Herbstzeit ist Birnenzeit, und auch wenn klassische Rührteigkuchen immer gut sind, darf´s manchmal doch etwas Feineres wie diese Birnen-Tarte sein! Die Tarte mit Birnen basiert auf einem Mürbeteig-Boden, einem Vanilleguss und natürlich vielen Früchten. Vielleicht seid ihr ohnehin Birnenfans, vielleicht sucht ihr aber auch einfach nur nach einer Möglichkeit, Birnen aus eurem Garten zu verwerten. Diese einfache Birnen-Tarte mit Mandeln und Vanille solltet ihr jedenfalls unbedingt mal testen 🙂!
Deshalb solltet ihr diese Tarte mit Birnen backen
Das Birnen-Tarte-Rezept ist eine tolle Ergänzung zu eher traditionellen Kreationen wie dem klassischen Birnenkuchen oder dem Birnenstrudel. Wie für eine französisch angehauchte Tarte üblich ist der Kuchen recht flach (allerdings nicht ganz so flach wie z.B. die Apfel-Blätterteig-Tarte). Die Basis ist ein buttriger, zarter und knuspriger Boden aus Mandel-Mürbeteig. Darauf folgen Birnenspalten und ein cremiger Vanilleguss. Das Rezept ist im Grunde unkompliziert und schnell gemacht. Ihr müsst allerdings eine Kühlzeit für den Teig einplanen. Übrigens: Die Birnentarte lässt sich gut vorbereiten. Perfekt also, wenn Gäste kommen! Aber Achtung: Alleine der Duft ist so verführerisch, dass ihr bestimmt am liebsten gar nichts abgeben wollt 🙂
Die Birnen-Tarte-Zutaten
Für ein tolles Ergebnis braucht ihr nur wenige, überall erhältliche Zutaten. Die wichtigsten sind die folgenden:
Birnen: Ihre Qualität ist entscheidend dafür, wie gut das Ergebnis wird. Es gibt weltweit Tausende Birnensorten, bei uns im Supermarkt werden aber meist nur 2-3 Sorten angeboten. Ich empfehle z.B. Forelle oder Williams Christ. Am Wichtigsten ist, dass das Obst zwar reif, also nicht mehr steinhart, aber nicht überreif oder gar matschig ist. Für eine schöne Optik der Birnentarte sollten die Früchte mittelgroß sein; so lassen sich die Spalten am besten rundherum anordnen. Damit das Obst nicht braun wird, bepinselt man es vor dem Belegen mit Zitronensaft. Außerhalb der Saison könnt ihr die Birnen-Tarte mit Dosen-Birnen bzw. eingemachten Früchten machen.
Mehl: Ich verwende klassisches Weizenmehl bzw. Haushaltsmehl Type 405, da das die besten Backeigenschaften hat; helles Dinkelmehl Type 630 funktioniert ebenso.
Mandeln: Sowohl im Teig also auch im Vanilleguss stecken unblanchierte gemahlene Mandeln. Sie sorgen für ein feines Mandelaroma und die perfekte Konsistenz. Den Boden machen sie saftiger, etwas kerniger und dadurch spannender, den Guss dicken sie leicht an. Ihr könnt stattdessen auch gemahlene Haselnüsse verwenden.
Zucker: In diesem Rezept steckt vergleichsweise wenig zusätzliche Süße, damit das Obst gut herauskommt. Klassischer weißer Haushaltszucker funktioniert am besten, da er sich gut im Mürbeteig sowie Guss auflöst.
Butter: Sie sorgt für das feine Aroma des Bodens und die knusprige Beschaffenheit. Damit der Teig gelingt, sollte sie richtig kalt sein und in Stückchen oder Flöckchen verwendet werden.
Eier: Am besten Bio-Eier der Größe M. Im Teig steckt ein Eigelb, was ihn noch mürber macht. In den Vanilleguss kommen zur Bindung und für den Geschmack zwei ganze Eier.
Sahne: Der Rahmguss hält die Birnentarte zusammen und sorgt durch den Fettgehalt für einen guten Geschmack. Ihr solltet ganz normale Süßrahmsahne mit mind. 30% Fett verwenden.
Vanille: Die Vanille-Note erhaltet ihr entweder durch Vanillepaste, mit dem Mark von 1-2 Vanilleschoten oder indem ihr einen Teil des Zuckers durch Bourbon-Vanillezucker ersetzt.
Die Zubereitung in 4 Schritten
1. Mürbeteig vorbereiten: Die trockenen Zutaten werden gemischt, damit sie gleichmäßig im Teig verteilt sind. Dann verknetet man sie mit Butter und Eigelb möglichst zügig zu einem homogenen Teig. Wenn ihr die Zutaten zu lange bearbeitet, kann der Teig brandig und brüchig werden. Das anschließende Kühlen des Teigs sorgt dann dafür, dass sich die Zutaten verbinden und er beim Backen seine Form behält.
2. Form auskleiden: Damit ihr den Teig gut ausrollen könnt, lasst ihn kurz Zimmertemperatur annehmen. Ich rolle den Teig am liebsten zwischen Folie aus; so bleibt am wenigsten kleben. Vor dem Belegen sticht man den Teig mehrfach mit einer Gabel ein, damit sich keine Blasen bilden.
3. Belag vorbereiten: Die Birnen werden gewaschen, entkernt und für eine schöne Optik in je etwa 6 Spalten geschnitten. Damit das Obst nicht braun wird, bepinselt man es vor dem Belegen mit etwas Zitronensaft. Für den Guss rührt ihr Zucker und Eiern schaumig, damit sich die Kristalle auflösen; erst dann kommen Gewürze, Sahne und Mandeln dazu.
4. Tarte backen: Auf den vorbereiteten Boden kommen als erstes fächerförmig die Birnen, dann der Guss. Ich empfehle, die Tarte auf der zweiten Schiene von unten zu backen, da der Boden so am besten knusprig wird. Die Tarte ist fertig, wenn die Vanillecreme schon fest (aber nicht trocken oder hart!) wirkt und goldgelb ist.
Die richtige Backform für die Birnentarte
Damit euch das Rezept für die Birnen-Tarte gelingt, solltet ihr die allgemeinen Tipps aus meinem Mürbeteig-Grundrezept beachten sowie die folgenden Punkte:
Die richtige Backform: Für das typische Aussehen backt man die Birnen Tarte in einer flachen Tarteform mit geriffeltem Rand. Ich empfehle euch eine antihaftbeschichtete Form mit herausnehmbarem Hebeboden wie diese, weil man dadurch später viel besser Stücke schneiden und abnehmen kann.
Die Form vorbereiten: Fettet wirklich alle Rillen sorgfältig ein, damit nichts kleben bleibt, z.B. mit Backtrennspray. Außerdem macht es Sinn, den gefetteten Boden der Form zusätzlich mit einem kreisrund ausgeschnittenen Backpapier auszulegen.
Tipps zur Aufbewahrung
Wenn ihr die Birnentarte aufbewahren wollt, ist das gar kein Problem: Sie lässt sich gut am Vortag zubereiten. Einfach abgekühlt inklusive der Form gut in Folie packen und kühl lagern, alternativ in einer Kuchenbox oder in Stücke geschnitten in einer Tupperbox. Man kann einzelne Stücke auch gut einfrieren und langsam bei Zimmertemperatur oder im Kühlschrank auftauen lassen. Der Boden wird dann evtl. etwas weicher, da die Birnentarte durchzieht.
Viel Freude beim Nachbacken und Genießen! Und testet gerne auch mal den Birnenkuchen vom Blech, die Birnen-Muffins, den saftigen Birnen-Quark-Kuchen oder den Schoko-Birnenkuchen.
Birnen-Tarte
Zutaten
Für den Teig
- 180 Gramm Weizenmehl
- 50 Gramm gemahlene Mandeln oder Haselnüsse
- 1/4 Teelöffel Backpulver gestrichen
- 50 Gramm Zucker
- 1 Prise Salz
- 100 Gramm Butter kalt
- 1 mittelgroßes Eigelb
Für den Belag
- 500 Gramm Birnen siehe Tipps
- 2 Esslöffel Zitronensaft
- 2 mittelgroße Eier
- 60 Gramm Zucker
- 1/2 Teelöffel Vanillepaste oder Zimt
- 130 Gramm Sahne
- 30 Gramm gemahlene Mandeln oder Haselnüsse
- 15 Gramm Mandelblättchen zum Bestreuen
Zubereitung
- Für den Teig Mehl, Mandeln, Backpulver, Zucker und Salz mischen. Die kalte Butter in Flöckchen oder Stückchen sowie das Eigelb zugeben und alle Zutaten zügig miteinander zu einem homogenen Teig verkneten.
- Teig zu einer großen Kugel formen, diese etwas plattdrücken und in Folie gewickelt mind. 30 Minuten oder über Nacht kühlstellen.
- Teig vor der Verarbeitung nochmal kurz etwas Zimmertemperatur annehmen lassen. Boden und Rand einer Tarte- oder Quicheform (ca. 26-28 cm Durchmesser) gut einfetten und den Boden zusätzlich mit einem kreisrund ausgeschnittenen Backpapier auslegen.
- Den Teig auf einer Backmatte oder zwischen Folie so groß ausrollen, dass es für den Boden und einen etwa 3 cm hohen Rand ausreicht. Teig vorsichtig in die Form legen und eventuell überstehende Ränder mit einem scharfem Messer abschneiden. Den Boden mehrfach mit einer Gabel einstechen. Die Form inkl. Teig in den Kühlschrank stellen, während ihr den Belag vorbereitet.
- Backofen auf 175 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Die Birnen vorbereiten waschen, halbieren, entkernen und jeweils in ca. 6 Spalten schneiden. Mit dem Zitronensaft bepinseln.
- Für den Guss die Eier mit Zucker und Vanillepaste kurz schaumig schlagen, dann Sahne und Mandeln unterrühren. Die Birnenspalten rundherum fächerförmig auf dem vorbereiteten Boden verteilen, dann den Guss vorsichtig drüber gießen.
- Die Tarteform auf ein Blech stellen. Den Kuchen auf der zweiten Schiene von unten ca. 35-42 Minuten lang goldgelb backen. Nach etwa 25 Minuten Backzeit die Mandelblättchen darüber streuen, sodass sie etwas Farbe annehmen, aber nicht zu dunkel und bitter werden.
Anmerkungen
- ür die Tarte braucht ihr etwa 3-4 Birnen mittelgroße Birnen. Sie sollten nicht zu groß sein, damit ihr sie schön in der Form anordnen könnt. Ich habe 3 1/2 Birnen (je ca. 170g) der Sorte Forelle verwendet.
- Damit sich die Tarte gut löst und in Stücke schneiden lässt, solltet ihr die Form inkl. Rillen sorgfältig fetten. Ich empfehle außerdem, eine Form mit Hebeboden zu verwenden und diesen zusätzlich mit einem rund ausgeschnittenen Stück Backpapier zu belegen. Wer eine normale Springform verwendet, kann den Boden mit Backpapier bespannen.
- Ich rate dazu, die Form statt auf ein Ofengitter auf ein Blech zu stellen. Falls doch etwas vom Guss aus- oder überlaufen sollte, landet nichts auf dem Herdboden.
Noch mehr Tipps zu diesem Rezept
Damit euch dieser Mürbteig sicher gelingt, lest euch mein Grundrezept durch. Hier gibt es auch Antworten auf häufige Fragen wie: Warum lässt sich Mürbteig nicht ausrollen oder warum muss Mürbteig kühlen? Hier geht’s zum Mürbteig-Grundrezept
Die passenden Zutatenmengen für andere Backformgrößen kannst du mit unserem Umrechner ermitteln.
Hier findest du Tipps, wie und durch was du Zutaten ersetzen kannst.
Hinweis: Dieser Artikel enthält Affiliate Links (was bedeutet das?).
Hab die Tarte heute gebacken und sie ist super lecker geworden! Hab Hafersahne verwendet. Ich möchte sie gerne mal mit glutenfreiem Mehl probieren, gibt es da schon Erfahrungswerte?
Liebe Grüße
Mona
Das freut mich sehr 🙂
Ich habe das Rezept noch nicht glutenfrei gebacken, aber ich denke, wenn du eine fertige glutenfreie Mehlmischung für Kuchen und Kekse verwendest, kann das schon klappen. Falls du es testet, berichte gern mal!
Als Zwischenschritt empfiehlt es sich, den Boden erst einmal vorzubacken, bevor er belegt wird. Gerade wegen des saftigen, übrigens sehr leckeren, Gusses weicht der Boden sonst durch.
Ich werde die Tarte beim nächsten Mal bei 200°C backen und den Boden zunächst 10-15 Minuten „blind“ backen.
Hallo Sabine, danke für deine Rückmeldung. Das stimmt, man kann den Boden vorbacken bzw. blindbacken (z.B. wie bei der Aprikosentarte oder Himbeertarte), ich mache es hier aber meist nicht und es ist zumindest bei mir noch nichts durchgeweicht.
Danke , wird dieses Wochendende probiert ! Und auch einen lieben Dank für alle gute Impulse. Es macht mich auch glücklich !
Das freut mich sehr ☺️
Ich finde alle Rezepte super, super toll
Bin sehr froh, die Seiten von dir entdeckt zu haben.
Danke dafür….Ingeborg
Danke für dein liebes Feedback