Kein Wunder, dass Panettone zu dem beliebtesten italienischen Kuchen in der Vorweihnachtszeit gehört. Dieser herrlich fluffige, wattige Kuchen ist eine tolle Alternative zum klassischen deutschen Christstollen. In diesem Beitrag verrate ich euch, wie ihr Panettone einfach selbermachen könnt – und zwar ohne komplizierte Anleitung und tagelanges Ansetzen des Teigs.
Ich habe für euch an einer Variante getüftelt, die deutlich einfacher und schneller zuzubereiten ist – gleichzeitig dem Original-Panettone aber sehr nahe kommt und nicht bloß aus einem normalen Hefeteig besteht. Denn das Besondere am italienischen Weihnachtskuchen ist neben der hohen Form ja der ganz eigene Geschmack. Er erinnert mich (genauso wie die Konsistenz) an eine Mischung aus Hefezopf, Stollen, Brioche und Neujahrsbrezel ;-).
Ein echt italienisches Panettone-Rezept benötigt eine Sauerteig-Komponente (hier findest du meine Anleitung zum Sauerteig ansetzen). Die wird meist in Form von Livieto Madre dazugegeben – was dazu führt, dass man alleine für den Vorteig einige Tage und viel Geduld braucht. Ist aber gar nicht nötig. Mit meinem Rezept könnt ihr den Kuchen in nur wenigen Stunden backen.
Für mein gelingsicheres Panettone-Rezept benötigt ihr: Italienisches Spezialmehl Type 00 – macht Gebäck besonders locker und wird nicht nur in Süßspeisen, sondern auch gern für Pizzateig verwendet. Dazu kommen Zucker, Hefe, milder Weizensauerteig, sowie Orangeat, Zitronat, Rumrosinen, Vanillepaste und optional Panettone-Aroma. Damit der Mailänder Weihnachtskuchen richtig gut wird, kommen noch vergleichsweise viel Butter und Eier hinein. Das Ergebnis: ungeheuer fluffig, flaumig, genial!
So wird´s ein typisch italienischer Panettone
Statt einer spezielle Panettone-Backform verwende ich gerne Papierformen, weil der Kuchen so typisch italienisch aussieht und z.B in Gebäcktüten auch verschenkt werden kann. Wobei das eher theoretischer Natur ist. Ihr werdet kein einziges Stückchen hergeben wollen 😉 . Ich musste aufpassen, dass unsere Kinder nicht komplett alles vernascht haben. Sie lieben meinen Panettone – obwohl etwas Orangeat und Zitronat in den Teig kommt, was Kinder genauso wie ich selbst ja oft nicht mögen.
Übrigens, wie so oft ist es natürlich auch hier viel besser, Panettone selber zu backen als ihn zu kaufen. So könnt ihr nicht nur entscheiden, wie viele Trockenfrüchte drinstecken oder wie süß der Kuchen sein soll, sondern auch auf Konservierungsmittel, Emulgatoren und Co. verzichten. Macht das Rezept uuuuuuunbedingt bald nach! Oder wie wäre es mit leckerem Stollenkonfekt, einem schönen Weckmann oder Plätzchen?
Panettone
Zutaten
Für den Teig
- 750 Gramm Italienisches Mehl Type 00
- 14 Gramm Trockenbackhefe 2 Päckchen
- 150 Gramm Zucker oder mehr
- 50 Gramm getrockneter Weizensauerteig
- 240 Milliliter Milch grobe Angabe
- 2 Stück Eier
- 3 Stück Eigelb
- 7 Gramm Panettone-Aroma optional
- 1/2 Teelöffel Vanillepaste
- 1/2 Teelöffel Salz
- 250 Gramm Butter weich
Zum Unterheben
- 50 Gramm Orangeat
- 50 Gramm Zitronat
- 200 Gramm Rum-Rosinen
Optional zum Fertigstellen
- 1 Eslöffel Butter
- 1 Esslöffel Hagelzucker
Zubereitung
- Fein gehacktes Orangeat und Zitronat mit den Rumrosinen mischen und beiseite stellen. Dieser Schritt kann auch schon am Vorabend gemacht werden.
- Mehl, Hefe, Sauerteig, Zucker und Salz in eine große Rührschüssel geben und vermischen. Lauwarme Milch, Eier, weiche Butter, Vanille-Paste und evtl. Panettone Aroma dazugeben.
- Zutaten rund 10 Minuten zu einem eher weichen Teig kneten lassen und zugedeckt etwa 45 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.
- Die Früchte abgießen und unter den Teig kneten. Abgedeckt entweder bei Zimmertemperatur ca. 2 Stunden gehen lassen oder über Nacht im Kühlschrank.
- Den Teig in 2 Portionen teilen. Jede auf einer ganz leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einer großen glatten Kugel rundwirken, ohne noch allzu viel zu kneten. Dafür die Teigportion leicht auseinander ziehen und die Seiten nach innen klappen.
- Die Teigkugel herumdrehen, sodass die "Naht" unten ist, vorsichtig in die Papierform setzen und noch einmal abgedeckt 1-2 Stunden gehen lassen, bis der Teig fast die Höhe der Form erreicht hat.
- Den Backofen auf 180 Grad Ober- und Unterhutze vorheizen. Teig mit einem sehr scharfen Messer oder einer Rasierklinge leicht kreuzweise einritzen.
- Ein kleines Stückchen Butter in die Mitte geben und die restliche Oberfläche ebenfalls mit etwas flüssiger Butter ganz dünn bepinseln. Nach Belieben mit Hagelzucker bestreuen.
- Panettone nebeneinander auf der mittleren Schiene rund 50 Minuten backen. Nach etwa 30 Minuten abdecken, damit die Oberfläche nicht zu dunkel wird. Eventuell eine Stäbchenprobe machen, um zu sehen, ob der Kuchen durchgebacken ist.
Anmerkungen
- Alle Spezialzutaten für das Rezept erhaltet ihr im Hobbybäcker-Onlineshop. Anstelle des italienischen Mehls Type 00 eignet sich notfalls auch normales deutsches Haushaltsmehl.
- Der Trockensauerteig ist vor allem für das typische Aroma zuständig. Wer einen selbst angesetzten Sauerteig verwenden will, muss die Flüssigkeitsmenge reduzieren und kann weniger Hefe verwenden. Dasselbe gilt bei Übernacht-Gare im Kühlschrank; hier kann man z.B. nur 10g nehmen.
- Die Menge an Zucker, Orangeat, Zitronat und Rosinen kann nach Belieben etwas erhöht oder verringert werden.
- Der Panettone ist natürlich weniger lange haltbar als gekaufter. Am besten gut in Alufolie eingewickelt an einem trockenen Ort lagern oder auch einfrieren.
Noch mehr Tipps zu diesem Rezept
Die passenden Zutatenmengen für andere Backformgrößen kannst du mit unserem Umrechner ermitteln.
Hier findest du Tipps, wie und durch was du Zutaten ersetzen kannst.
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Sponsored Post in Zusammenarbeit mit Hobbybäcker-Versand (was bedeutet das?). Er enthält zudem Affiliate Links (was bedeutet das?).
ich würde gern das erste Mal in meinem Leben Panettone backen.
kann ich für Dein Rezept auch frischen Lievito Madre nehmen? wenn ja wie viel? könnte ich dann auch etwas Hefe reduzieren oder verändert das den Geschmack zu sehr? vielen Dank schon einmal für Deine Hilfe.
liebe Grüsse
Hallo, das klappt bestimmt, allerdings kann ich dir nicht sagen, wie viel du genau brauchst. Hefe kannst du definitiv reduzieren, wenn du auch sonst genug Triebkraft hast. Ansonsten die Flüssigkeit etwas verringern, dann sollte das schon hinhauen 🙂
Leider hat das Rezept bei mir nicht wirklich geklappt. Das Ergebnis war nicht fluffig und es schmeckte auch nicht wirklich nach Panettone.
Ich kann auch keine Rezeptabweichung bei mir finden.
Meine anderen Hefeteige, wie z.B Osterbrote, Brötchen, Brote klappen. Daher weiss ich leider auch nicht, woran es gelegen hat.
Vielleicht gibt es noch Ideen.
Liebe Kathrin, vielen Dank für das tolle Rezept! Ich habe mich genau an alles gehalten und der Panettone ist meeeeega geworden. Liebe Grüße und schöne Weihnachten
Danke für deinen Kommentar 🙂
Hi Kathrin,
vielen dank für das Rezept! Ich möchte es demnächst ausprobieren, bin mir aber sehr unsicher was die Gehzeiten des Teiges betrifft. Soll der Teig nach den ersten 45 minuten 11/3 grösser sein, nach den 1-2 Stunden nochmal 1/3 und zum Schluss in den Formen doppelt so gross?
Vielen Dank!
Hallo Amaya, also ich habe eigentlich gar keine Größenangabe gemacht und kann dir ehrlich gesagt auch nicht sagen, wie viel das Volumen wann genau zugenommen haben sollte (bis auf den letzten Geh-Schritt: 1-2 Stunden gehen lassen, bis der Teig fast die Höhe der Form erreicht hat)
Viele Grüße!
Liebe Kathrin,
das Rezept klingt gut -gelingsicher – ich habe es nun zweimal ausprobiert (beim ersten mal schon gescheitert) und alles beachtet, was zum Thema Hefeteig wichtig ist und der Teig möchte auch beim 2. Versuch einfach nicht richtig gehen. Somit ist der Panettone nach dem Backen sehr kompakt und nicht wirklich genießbar. Kann es evtl. daran liegen, dass ich „Sauerteigextrakt“ genommen habe anstelle des hier aufgeführten „getrockneten Weizensauerteig“ ? Bin etwas ratlos, da mir sowas als versierte Bäckerin noch nie passiert ist. Gibt e noch besondere Tricks?
Hallo Kerstin, das Problem ist also, dass der Teig nicht aufgeht? Das sollte er normalerweise ja selbst ganz ohne einen zusätzlichen Sauerteig bei so viel Hefe (also wie bei Stollenteig). Welches Sauerteigprodukt hast du denn genommen?
Liebe Kathrin,#
vielen Dank für die Antwort…nun ist fast ein Jahr später und ich bin immer noch gewillt, einen leckeren Panettone zu backen :-). Ich hatte 50gr vom Sauerteigextrakt von Alnatura (15g pro Pack) verwendet. Hast du eine andere Empfehlung für mich?
Liebe Grüße Kerstin
Das ist dann wohl viel zu viel – auf der Packung steht ja „1 Pck. Sauerteigextrakt für je 1 kg Mehl verwenden“
Was ich empfehle, steht im Rezept und ist verlinkt 🙂
Hallihallo, ich würde das Panettone Rezept gerne ausprobieren, klingt lecker!
Wie groß sind den die Panettone Formen für dieses Rezept?
2 Formen für 500g? oder 2 Formen für 750g?
Ginge auch eine Form für 1000g?
Hallo Jörg, ich kenne leider nur die Maße (wenn du auf den Link klickst). Ø 13,4 cm, Höhe 9,5 cm
Denke, das sind eher 500g. Also das rezept für 2 formen je 500g. Vielleicht kannst du auch eine sehr große nehmen, aber die braucht dann natürlich länger. Musst du testen.
Hallo, im Rezept werden 2 Portionen gemacht. Wie und wie lange (Stunden, Tage) kann ich die zweite Portion für später lagern? Danke!
Hallo, du kannst den Teig wie gesagt über Nacht im Kühlschrank gehen lassen – je länger, desto weniger Hefe. Du kannst die Mengen aber auch problemlos halbieren.
Hallo!
Habe das Rezept nach Anleitung ausprobiert. Zuerst habe ich auch einen Vorteig gemacht um zu sehen ob die Hilfe geht. Die Hefe ging hervorragend. Als der Teig dann ein zweites Mal gehen sollte war es vorbei! Der Teig war nicht dazu zu bringen richtig aufzugehen, was habe ich falsch gemacht? Arbeite oft mit Hefeteig (Dampfnudeln, Hefezopf etc.) aber so einen unwilligen Teig hatte ich noch nie. Ich habe den Verdacht, dass die 250 g Butter das Problem sind! Vielleicht können Sie mir eine Hilfestellung geben. Vielen Dank im Voraus
Hallo, an der Buttermenge darf es eigentlich nicht liegen, in Brioche oder Stollen ist schließlich teils noch deutlich mehr drin (Brioche 250g Butter auf 500g Mehl, Stollen 220g auf 500g Mehl; statt wie hier beim Panettone auf 750g Mehl). Aber natürlich geht er nicht mehr ganz so viel auf wie leichterer Hefeteig. Temperatur war richtig?
50 g Trockensauerteig für ein Rezept?
15 g reichen laut Herstellerangabe für 1 kg Mehl!!!
Hallo, in mein Rezept kommen 50 Gramm und ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Du kannst es aber gern mit weniger versuche .
Ich wollte das schon immer mal machen, aber war von den langen Anleitungen abgeschreckt, und eigenen Sauerteig habe ich auch nicht. Nur mit Hefe war mir zu unauthentisch. Jetzt werde ich es aber endlich mal wagen mit deinem Rezept
Oh, dann bin ich gespannt was du sagst. Halte mich gerne auf dem Laufenden!
Ich habe eine Frage zur Panettonne: Warum brauche ich italienisches Mehl? Was ist bei dem Mehl anders?
Ich benutze immer Dinkelmehl, kann ich das auch nehmen und welches?
Gibt es auch Sauerteig von Dinkelmehl?
Hallo, also theoretisch kannst du natürlich auch normales Weizenmehl oder helles (!) Dinkelmehl verwenden. Das italienische hat noch mehr Gluten, was Gebäck lockerer macht und zum besseren Aufgehen beiträgt. Sauerteig gibt es aua allen erdenklichen Mehlsorten. Z.B. diesen: https://www.hobbybaecker.de/brot-und-broetchen/backmittel/dinkel-vollkorn-sauerteig-getrocknet-500-g Ich würde aber eher einen sehr milden empfehlen.
Ich hab‘ frischen Sauerteig im Kühlschrank – wieviel sollte ich verwenden ?
Das kommt ganz darauf an, wie lange du die Gehzeit willst und wie viel Hefe du verwenden willst. Wie gesagt, eigentlich ist der Sauerteig chen vor allem fürs Aroma zuständig. Nimm doch zum Beispiel mal 50 g frischen Sauerteig, verringere die Hefemenge und mindestens die Hälfte oder noch mehr und nimm etwas weniger Flüssigkeit. Freue mich dann auf ein Feedback von dir.