In Deutschland sind sie zwar nicht so bekannt, schmecken tun spanische Churros aber natürlich auch hier einmalig. Einmalig gut! Und das Beste: Churros selber machen ist nicht schwer. Sie nicht sofort alle zu vernaschen, allerdings schon 😉
Ich musste quasi drum kämpfen, das spanische Brandteiggebäck noch fotografieren zu dürfen. Unsere Kinder schlichen um mich herum wie die Katze um den heißen Brei. Kein Wunder: Original Churros sind einfach herrlich. Ihre Konsistenz: außen leicht knusprig, innen schön weich. Ihr aussehen: goldgelb. Es gibt Varianten, bei denen sie ein leicht gezacktes Muster ähnlich wie Spritzgebäck haben. Anderswo kennt man sie eher glatt wie eine Art sehr dicke Schnur. Aber egal, wie sie aussehen, der Geschmack ist super. Fett und Zucker sei Dank 😉
Der Brandteig entspricht mehr oder weniger dem von Windbeuteln, Eclairs oder Profiteroles. Allerdings werden Churros nicht im Ofen gebacken, sondern wie Krapfen frittiert und anschließend in Zimtzucker gewälzt. Um den eh schon genialen Genuss noch zu toppen, isst man Churros mit Schokosoße – einer besonders dicken, an Ganache oder Schokopudding erinnernden. Üppigkeit deluxe!
Der Klassiker: Churros mit Schokolade
Diese Kombi heißt dann im Original Chocolate con Churros – oder andersherum. Superlecker, aber wie ihr erahnen könnt, eine doch nicht allzu schlanke Angelegenheit 😉 .
Übrigens gibt´s das Ganze gerne auch mal schon zum Frühstück (und den Rest Schokolade hinterher als Getränk). Finde ich persönlich leicht heftig, aber es soll ja auch Leute geben, die Focaccia gleich morgens essen… Unter unseren Brunch-Rezepten findet ihr „normalere“ 😉 Leckereien wie klassische Brötchen, Pancakes oder Granola.
Churros
Zutaten
Für den Brandteig
- 250 Milliliter Milch oder Wasser
- 50 Gramm Butter
- 1 Prise Salz
- 2 Teelöffel Zucker
- 130 Gramm Weizenmehl
- 3 mittelgroße Eier siehe Tipps
- 1 Messerspitze Backpulver
Zum Fertigstellen
- 1 Liter Sonnenblumenöl grob, oder Rapsöl
- Zimtzucker nach Belieben
Für die Schokosoße
- 40 Gramm Zartbitter-Kuvertüre
- 40 Gramm Vollmilch-Kuvertüre
- 150 Gramm Sahne
- 1 Esslöffel Backkakao optional
Zubereitung
Für die Churros
- Für den Brandteig Milch, Butter, Salz und Zucker in einen kleinen Topf geben und unter Rühren bei mittlerer Hitze erwärmen, bis die Butter geschmolzen ist. Das Mehl auf einmal in die heiße Flüssigkeit schütten. Mit einem Holz-Kochlöffel kräftig rühren, bis auf dem Topfboden eine dünne weiße Schicht entsteht und sich ein großer Teigkloß bildet. Den Topf vom Herd nehmen und Teig einige Minuten abkühlen lassen.
- Die lauwarmen Eier verquirlen. Mit dem Handmixer nach und nach (auf keinen Fall auf einmal) etwas von der Eiermasse unter den lauwarmen Teigkloß rühren. Der Teig wirkt vielleicht erstmal etwas "bröckelig", wird dann aber glatt. Er soll cremig sein und etwa die Konsistenz von Rührteig haben, also keinesfalls flüssig vom Löffel fließen. Das Backpulver zum Schluss unter den Brandteig rühren.
- Das Frittierfett bzw. Öl breitem bzw. weiten Topf oder einer Fritteuse auf 170 Grad erhitzen. Ihr braucht so viel, dass due Churros darin schwimmen können. Die richtige Temperatur entweder mit einem Küchen/Braten/Schoko-Thermometer ermitteln oder den Holzkochlöffel hineintauchen. Wenn sich kleine Bläschen am Stiel bilden, ist die Temperatur passend.
- Einen Teil des Teigs in einen großen Spritzbeutel mit großer Sterntülle (9-15 cm je nach gewünschter Dicke) füllen und vorsichtig eine lange Wurst (10-15 cm je nach gewünschter Länge) direkt ins heiße Fett spritzen. Die Teigschlange jeweils mit einem scharfen Messer abschneiden.
- Direkt im heißen Fett schneidet man die Churros mit einer hitzebeständiger Schere in Stücke in der gewünschten Länge und frittiert diese von beiden Seiten goldgelb. Alternativ gleich nur kurze Schlangen ins Fett geben, statt die langen durchzuschneiden.
- Das Fett sollte seine Temperatur beim kompletten Ausbacken behalten, sodass die Churros nicht außen zu dunkel werden, aber innen noch nicht durchgebacken sind. Mit dem restlichen Teig ebenso verfahren.
- Die fertigen Churros mit einer Schaumkelle o.ä. aus dem Fett nehmen, auf Küchenpapier legen, kurz abtropfen lassen und dann noch heiß in einem tiefen Teller oä in (Zimt-)Zucker wälzen.
Für die Schokosoße
- Für die Schokosoße die Kuvertüren klein hacken. Sahne in einen Topf geben, mit der Schokosoße erwärmen, bis diese geschmolzen ist. Nach Belieben noch etwas Backkakao unterrühren. Alles kräftig durchrühren, bis eine Art glatte Ganache entsteht. Zusammen mit den Churros servieren, die man dann hineindippt.
Anmerkungen
- Die Eier sollten möglichst dieselbe Temperatur wie der Teigkloß haben, also keinesfalls du kalt sein. Da Eier nie gleich groß sind (ich verwende M), gibt man sie nicht sofort komplett in den Teig, sondern nach und nach. Er darf nicht zu flüssig werden. Falls ihr nach den ersten merkt, dass der Teig zu fest ist, einfach unter den Rest noch etwas Milch rühren.
- Wie viele Churros das Rezept ergibt, hängt davon ab, wie lang und dick sie sein sollen. Der Teig geht beim Frittieren gut auf.
- Die Schokosoße zum Eintauchen kann man auch nur als Vollmilch- oder Zartbitter zubereiten. Falls etwas übrig bleibt, einfach den Rest kühlstellen und z.B. zum Füllen von Pfannkuchen verwenden.
- Die Churros sollten frischgebacken und warm gegessen werden.
Noch mehr Tipps zu diesem Rezept
Damit euch dieser Brandteig sicher gelingt, lest euch mein Grundrezept durch. Hier gibt es auch Antworten auf häufige Fragen wie: warum geht Brandteig nicht auf? oder Wie bewahrt man Brandteig auf? Hier geht’s zum Brandteig-Grundrezept
Hier findest du Tipps, wie und durch was du Zutaten ersetzen kannst.
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Das Rezept ist sicher lecker aber ich kann nicht verstehen warum in so vielen Rezepten der Irrglaube verbreitet wird, dass „original spanische Churros“ aus Brandteig gemacht werden. Da ich viel Zeit in Spanien verbracht habe und dabei unzählige Churrerias besucht habe, weiß ich, dass die Spanier traditionell nur Wasser, Mehl und Salz mischen. Mehr ist es nicht.
Hallo Felix, danke für deine Rückmeldung. Vielleicht ist das in verschiedenen Regionen in Spanien unterschiedlich; habe extra nochmal bei einem guten Freund aus Madrid nachgefragt damals. Wie aus Wasser, Mehl und Salz dicke Churros werden sollen (ohne Ei, Triebmittel, Milchprodukte oä), kann ich mir nicht wirklich vorstellen, aber klingt jedenfalls interessant!
Hi Kathrin,
danke für deine Antwort. Wie gesagt, ich habe in vielen Churrerias in Spanien zugeschaut wie der Teig angesetzt wird, richtige Traditionsläden in ihrer Region und das geht ratz fatz, wird Mehl, Wasser und Salz zusammengemischt, und ab in den Extruder. Eier z.B. habe ich nie gesehen.
Grüße, Felix
Das ist aber eine große Sterntülle 😉
Eigentlich gar nicht sooo riesig 🙂
Ein wirklich tolles Rezept! Alle waren begeistert und die Churros waren ruck zuck verputzt 🙂 Danke für das tolle Rezept!
So soll’s sein. Danke für deinen Kommentar 🙂