Lesegenuss: Neue Backbücher im Frühjahr 2022

Neue Backbücher Frühjahr 2022
Bilder aus (v.l.n.r.): Betty backt (DK), „Schlank mit Kuchen, Torten und Gebäck“ (Riva), „Pâtisserie deluxe“ (GU), „Das große Italien-Backbuch“ (EMF) und „Türkisch backen“ (EMF)

Es gibt wieder neue Backbücher! In diesem Beitrag verrate ich euch, wie mir die Frühjahrs-Neuerscheinungen 2022 gefallen. Die Highlight-Themen unter den neuen Büchern aus dem kulinarischen Bereich: saisonal passend natürlich Outdoor-Küche, Grillen und Barbecue, Kräuterküche oder Dutch Oven. Dazu kommen einige neue Backbücher zu besonders einfachen Rezepten. Gesunde Küche (bzw. Backstube) ist nach wie vor extrem wichtig – egal, ob zuckerfrei oder vegan. Mein Post dreht sich wie immer vor allem um Bücher mit Schwerpunkt Backen, Eis und Desserts. Viel Spaß mit den Tipps und Bewertungen – und schöne Ostertage!

Neue allgemeine Backbücher

Betty backt (DK, 19,95 Euro) ist ein Mix aus einem „normalen“ Backbuch und einem zum gesünderen Backen. Es stammt von Bettina Schliephake-Burchardt, die ihr sicher als Motivtorten-Expertin z.B. aus „Das große Backen“ kennt. In ihrem Buch verwendet sie Zutaten wie Buchweizenmehl, Kokoszucker, Datteln und Mandeln, aber auch mal ganz normale Candy Melts oder weißen Haushaltszucker (allerdings sehr dezent). Dieser ausgewogene Ansatz gefällt mir sehr gut. Es gibt ja so viel mehr als die beiden Extreme super-gesund und super-ungesund. Wie wäre es z.B. mit Dinkel-Zimtschnecken, Porridge Cups oder Blueberry-Skyr-Cheesecake? Ok, die Dobostorte mit einer Füllung aus 500g Kuvertüre, 100g Butter und 500g Sahne ist schon ein Schwergewicht. Aber hey, sie sieht einfach gut aus 😉

Aus: Betty backt (DK)
Aus: „Betty backt“ (Dorling Kindersley)

In Pâtisserie de luxe (GU, 19,99 Euro) geht es um besonders hübsch aussehende Leckereien, seien es Törtchen, Torten oder Kuchen. Wer gerne dekoriert und viel Wert auf eine besondere Präsentation des Gebäcks legt (abseits von knallbunten Motivtorten) wird das Buch sicher sehr mögen!

Aus: Pâtisserie de luxe (GU)

Quiches und Tartes (Thorbecke, 25 Euro) dreht sich, nach klar, um allerlei süße und herzhafte Leckereien auf Mürbeteigbasis. Die Rezepte sind nach Jahreszeiten gegliedert und heißen interessanterweise alle Tarte, egal ob süß oder salzig. Mal ganz anders als sonst üblich: Die Rezepttitel bestehen immer nur aus den Hauptzutaten: „Zucchini + Ziegenfrischkäse“ zum Beispiel, oder „Tomaten + Comte + Senf“ und „Schokolade + Marone“. Einige Kreationen wirken etwas seltsam auf mich (etwa eine Tarte mit Rinderschmorbraten-Füllung); alles in allem aber ein schönes Buch!

Im Sommer erscheint ein Grundbackbuch, auf das ich sehr gespannt bin. Backen: Für jeden Anlass das perfekte Rezept (GU 25 Euro). Es soll ein echtes Standardwerk sein – und ja, auch davon kann man eigentlich nie zu viele haben 🙂 . Den „Landfrauen-Trend“ sieht man ja im Fernsehprogramm. Nun gibt es ein Buch zum Thema Landfrauen Backen (Oetker, 24,99). Was deren Backrezepte vereint, ist wohl nicht wirklich klar; Fans bodenständiger Leckereien ohne Chichi freuen sich sicher über die Rezepte mit vor allem saisonalen und regionalen Zutaten. Backofen to go (GU 16,99) spricht eine ganz andere Zielgruppe an (zu der ich nicht gehören 😉 ) – und zwar geht es um campingtaugliche Rezepte für den Omnia-Backofen.

Neue Bücher zum gesünderen Backen

Kennt ihr schon mein eBook Clean Baking – Natürlich Backen? Dessen Motto lautet: Backe so, dass es himmlisch schmeckt, und du deinem Körper auch noch etwas Gutes tust. Hier findet ihr alle Infos. Ebenfalls um gesündere Rezepte dreht sich Zuckerfreie Snacks für Babys und Kleinkinder (GU, 9,99 Euro). Sie sind nur mit Obst(mus) oder Trockenfrüchten gesüßt. Klar, im weitesten Sinn ist das auch Zucker, aber eben natürlicher. Unter den Rezepten sind solche, die schon Babys mit 6 Monaten essen können; vieles dürfte aber auch großen Kindern gefallen. Zum Beispiel Kiba-Muffins oder Pfannkuchen-Röllchen. Kleiner Kritikpunkt: einigen Kreationen sieht man den „Gesund-Faktor“ definitiv an. Aber so ist das nunmal, wenn Zutaten wie Vollkorn verwendet werden.

Aus „Zuckerfreie Snacks für Babys und Kleinkinder“ (GU)

Bakerita (Narayana 24,80 April) erinnert an viele andere gesunde Kochbücher aus dem deutschen und englischen Sprachraum, sowohl optisch als auch inhaltlich; z.B. Oh she glows, Deliciously Ella, Einfach himmlisch gesund oder Eat better not less. Gluten, Milch und Zucker sucht man hier vergebens. Allerdings nicht immer vegan, denn es wird durchaus auch mal so etwas wie Gelatine verwendet. Leider braucht man viele (teils teure) Spezialzutaten. Die vielen ansprechenden Bilder machen definitiv Lust auf Erdnussbuttercookies, Himbeer-Käsekuchen mit weißer Schokolade und mehr. Nüsse, Kerne und Mandeln muss man allerdings vertragen, sonst hat man ein Problem. Und die in solchen Büchern immer sehr ausgiebig geschilderten Lebensgeschichten über Gesundheitsprobleme, die sich komplett durch eine recht restriktive Ernährung lösen ließen, sind mir inzwischen ehrlich gesagt etwas zu oft vorgekommen. „Leicht“ im Sinne von kalorien-, fett- oder kohlenhydratarm sind die Rezepte nicht, dafür natürlich und ausgewogen. Das „Gegenteil“ ist beim folgenden Buch der Fall 😉

Aus: „Schlank mit Kuchen, Torten und Gebäck“ (MVG, S. Just)

Schlank mit Kuchen Torten und Gebäck (Riva 20 Euro) zieht mit einem bekannten Autoren-Namen, nämlich von Detlef Soost. Ob er die Rezepte wirklich selbst kreiert hat, wage ich zu Bezweifeln, aber das Gebäck sieht ansprechend, lecker und nicht nach Verzicht aus. Die Rezepte sind nicht gesund um umfassenden Sinn (z.B. mit Vollkorn), sondern es geht mehr ums Einsparen von Fett und Zucker. Was mich bei einem solchen Thema irritiert: Schräg-genaue Kalorienangaben wie 83,2 kcal pro Stück – aber das, ohne zu schreiben, wie viele Stücke ein Kuchen ergibt. Ich bin jedenfalls gespannt auf meinen Back- und Geschmackstest!

Süß und zuckerfrei (Thorbecke, 9,90) ist ein Minibüchlein mit Desserts wie Schoko-Mousse mit Lupinencreme und Kichererbsenschaum oder Roter Grütze. Klingt erstmal nett, ist aber – um ehrlich zu sein – ein Reinfall. Zum einen finde ich den Preis für den Umfang viel zu hoch, zum anderen ist das Buch voller Fehler. Einige Rezepte sind inkl. Seitenzahl doppelt in dem Buch. Da muss irgendetwas sehr schiefgelaufen sein.

Neue Backbücher zum Brotbacken, Sommerlichem, Internationalem

Ich hätte nicht gedacht, dass mich bei Türkiye – Türkisch backen (EMF, 22 Euro) so vieles zum direkten Nachbacken reizt. Bei Gebäck aus der Türkei hatte ich fast ausschließlich Börek, Fladenbrot oder Baklava im Kopf. Dabei gibt es noch so viel mehr! Leider sind es nur rund 15 süße Rezepte, 55 herzhafte, aber das ist auch mal ok. Die Autorin, die als „Oma und Influencerin“ bezeichnet wird (aber viel jünger aussieht) kennt der ein oder andere von euch vielleicht von ihrem Youtube-Kanal oder dem Buch Türkisch Kochen.

Aus: „Heute back ich… Brot!“ (DK)

Heute back ich… Brot! (DK 9,95) ist ein Buch für Kinder, indem sie nicht nur Rezepte in kindgerechter Aufmachung finden, sondern auch viele spannende Infos zu Getreide, der Arbeit auf den Bauernhof sowie Themen wie Ernte. Neben Grafiken sind alle Rezepte mit Schritt-für-Schritt Fotos versehen, sodass man sich die Zubereitung besser vorstellen kann. Kleinere Kinder brauchen beim Backen natürlich trotzdem Hilfe. Das Buch mit Schildkrötenbröchten, Brezeln und Co ist bestimmt ein schönes Geschenk. An der optischen Aufmachung und Rezepttiteln wie „Natron-Brot“ 😉 merkt man, dass es sich um eine Übersetzung handelt.

Aus: Das große Italien-Backbuch (EMF Verlag)

Ich liebe Italien. Darum war ich auch sehr gespannt auf Das große Italien-Backbuch (EMF, 39 Euro). Es erinnert in Umfang, Optik und Rezeptauswahl sehr an La Pasticceria italiana, das im Herbst erschienen war. Macht aber nichts (es sei denn, ihr habt das andere Buch schon). Darin findet ihr Klassiker wie Ciabatta, Taralli oder Florentiner genauso wie (vor allem!) unbekanntere Leckereien; alle toll bebildert. Ich habe unheimlich Lust auf Bonet, eine Art gebackenen Schokopudding oder das Faschingsgebäck Lucane Fritte al limone. Wermutstropfen: Sehr teuer, das Buch.

In Amerikanisch backen (EMF 22 Euro) findet man sehr viel, auch optisch schönes Gebäck, das allerdings für meinen Geschmack oft auch zu üppig dekoriert ist. Die Rezepte reichen von Klassikern wie Cheesecake, Donuts oder Banana Bread bis hin zu Ghost Drip Cake, 3-D-Christbaumkeksen oder Pikantem wie Buns, Cornbread und Bagels. Das Buch gefällt mir; die unglaubliche Üppigkeit mancher Rezepte allerdings gar nicht. Cookies mit 400g Zucker und 150g Schokodrops auf 340g Mehl sind einfach zu viel des Guten.

Wirklich saisonale Backbücher habe ich nicht gefunden; dafür Marmelade selbstgemacht (GU 14,99), mit dem man sommerliches Obst wunderbar verwerten kann, sowie Eis aus dem Wunderland (EMF 18 Euro). Das Buch stammt vom „Verrückten Eismacher“ aus München, und der Name ist Programm. Pizza-Eis oder Schnitzel-Eis klingen witzig und (auf mich) extrem abstoßend zugleich. Allerdings tut man dem Buch unrecht, wenn man es darauf reduziert. Die meisten Eisrezepte sind nämlich „ganz normal“, z.B. Fior die Latte oder Zimtschnecken-Eis. Wer sich mal tiefgehend mit der Wissenschaft (ja!) des Eismachens beschäftigen will, findet zudem viele, teils ziemlich mathematische Tipps zur Herstellung perfekter Eiscreme.

Welche Themen interessieren euch besonders? Habt ihr schon eines der Bücher? Oder hat euch etwas gar nicht gefallen? Ich bin gespannt auf eure Kommentare! Schaut gern auch noch meine Sammlung an Backbuch-Vorstellungen der vergangenen Jahre an.

Hinweis: Dieser Beitrag wird jeweils im Frühjahr aktualisiert. Danke an die erwähnten Verlage, die mir teils Vorschauen zukommen haben lassen. Meine Meinung bleibt davon natürlich unberührt.

Hinweis: Dieser Artikel enthält Affiliate Links (was bedeutet das?).

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