mich!
Aber wie, in aller Welt bekomm ich 3gramm abgemessen? ???
Digitalwaage – oder du schätzt es, indem du das Beutelgewicht teilst.
mhhh sehen die lecker aus! Ich liebe Lebkuchen mit Oblaten! So wie du sie schreibst mit d (Obladen) kenne ich sie jedoch nicht. 🙂
Übrigens wo bekommt man nur all die ungewöhnlichen Zutaten her: Hirschhornsalz, Lebkuchengewürz, Oblaten?
Kann man anstatt Hirschhornsalz auch einfach Backpulver nehmen?
Hallo Olaf,
oh nein, da ist die Fränkin in mir durchgegangen… peinlich 😉
Oblaten, Hirschhornsalz und Lebkuchengewürz findest du jetzt im Winter in jedem Supermarkt, meist an speziellen Ständern. Frag einfach mal.
Hallöchen, wo um alles in der Welt bekomme ich Bittermandelöl her???
Hallo Sandra, das gibt’s in jedem Supermarkt, sind spezielle Backaromen in Minifläschchen. Frag einfach nach.
achsoooooo…. das Aroma…. alles klar; dann kann ich jetzt loslegen! Danke! 🙂
Danke für das tolle Rezept! Sehr gern möchte ich es nachbacken. Da mein kleiner Sohn mitfuttert, würde ich ungern Kaffee verwenden. Kennst du da eine Alternative für?
Liebe Grüße
Vera
Liebe Vera, du könntest koffeinfreien Kaffee nehmen (unser Söhnchen isst die Lebkuchen aber auch so,das verteilt sich ja), eventuell Milch. Oder du machst einfach meine ebenfalls weichen Chili-Lebkuchen und lässt Chili weg ;/)
Oh, das klingt so lecker. Das Rezept muss ich unbedingt ausprobieren, besonders weil ich dieses Jahr noch keine Lebkuchen gebacken habe 🙂
Liebe Grüße, Sabrina
Ohh die sehen ja absolut köstlich aus! Echt tolles Rezept 🙂 Lebkuchen mach ich nie selber, weil meine immer so trocken waren und überhaupt nicht lebkuchig…
Mit deinem Rezept trau ich mich vielleicht nochmal 😉
LG
Ela
Ja, trau dich unbedingt nochmal! Ich hatte selbstgemachte Lebkuchen auch immer als trocken und hart in Erinnerung, aber die sind wirklich ganz anders (und die Chili-Lebkuchen auch!).
Viele Grüße 🙂
hui, wieder was zum ausprobieren, obwohl die Lebkuchen basierend auf deinem anderen Rezept sehr gut sind (auch nach 1 Woche Lagerung – da werden die sogar noch besser)
eigentlich war ich mit Weihnachtsbackerei durch, aber die hier probiere ich noch aus. Die Idee mit dem Kaffee sorgt sicher für ein herberes Geschmackserlebnis…
Ui, das klingt ja lecker. 🙂
Die würden sich auf meinem schon halb geplünderten Plätzchenteller auch noch gut machen. 😀
Nur eine Frage hab ich zu dem Rezept, bevor ich loslege 😀
Wieviel ist denn bei dir 0.75 Päckchen Lebkuchengewürz?
Ich habe nämlich 3 Packungen zuhause (alle noch zu) mit 10g, 25g und 75g Inhalt.
Von welcher nehme ich denn da drei Viertel oder hast du nochmal eine andere Packungsgröße? 😀
Dann könnte ich nämlich heute gleich den Teig basteln und morgen schon leckere Lebkuchen verkosten. *-*
Liebe Grüße Angel
Oha, da habe ich anscheinend nicht weit genug gedacht. Ist ja unerhört, dass es da keine DIN-Norm gibt für die Tütchen 😉 !!!
Lass mal überlegen, welche Marke es war… Letztlich ist es ja auch ein bisschen Geschmackssache. Aber 75 Gramm solltest du definitiv nicht nehmen 🙂 . Ich glaube, ich hatte Ostmann, und darin sind 15g. Das heißt, du brauchst 10-15 g für das Rezept.
Lass es dir schmecken!
Hallo, dieses Rezept „gluschtet“ mich sehr. Nun habe ich aber eine Frage, was ist Hirschhornsalz? Ich backe viel, hab das aber hier in der Schweiz noch nie gesehen, noch in den Rezepten gelesen…
Liebe Grüsse
Janine
Hallo Janine,
Bei uns gibt es hirschhornsalz auch nur zur Weihnachtszeit- es ist ein spezielles (altes) Backtriebmittel vor allem für Lebkuchen. Aber du kannst es ja auch mal ohne probieren.