Rosinenkuchen. Klingt erstmal eher langweilig, oder? Ist es aber überhaupt nicht! Denn Omas Rührkuchen mit Rosinen wird wirklich besonders saftig und fruchtig. Nachdem er einige Zeit durchgezogen ist, schmeckt er sogar noch besser. Perfekt also für Gelegenheiten, für die man schon im Vorfeld backen möchte.
Das Rosinenkuchen-Rezept stammt, wie so oft, von meiner Oma. Sie hat es als Jugendliche von einem Konditor erhalten – allerdings unter einem anderen Namen. Denn bei ihr heißt er „Englischer Kuchen“. Oder einfach „Der Englische“ 😉 . Damit können aber wohl nur die wenigsten etwas anfangen. Also wurde das Rezept von mir kurzerhand umgetauft. Spätestens, wenn Omas saftiger Rosinenkuchen in eurem Mund landet, sind solche Wortklaubereien eh egal. So lecker und fein ist er! Dass so ein einfacher Rosinenkuchen saftig wird, und zwar richtig, hat mehrere Gründe: Zunächst ist der Rührteig an sich schon recht üppig, beinhaltet im Verhältnis zur Mehlmenge also viel Butter und Eier. Eigentlich genauso wie z.B. beim klassischen Marmorkuchen oder Sandkuchen. Außerdem werden die Rosinen in Saft oder Rum eingelegt. Und nicht zuletzt bekommt der Kuchen eine Art „konservierende“ Glasur aus Marmelade und Zuckerguss.
Ich habe Omas Rezept für den traditionellen englischen Teekuchen leicht angepasst. So steckt in meiner Variante z.B. weniger Zucker; die Eier müssen nicht getrennt werden, sondern kommen als Ganzes in den Rosinenkuchen-Teig. Das geht – anders als vor Jahrzehnten – heute problemlos, da wir ja alle Küchenmaschinen besitzen, die ordentlich Power haben.
So wird´s ein besonders feiner Rührkuchen mit Rosinen
Obwohl die Zubereitung wirklich einfach und gelingsicher ist (wenn ihr meine Rührkuchen-Tipps beachtet), gibt es einen kleinen Haken. Ok, großen Haken 😉 . Denn mein saftiger Kuchen mit Rosinen muss vor dem Anschneiden unbedingt komplett auskühlen und am besten über Nacht durchziehen. Nur so wird er perfekt. Krümelt weniger. Und die Konsistenz ist herrlich feinporig, feucht und saftig.
Zuletzt noch ein kleiner Tipp, falls bei euch die Rosinen im Kuchen immer unten laden: Damit sie (vergleichsweise) wenig versinken, darf der Teig nicht zu flüssig bzw. weich sein. Die Rosinen sollten zudem in ordentlich Mehl gewälzt werden, bevor man sie unter den Teig hebt (nicht unterrührt – wie bei den Rosinenmuffins). Probiert´s mal aus! Oder anstelle dieses Rührkuchens mit Sultaninen vielleicht Omas Hefe-Gugelhupf, die Rosinenbrötchen, den Apfel-Streusel-Kuchen, das Rosinenbrot, den Nusskuchen, Gewürzkuchen oder Eierlikörkuchen?
Rosinenkuchen
Zutaten
Für den Rührteig
- 230 Gramm Butter weich
- 180 Gramm Zucker grobe Angabe
- 5 mittelgroße Eier Zimmertemperatur
- 200 Gramm Weizenmehl
- 80 Gramm Speisestärke
- 1/2 Päckchen Backpulver 7g
- 1 Prise Salz
- 1 Esslöffel Zitronensaft
- 150 Gramm Rosinen
- 2 Esslöffel Saft oder Rum
Zum Glasieren
- 80 Gramm Aprikosenmarmelade oder andere Früchte
- 130 Gramm Puderzucker
- 2 Teelöffel Milch oder Zitronensaft
Zubereitung
- Als erstes die Rosinen z.B. in einer Tupperdose mit Saft oder Rum mischen und beiseite stellen. Wer Zeit hat, macht das bereits am Vorabend.
- Den Backofen auf 175 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Eine Kastenform mit (je nach gewünschter Höhe) 22-24 cm Länge einfetten und mit etwas Mehl bestäuben.
- Die Butter mit dem Zucker einige Minuten sehr schaumig schlagen, danach die Eier einzeln nach und nach unterrühren. Mehl, Stärke, Backpulver und Salz mischen. Zusammen mit dem Zitronensaft unter die Butter-Eier-Creme rühren – aber nur solange, bis der Teig homogen ist.
- Die Rosinen in ca. 2 Esslöffel Mehl wälzen; alternativ das Mehl mit in den Einlege-Behälter geben, Deckel auflegen und alles ordentlich durchschütteln. Rosinen vorsichtig unter den Teig heben.
- Den Teig in die Form geben, glattstreichen und 50-60 Munuten machen. Stäbchenprobe machen. Gegen Ende der Backzeit evtl. abdecken, damit der Kuchen nicht zu dunkel wird. Rund 15 Minuten abkühlen lassen, dann auf ein Kuchengitter stürzen.
- Für die Glasur Marmelade kurz erwärmen, sodass sie etwas flüssiger ist. Den Kuchen dünn damit bepinseln. Den Marmeladenüberzug kurz antrocknen lassen oder den Kuchen 15 Minuten ins TK Fach stellen. Gesiebten Puderzucker mit Milch oder Zitronensaft zu einem nicht zu flüssigen Guss verrühren. Den Kuchen dünn damit bestreichen.
- Sobald die Glasur fest ist, den Kuchen in Folie wickeln und an einem kühlen Ort am besten über Nacht durchziehen lassen.
Anmerkungen
- Die Zuckermenge im Teig ist im Verhältnis zur Butte- und Eiermenge vergleichswese gering. Durch den doppelten Glasur wird der Kuchen aber deutlich süßer. Wer die Glasur weglässt, sollte u.U. etwas mehr Zucker für den Teig verwenden.
- Das Durchziehen sorgt dafür, dass der Kuchen besonders saftig und auch stabil für das Anschneiden ist. Der Kuchen bleibt mindestens 2 Tage frisch, lässt sich aber auch sehr gut einfrieren.
Noch mehr Tipps zu diesem Rezept
Damit euch dieser Rührteig sicher gelingt, lest euch mein Grundrezept durch. Hier gibt es auch Antworten auf häufige Fragen wie: wann wird Rührkuchen speckig? oder warum gerinnt Rührteig? Hier geht’s zum Rührteig-Grundrezept
Die passenden Zutatenmengen für andere Backformgrößen kannst du mit unserem Umrechner ermitteln.
Hier findest du Tipps, wie und durch was du Zutaten ersetzen kannst.
Hinweis: Dieser Artikel enthält Affiliate Links (was bedeutet das?).
Sehr geehrte Kathrin,
den Backformgrößen-Umrechner finde ich ganz toll; besonders, weil im Vorrezept von einer Kastenform gesprochen wird…..
Mit freundlichen Grüßen
Werner Telöken
Dieses Rezept probiere ich auch mal aus. Ich liebe Rosinen. In welchem Saft kann ich die Rosinen denn z.B. einlegen?
Hallo, zum Beispiel Kirschsaft, Traubensaft, Apfelsaft,…
Super lecker, saftig und aromatisch!
Danke Backfee!
Gerne doch! Wie schön, dass dir der Kuchen genauso gut schmeckt wie uns 🙂