Kennt ihr Bärentatzen? Sie gehören sicher nicht zu den bekanntesten Weihnachtsplätzchen, obwohl sie soo lecker sind! Die Konsistenz und der Geschmack: herrlich mürbe, sandig, buttrig und schokoladig. Omas Bärentatzen erinnern ein klein wenig an klassisches Spritzgebäck sowie Weihnachtsbusserl. Optisch sind sie französischen Madeleines sehr ähnlich.
Der Teig ist jedoch ein ganz anderer. Dabei kann man von dem typischen Teig eigentlich gar nicht reden. Denn es gibt gefühlt so viele unterschiedliche Bärentatzen-Rezepte wie Kuchenteige. Die Zuckermengen reichen von 90 Gramm bis zu 300 Gramm (!). Butter gibt´s manchmal gar nicht, manchmal sehr viel. Einige Bärentatzen sind hell und bekommen nur einen Schoko-Überzug, andere dunkelbraun-schokoladig. Ich mache die Bärentatzen mit Mürbeteig bzw. Knetteig. Manche bereitet hingegen einen weichen Rührteig zu, andere Biskuit, wieder andere eine zimstern-artige Eischnee-Schoko-Mandel-Masse. Letztere sind super lecker, gelingen bei mir aber nie so wirklich. Daher mache ich die Bärentatzen-Plätzchen wie schon gesagt aus einem gerührten Mürbeteig. So ist das Rezept nicht nur viel einfacher, sondern auch deutlich schneller. Denn während die Eischnee-Variante über Nacht ruhen muss, können „meine“ sofort gebacken und vernascht werden.
Die Bärentatzen mit Kakao und Schokolade sind wie eine Mischung aus Mürbeteigplätzchen und Rührteig-Kuchen. Die etwas „sandige“ Konsistenz ist gewollt und, auch wenn es erstmal komisch klingen mag, wirklich toll. Sein typische Aussehen erhält das Gebäck übrigens durch eine spezielle Backform oder aber ein (Holz-)Model. Letztere, bei der jedes Plätzchen einzeln geformt und dann gestürzt wird, empfehle ich nur für die Eischnee-Variante. Ob man sich für Silikon oder beschichtetes Metall entscheidet, ist Geschmackssache.
So macht man schöne Bärentatzen-Plätzchen
Theoretisch ist es sogar möglich, die Bärentatzen ohne Form zu backen und stattdessen eine ovale Teigrolle zu machen und einzelne Scheiben abzuschneiden. Alternativ könnt ihr einen etwas weicheren Teig zubereiten und diesen mit einem Spritzbeutel „formen“. Wer sich eine Form kauft, kann sie aber nicht nur für Sandgebäck, sondern auch wunderbar für Madeleines verwenden.
Omas Original-Bärentatzen mit Kakao kommen besonders bei Kindern gut an. Vielleicht solltet ihr also ein paar vor ihnen verstecken, damit für euch selbst genügend übrig bleiben 😉 . Viel Spaß beim Nachbacken des einfachen Bärentatzen-Rezepts – oder einer meiner vielen anderen Weihnachtsleckereien. In dieser gibt´s tolle Inspirationen, angefangen von klassischen Ausstecherle, Schwarz-Weiß-Gebäck, Kokosmakronen oder Lebkuchen bis hin zu gesünderem wie fettarmen Vanillekipfelrn, Low Carb Stollenkonfekt, vollwertigen Früchteplätzchen oder glutenfreien Keksen.
Bärentatzen
Zutaten
Für den Teig
- 180 Gramm Butter weich
- 100 Gramm Zucker
- 1 großes Ei
- 1/2 Teelöffel Vanillepaste
- 200 Gramm Weizenmehl
- 100 Gramm gemahlene Mandeln oder Haselnüsse
- 15 Gramm Backkakao grobe Angabe
- 1 Prise Salz
- 1/2 Teelöffel Zimt optional
- 100 Gramm Zartbitter-Kuvertüre sehr fein gehackt
Zum Dekorieren
- 120 Gramm Zartbitter-Kuvertüre grobe Angabe
- 1/2 Teelöffel Kokosfett oder Butter
- Pistazienkerne nach Belieben
Zubereitung
- Die Kuvertüre sehr fein hacken, am besten in einem Küchenhäcksler o.ä.. Die weiche Butter mit dem Zucker einige Minuten schaumig schlagen, dann das Ei und die Vanillepaste gut unterrühren.
- Alle übrigen trockenen Zutaten mischen und kurz, aber kräftig, unter die Butter-Zucker-Masse rühren bzw. kneten.
- Den Backofen auf 175 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Jeweils eine kleine Portion Teig abnehmen und mit den Händen gut in die Mulden einer Bärentatzen-Form drücken.
- Eventuell überstehende Reste mit einem scharfen Messer oder einer Tortenpalette abschneiden.
- Bärentatzen ca. 12-14 Minuten backen; sie sollten auf keinen Fall zu lange im Ofen bleiben, da sie beim Abkühlen noch härter werden.
- Für die Glasur die gehackte Kuvertüre mit dem Kokosöl im heißen Wasserbad schmelzen. Bärentatzen an der breiteren Seite damit bepinseln oder hineintauchen und nach Belieben mit Pistazienkernen bestreuen.
Anmerkungen
- Ob man eine Bärentatzen-Form aus Silikon wie diese oder eine klassische, antihaftbeschichtete verwendet, ist Geschmackssache.
- Je nach Größe der Mulden bzw. Form, ergibt das Rezept grob 25-30 Stück.
Noch mehr Tipps zu diesem Rezept
Hier findest du Tipps, wie und durch was du Zutaten ersetzen kannst.
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Liebe Katrin,Wie ist deine Erfahrung mit Ober/Unterhitze oder Umluft beim Plätzchenbacken?Kann ich alle Sorten mit Umluft machen?Liebe Grüße Birgit 🌷
Hallo Birgit, ich backe ehrlich gesagt fast ausschließlich mit Ober- und Unterhitze und immer ein Blech nach dem anderen.
Hallo Kathrin,
ich sehe, daß das Bärentatzen Rezept Vanillepaste benötigt. Ich lebe im Ausland, und hier gibt es so etwas nicht. Könntest du einen Ersatz für mich empfehlen. Dafür wäre ich dir sehr dankbar.
Liebe Grüße, Yasmin
Hallo Yasmin, du kannst auch ausgekratztes Vanillemark oder gemahlene Schote nehmen.
Huhu Kathrin, ich möchte mir nicht extra eine Form kaufen. Was meinst du, welchen Umfang sollte die ovale Rolle haben und wie dick müssen ungefähr die Scheiben sein?
Viele Grüße und lieben Dank für deine unzähligen schönen Rezepte, Corinna
Hallo Corinna, danke für dein schönes Lob! Grundsätzlich denke ich, die Größe und Dicke kannst du nach Lust und Laune bestimmen, musst dann evtl nur die Backzeit anpassen. Ich würde es vielleicht mit etwa 3-4 cm Durchmesser versuchen und 1 cm Dicke?