Schon als ich das Cover von „Zucker, Zimt und Liebe“ zum ersten Mal gesehen habe, war mir klar, dass mich dieses Backbuch optisch begeistern würde. Pastellenes Rosa und Türkis (genau die Farben der Glücksbäckerei!), wunderschöne Foodfotografie und eine ansprechende Typographie machen Lust, direkt loszublättern. Zwar ist „Zucker, Zimt und Liebe“ von Virgina Horstmann, genannt Jeanny, schon im Januar erschienen. Aber da das Backbuch nicht gebunden an eine Jahreszeit ist, kann man es auch gut jetzt noch vorstellen und bewerten. Übrigens gibt es bald Nachschlag. Jeanny hat mir folgendes verraten: „Man munkelt, ich hätte so viel Lust daran gewonnen, dass es schon bald im September ein weiteres Buch gibt, am dritten Werk schreibe ich gerade und ich werde gar nicht müde. Im Gegenteil: es bereitet mir immer mehr Freude.“ Der Titel wird „Zucker, Zimt und Sterne“ lauten – natürlich geht´s um Weihnachten 🙂
Jeanny ist ursprünglich studierte BWlerin, hat im Marketing gearbeitet und wie ich einen Backblog. Sie lebt mit Mann und Kind in Bremen. Wenn sie sich vorstellt, sagt sie: „Mein Name ist Jeanny und ich esse gerne Kuchen.“ In einigen Dingen sind wir uns sehr ähnlich. Auf ihrem Blog vereint sie wie ich ihre Leidenschaften Backen, Kuchen essen und Fotografie. Und sie sagt so treffend: „Backen ist meine große Leidenschaft, meine Auszeit vom Alltag, meine Entspannungsoase“. Die Freude am Backen merkt man ihrem Backbuch wirklich an. Man bekommt bei „Zucker, Zimt und Liebe“ sowas von Lust, gleich loszlegen! Womit ich auch schon bei den Punkten wäre, die mir besonders gut gefallen – etwas Kritik gibt´s natürlich auch, aber später. Jeannys Foodfotografie spricht mich sehr an. Mir gefällt ihr Stil – hell, luftig, schlicht. „Zucker, Zimt und Liebe“ wirkt allgemein sehr hochwertig, sicher auch, weil das Buch gebunden ist. Der Inhalt ist eher schlicht gehalten. Neben einem Vorwort gibt es „nur“ gut 70 Rezepte, jeweils eine Seite Bild des Gebäcks, eine Seite Zutaten und Rezept. Die fünf Kapitel sind nach Art des Gebäcks aufgeteilt, was mir gut gefällt – vor allem im Gegensatz zu Backbüchern, die ihre Rezepte nach Jahreszeiten o.ä. sortieren (wenn ich Plätzchen essen will, esse ich Plätzchen, egal ob Weihnachten ist oder nicht!).
Die Kapitel lauten „Kleine süße Sünden“, „Für den Kuchenteller“, „Aus der Keksdose“, „Französische Tartes & American Pies“ sowie „Im Schokoladenhimmel“. Pikantes wie Brot, Knabbergebäck oder herzhafte Tartes sucht man vergebens. Dafür gibt es im Buch allerlei süße Leckereien von Hand Pies mit Himbeer-Mascarpone-Füllung und Orangen-Chai-Amerikanern über Erdbeer-Kokos-Kuchen und Bananen-Zimtschnecken, Kirsch-Haselnuss-Cookies und Kekse mit Dulce de Leche bis hin zu Ricotta-Orangen-Pie, Mandeltarte mit Beeren, Red Velvet Cake und Schokoladenkuchen mit Maronen. Die Rezepte eignen sich fürs ganze Jahr, sommerlich-frisches Gebäck ist genauso dabei wie üppig-cremiges.
Wundervolle Foodfotos, aber ein bisschen zu viel Zucker in „Zucker, Zimt und Liebe“
Rein optisch und von der Vielfalt der Rezepte her habe ich an „Zucker, Zimt und Liebe“ wirklich nichts zu mäkeln. Inhaltlich gibt es meiner Meinung nach aber einige Kritikpunkte – unabhängig davon, dass das Backbuch mit einem Preis von 25 Euro natürlich nicht gerade ein Schnäppchen ist. Ein Teil der Rezepte ist mir zu einfach geraten. Damit meine ich nicht, dass Rezepte unbedingt kompliziert sein müssen, im Gegenteil. Sie sollen praktisch und umsetzbar sein. Aber von einem Backbuch wünsche ich mir vor allem neue Inspirationen. Für Madeleines, Mohn-Vanille-Gugl, Donuts, Rhabarberkuchen aus Rührteig oder einfache Zitronentarte habe ich zig Rezepte. Was gar nicht zum Rest passt, ist das Rezept für „Erdbeerschokolade mal anders“: Erdbeeren mit Schokolade übergossen. Mhhh?
Ich habe schon einiges aus dem Buch nachgebacken und bin zufrieden mit den Ergebnissen. Ein Rezept werde ich die nächsten Tage auch vorstellen. Fürs Backen braucht man vergleichsweise viele unterschiedliche Backformen. Das ist etwas unpraktisch – selbst ich, die wirklich viele Backsachen hat, komme da teils an meine Grenzen. Was mich wirklich stört, ist der Zuckergehalt in vielen Rezepten. Von amerikanischen Backbüchern bin ich ja einige Zuckerschocker gewohnt. Aber müssen in Brownies auf 150 Gramm Mehl wirklich knapp 500 Gramm Zucker stecken? Nein. Sage ich ;-). Mein Tipp also: Beim Nachbacken kann man die Süße ruhig „etwas dezenter“ halten…
Das Buch ist übrigens Teil einer ganzen Edition des Hölker Verlags (Coppenrath), zu der auch Backutensilien gehören wie Backhandschuhe, Etikettenset, Geschirrtuch etc; alles passend zum Zucker, Zimt und Liebe – Style. Dazu kommen Backbücher anderer Autoren wie „Grüße aus meiner Küche – Leckere Geschenke selbstgemacht“ von Lisa Nieschlag. Das komplette Sortiment an Backdingen könnt ihr euch hier ansehen. Die Sachen sind wirklich sehr süß, schließlich liebe ich die Farben türkis und rosa, wie man an unserem Blogdesign erkennen kann; aber einiges ist mir doch etwas zu „zuckersüß“ bzw. kitschig geraten für erwachsene Frauen ;-). Trotz der kleinen Punkte gibt´s von mir definitiv eine Kaufempfehlung, weil „Zucker, Zimt und Liebe“ einfach schön anzuschauen ist und leckere Inspirationen birgt.
Hier könnt ihr das Buch kaufen:
Virginia Horstmann: Zucker, Zimt und Liebe, Hölker Verlag, 176 Seiten, 24,95 Euro
Danke an den Hölker-Verlag, der mir das Buch für die Rezension zur Verfügung gestellt hat. Meine Meinung bleibt davon natürlich unberührt.
Hinweis: Dieser Artikel enthält Affiliate Links (was bedeutet das?).